Zum Hörer greifen? Angehörige pflegen Demenzerkrankte: Studie prüft …

02.01.2013 - (idw) Stiftung Universitt Hildesheim

Hilft ein Griff zum Telefonhrer? Wie knnen Angehrige untersttzt werden, die Menschen mit Demenzerkrankung pflegen? Forscherinnen der Universitten Hildesheim und Jena untersuchen, wie wirksam telefonische psychologische Untersttzung ist. Erste Ergebnisse zeigen: Die Telefongesprche werden stark nachgefragt. Vier von fnf Angehrigen bewerteten die Untersttzung als sehr hilfreich.
Nun startet eine zweite Studie, erstmals soll das qualifizierte psychologische Untersttzungsangebot in bestehenden Versorgungsstrukturen erprobt werden. Fr die Studie werden bundesweit Angehrige gesucht, die einen demenzerkrankten Menschen zu Hause pflegen.
Einen an Demenz erkrankten Menschen zu pflegen, ist eine herausfordernde Aufgabe. Untersuchungen zeigen, dass pflegende Angehrige hufig krperlich und seelisch berfordert sind, sagt Prof. Dr. Renate Soellner, Institut fr Psychologie der Universitt Hildesheim. Sie denken nicht mehr an das eigene Wohlergehen, obwohl dies Voraussetzung ist, um die Rund-um-die-Uhr-Pflege bewltigen zu knnen. Wir knnen es uns nicht leisten, pflegende Angehrige allein zu lassen. In Deutschland leben 1,4 Millionen Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind. ber 70 % von ihnen werden zu Hause von einem Familienmitglied betreut oder gepflegt.

Hilft ein Griff zum Telefonhrer? Ergebnisse aus dem Projekt Tele.TAnDem (2008 2010) des Forscherteams zeigen: Angehrige knnen durch die Hilfe qualifizierter PsychologInnen leichter mit Schwierigkeiten im Pflegealltag umgehen was sich wiederum positiv auf die Gesundheit auswirkt. ber 100 Angehrige wurden drei Monate lang in insgesamt sieben Telefongesprchen beraten. Sie berichteten danach von einem verbesserten Gesundheitszustand, einer Reduktion depressiver Symptome und einer besseren Lebensqualitt. 91 % wrden die telefonische Untersttzung anderen weiterempfehlen und vier von fnf Angehrigen bewerteten die Untersttzung als sehr hilfreich.

Dabei erleben die pflegenden Angehrigen gerade die regelmigen Telefonate als Hilfe, so Prof. Soellner, die das Projekt gemeinsam mit Prof. Dr. Gabriele Wilz (Universitt Jena) leitet. Ein Telefonat knnen sie flexibler in ihren Pflegealltag integrieren. Die Telefonate beinhalten aber keine praktischen Pflegeanleitungen und keinen Crashkurs in der Krankenpflege. Die Pflegenden selbst sollen gestrkt werden, sagen die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Dr. Monika Ludwig und Anna Machmer.

Nun startet eine zweite Studie: Tele.TAnDem.Transfer. Erstmals soll das qualifizierte psychologische Untersttzungsangebot in bestehenden Versorgungs-strukturen erprobt werden. ber ein Jahr werden 120 Studienteilnehmer in drei Vergleichsgruppen begleitet. Zwei Gruppen erhalten ber sechs Monate psychotherapeutische Beratung eine davon via Telefon. Die persnliche Beratung findet in Jena, Mnchen und Berlin statt, die telefonische bundesweit. Die Inhalte der Gesprche orientieren sich an den jeweiligen Bedrfnissen der pflegenden Angehrigen wie z.B. dem Umgang mit belastenden Gedanken und Sorgen oder auch mit sozialer Isolation. Wir vergleichen die Wirkungen der telefonischen Untersttzung mit denen einer persnlichen Begegnung, so das Forscherteam.

Das Bundesministerium fr Gesundheit frdert das Forschungsprojekt von 2012 bis 2015 mit 480.000 Euro. Kooperationspartner sind die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. und die Alzheimer Gesellschaft Mnchen e.V.. In Kooperation mit dem Helmholtz Zentrum Mnchen erfolgt eine gesundheitskonomische Bewertung der Studienergebnisse.

STUDIENTEILNEHMER AB SOFORT GESUCHT:
Fr die gemeinsame Studie der Universitten Hildesheim und Jena werden bundesweit Angehrige gesucht, die einen demenzerkrankten Menschen zu Hause pflegen und bisher keine therapeutische Untersttzung erhielten.
Interessierte wenden sich an die Kooperationspartner in Jena: Dipl.-Psych. Kathi Albrecht (Tel. 03641.945175; Montag 13:00 14:00 und Dienstag 9:00 10:00) oder Dipl.-Psych. Franziska Meichsner (03641.945178; Mittwoch 10:00 11:00 und 16:30 17:30) sowie nach Vereinbarung. Per E-Mail: teletandem@uni-jena.de.

KONTAKT BEI RCKFRAGEN ZUR STUDIE:
Prof. Dr. Renate Soellner
Institut fr Psychologie
Universitt Hildesheim

Kontakt ber die Pressestelle (Isa Lange, 0177.8605905, presse@uni-hildesheim.de)

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Weitere Informationen:
http://www.uni-hildesheim.de/index.php?id=5562#c28438 - Studie Tele.TAnDem.Transfer. Telefonische Therapie fr Angehrige von Demenzerkrankten. Praxistransfer einer telefonischen Therapie zur Untersttzung von betreuenden Angehrigen" an Universitt Hildesheim und Universitt Jena
http://www.uni-hildesheim.de/index.php?id=psychologie - Institut fr Psychologie der Uni Hildesheim

Anhang
Pressemitteilung als PDF / Zum Hrer greifen / Angehrige pflegen Demenzerkrankte / Studie prft Wirksamkeit von professioneller Telefonberatung / Universitt Hildesheim und Universitt Jena

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