Warum Frauen Männer mit Gitarre bevorzugen

Jamie Cullum wollte eigentlich nicht berühmt werden, als er anfing, ernsthaft Musik zu machen. Der Multiinstrumentalist aus dem englischen Essex, dessen neues Album "Momentum" am heutigen Freitag erscheint, wollte eigentlich nur auf Partys eingeladen werden und Mädchen kennenlernen, so sagt er. Er wird wohl nicht der Einzige sein, der schon mal intuitiv diesen Verdacht gehabt hat: Musiker haben es irgendwie immer leichter bei den Frauen.

Dass dies tatsächlich stimmt, ist nun wissenschaftlich abgesichert. Nicolas Guéguen, Professor für Sozial- und Kognitive Psychologie an der französischen Université de Bretagne-Sud, hat sich für seine Studie einen gut aussehenden 20-Jährigen geschnappt und ihn an einem Samstagnachmittag auf die Straße geschickt, um Frauen anzusprechen.

Allen 300 der Auserwählten zwischen 18 und 22 Jahren betete er den gleichen Standardtext herunter: Er sei Antoine, fände die Dame wirklich hübsch, müsste jetzt zwar leider arbeiten, aber würde gern später etwas mit ihr trinken gehen. Was man eben so sagt.

Sporttasche ist kein Glücksbringer

Antoine gab es allerdings in drei verschiedenen Ausführungen. Bei 100 seiner Versuche stand er mit leeren Händen da, bei weiteren 100 mit einer Sporttasche, und bei den letzten 100 mit einem Gitarrenkoffer. Sie ahnen es: Die Gitarre brachte ihm bei Weitem die meisten Telefonnummern ein – die Frauen rückten sie in 31 Prozent der Fälle heraus. Der Antoine mit den leeren Händen dagegen war nur bei 14 Prozent der angesprochenen Frauen erfolgreich. Und Antoine mit der Sporttasche war, man kann es nicht anders sagen, ein Unglücksrabe: Er landetet nämlich nur bei neun Prozent der Frauen.

Für den Erfolg der Gitarre gebe es eine Erklärung, schreibt Guéguen im Journal "Psychology of Music". Die Frauen könnten das Instrument entweder direkt mit guten Genen und Fruchtbarkeit in Zusammenhang bringen oder mit Persönlichkeitseigenschaften wie Feinfühligkeit, Fleiß und Intelligenz.

Bei Jamie Cullum scheint die Rechnung aufgegangen zu sein: Er ist seit 2010 mit dem britischen Model Sophie Dahl verheiratet.

Eine Frage bleibt allerdings: Was macht Antoine denn nun mit den mehr als 50 Telefonnummern? Vielleicht sollte er zumindest die 31, die er mit Gitarre ergatterte, einmal testen – womöglich wollten die Damen den zart besaiteten Musiker nur nicht mit einem Korb verletzen. Wer weiß.

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