Mehr Erfolg mit kahlem Kopf

Männern mit Karriereabsichten hilft möglicherweise der Griff zum Rasierer. Denn eine US-Studie belegt: Mit kahlem Kopf werden Männer als besonders dominant wahrgenommen. Auch als geeigneter für Führungspositionen werden sie eingeschätzt.

Albert Mannes, ein Management-Professor an der Universität von Pennsylvania (USA), testete in drei Experimenten die Wirkung von Glatzenträgern. In einem ersten Test zeigte er Teilnehmern Fotos von gleich gekleideten Männern einer Altersklasse, die einen waren komplett rasiert, die anderen trugen Haare. Zu bewerten galt es, wie mächtig und einflussreich die Männer wirken. Im Schnitt schätzten die Testpersonen die Männer mit rasiertem Kopf dominanter ein. Allerdings auch etwa drei Jahre älter und etwas weniger attraktiv.

In einem zweiten Test zeigte Mannes Teilnehmern Bilder von vier Männern. Jeder Mann war zweimal zu sehen, einmal mit Haaren, einmal waren die Haare mittels Photoshop entfernt worden. In diesem Test wurden die Glatzenträger nicht nur als dominanter, männlicher und selbstbewusster wahrgenommen. Die Testpersonen schätzten die digitalen Glatzenträger auch rund 2,5 Zentimeter größer und 13 Prozent stärker ein.

Männlichkeit, Stärke und Führungspotenzial

In einer dritten Untersuchung wurden den Teilnehmern lediglich Männer beschrieben, mit dichtem Haar, mit dünner werdendem Haar und mit rasierten Köpfen. Erneut schnitten diejenigen mit Kopfrasur in den Kategorien Männlichkeit, Stärke und Führungspotenzial besser ab.

Er sei überrascht gewesen, dass die Wahrnehmung von Dominanz und Männlichkeit auf physische Charakteristiken wie Größe und Stärke übertragen wurde, sagte der Wissenschaftler, dessen Studie im Journal „Social Psychological and Personality Science“ veröffentlich wurde.

Inspiriert von eigenen Erfahrungen

Am schlechtesten schnitten übrigens die Männer mit schütterem Haar ab. Männer mit dichten Haaren wurden nur minimal weniger dominant angesehen als diejenigen mit rasierter Glatze. Was das Fazit zulässt, dass nur diejenigen mit lichtem Haar tatsächlich zum Rasierer greifen sollten. Männer mit vollem Haar sollten sich durch eine Glatze nicht mehr Erfolg erhoffen.

Inspiriert zu der Studie wurde Albert Mannes übrigens von seinen eigenen Erfahrungen. Mit Mitte 30 entschied er, seine dünner werdende Haarpracht zu rasieren, anschließend, so schien es ihm, wurde er von seiner Umwelt respektvoller behandelt. (ef)

Warum bekommen die einen mit 30 eine Glatze und andere behalten bis ins hohe Alter dichtes Haar? Zehn Mythen über Haarausfall lesen Sie in der Bildergalerie.

Zehn Mythen über Haarausfall






2. Männer mit Glatze sind besonders potent
Das stimmt nur zum Teil. Männer mit Glatze haben mehr Testosteron im Blut und ein hoher Testosteronspiegel steigert in der Tat das sexuelle Verlangen. Er ist aber nicht allein für die männliche Lust verantwortlich.

Foto: dpa

3. Bei zu häufigem Kämmen fallen die Haare aus
Das stimmt nicht. In der Bürste hängen bleiben nur Haare, die schon abgestorben sind. Haare wachsen etwa drei bis fünf Jahre, dann sterben sie ab. Es ist ganz normal, etwa hundert von ihnen am Tag zu verlieren.

Foto: dpa

4. Wer sich häufig ärgert, bekommt graue Haare
Nein, auch die Haarfarbe ist genetisch bedingt. Graue Haare wachsen, wenn die Haarwurzeln keine Farbpigmente mehr bilden. Und auch dann sind die Haare nicht grau sondern weiß, nur die Mischung mit dem übrigen Haar lässt sie grau erscheinen.

Foto: dpa

5. Frauen sind nicht vom erblich bedingten Haarausfall betroffen
Stimmt nicht: Auch bei etwa jeder fünften Frau ist Haarausfall erblich bedingt. Allerdings bekommen sie eher keine Glatze am Hinderkopf oder Geheimratsecken sondern lichteres Haar, vor allem am Mittelscheitel. 

Foto: dpa

6. Baseballkappen fördern Haarausfall
Das ist Quatsch: Haare sind keine Pflanzen. Sie brauchen kein Licht um zu wachsen. Sie können durch eine Kopfbedeckung nur leichter brechen, vor allem, wenn diese sehr eng am Kopf sitzt.

Foto: dpa

7. Schneiden lässt die Haare kräftiger nachwachen
Auch der Schnitt hat auf den Haarwuchs keinen Einfluss. Denn der Wuchs geht von den Haarwurzeln aus. Allerdings kann ein guter Haarschnitt die Frisur voller aussehen lassen.

Foto: dpa

8. Ist die Kopfhaut gut durchblutet, sprießen mehr Haare
Ein Mythos. Auch wenn wir Kopfmassagen mögen, den Haarwuchs fördern sie nicht. Außerdem ist die Kopfhaut generell sehr gut durchblutet, egal ob bei Glatzköpfen oder bei Lockenschöpfen.

Foto: dpa

9. Haare, die an der Wurzel ausfallen, wachsen nicht nach
Tun sie doch! Wenn die Wachstumszellen im Wurzelbalg nicht beschädigt sind  und weiter mit Nährstoffen versorgt werden, sprießen erneut Haare.

Foto: dpa

10. In der Schwangerschaft verlieren Frauen mehr Haare
Im Gegenteil: Durch die Hormonumstellung während der Schwangerschaft wachsen die Haare meistens besonders gut. Nach der Geburt fallen sie dafür verstärkt aus. Das normalisiert sich nach einigen Monaten wieder, vor allem wenn die Mutter das Baby nicht mehr stillt.  

Foto: dpa

1. Häufiges Waschen beschleunigt die Glatzenbildung
Das ist ein Märchen, denn Haarausfall ist genetisch bedingt. Produzieren die Haarwurzeln nicht mehr genug Haarzellen, wird das Haar zunächst feiner, bis keines mehr nachwächst. Häufiges Waschen trocknet allenfalls die Kopfhaut aus.

Foto:
dpa







Wie hoch ist Ihr eigenes Haarausfall-Risiko? Hier können Sie es herausfinden.

Open all references in tabs: [1 - 8]

Leave a Reply