Töchterle: „Ansässige“ bei Studienplatz bevorzugen

Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle überlegt neue Hürden, um den Zustrom deutscher Studenten an die österreichischen Universitäten einzudämmen. Er lässt derzeit in seinem Ressort prüfen, ob die „Ansässigkeit“ ein möglicher Ansatzpunkt wäre. „Man könnte sagen: Wer seit zumindest fünf Jahren in Österreich ansässig ist, wird beim Studienplatz in irgendeiner Weise bevorzugt“, sagte Töchterle in den „Salzburger Nachrichten“ (SN).

Grundsätzlich hält Töchterle Mobilität für "ein hohes Gut und ausländische Studierende sind uns sehr willkommen“, wie er in einem vom Ministerium heute veröffentlichten Statement betont. Es gebe aber „in einigen wenigen Fächern an manchen Standorten Schieflagen“. Als Beispiel nannte er den Andrang deutscher Erstsemestriger an der Psychologie in Salzburg und Innsbruck sowie Sportwissenschaft, Ingenieurwissenschaft, Geografie und Publizistik in Salzburg.

„Schieflage ausgleichen“

„Es geht darum, diese Schieflagen auszugleichen und auch die Chancen zu erhöhen, dass Absolventen nach ihrem Studium in Österreich bleiben. Daher wäre in Studien mit Schieflagen ein Prinzip der Zulassung stimmig, das einem gewissen Nahebezug zu Österreich Rechnung trägt“, so Töchterle, der deshalb Möglichkeiten prüfen lässt, „die sowohl den Interessen der österreichischen Studierenden als auch dem EU-Recht entsprechen“. Natürlich würde dies auch mit der Europäischen Kommission erörtert werden.

Töchterle meint in den „SN“, Europarechtler hielten es nicht für ausgeschlossen, dass dieser Weg von der EU akzeptiert werde. Schließlich könnte es bald einen Mangel an Psychologen geben, wenn vornehmlich Studenten ausgebildet würden, die nach dem Studium nach Deutschland zurückkehren. Zudem befürchtet Töchterle, dass es „zu keiner positiven Stimmung in und für Europa beiträgt“, wenn Salzburger oder Innsbrucker gar nicht mehr in ihrer Heimatstadt Psychologie studieren könnten.

Publiziert am 30.08.2013

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