Wer seine Daten gut schützt gibt oft noch mehr von sich preis

 

 

 

 

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Einer Studie der Carnegie Mellon University zufolge geben Nutzer sozialer Netzwerke tendenziell mehr Informationen über sich preis, wenn sie der Annahme sind den Zugriff darauf unter Kontrolle zu haben.



 

(15.8.2012, 16:00) Die Psychologie-Studie mit dem Titel Misplaced Confidences: Privacy and the Control Paradox macht deutlich, dass die besonders auf ihre Privatsphäre bedachte User oft genau das Gegenteil erreichen.

Die Forscher haben ein „Kontroll-Paradox“ an ihren Probanden beobachtet: Demnach geben die User mehr über sich preis je mehr Kontrolle sie zu haben glauben. Ähnliches gibt es in der Psychologie unter dem Begriff Risikokompensation.

Dieses Phänomen beschreibt zum Beispiel die Tatsache, dass Autofahrer, die angegurtet sind, risikoreicher fahren als ohne Sicherheitsgurte. Sobald ein Mensch das Gefühl hat, er könne die Gefahr kontrollieren, neigt er zu besonders riskantem Verhalten.

Also führen Datenschutz-Einstellungen nicht mehr unbedingt auch zu mehr Datenschutz. Internetnutzer scheuen den Kontrollverlust offenbar mehr als das tatsächliche Öffentlichwerden ihrer Daten.

Die Psychologen Laura Brandimarte, Alessandro Acquisti und George Loewenstein ließen ihre Versuchspersonen sehr persönliche Fragebögen ausfüllen unter dem Vorwand, mit diesen Daten Profile für ein neues soziales Netzwerk zu erstellen.

Wann immer die Probanden auch nur in geringem Ausmaß die Möglichkeit hatten zu bestimmen, wie mit ihren Daten verfahren werden sollte, waren sie auch gewillt mehr private Details über sich zu verraten.

Im Falle der Datensicherheit im Internet resümieren die Forscher: Die Mehrzahl der Social-Network-Nutzer wünschen sich Kontrolle über ihre persönlichen Daten. Kontrolle ist aber nicht unbedingt immer die beste Möglichkeit, um die Privatsphäre auch wirklich zu wahren.

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