US-Forscher gewinnen Medizin-Nobelpreis – Tages




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Medizin-Nobelpreis für die Entschlüsselung von Zelltransport

Der Nobelpreis für Medizin geht an James E. Rothman, Randy W. Schekman und Thomas C. Südhof. Die Wissenschaftler werden für ihre Entdeckung über die Zellmaschinerie geehrt. Ihre erste Reaktion: «Oh mein Gott.»

Wurden in Schweden ausgezeichnet: James E. Rothman, Randy W. Schekman und Thomas C. Südhof.

Wurden in Schweden ausgezeichnet: James E. Rothman, Randy W. Schekman und Thomas C. Südhof.
Bild: AFP

Ehrung in Schweden: Drei Wissenschaftler erhalten den Medizin-Nobelpreis. (Video: Reuters )

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Ohne ein ausgefeiltes Transportsystem würde die Welt im Chaos versinken. Auch der Körper hat Packstationen, Wegweiser und Aufnahmestellen. Dies haben die diesjährigen Medizin-Nobelpreisträger, zwei US-Amerikaner und ein gebürtiger Deutscher, erforscht.

Sowohl Randy Schekman, James Rothman wie auch Thomas Südhof forschen an US-Universitäten. Sie haben Zellmechanismen entdeckt, die dafür sorgen, dass Moleküle «zur rechten Zeit am rechten Ort in der Zelle ankommen», teilte das Karolinska-Institut in Stockholm mit.

In den Zellen werden Stoffe oft in winzigen Bläschen, den Vesikeln, verpackt und weitergeleitet. «Ohne diese wunderbar präzise Organisation würde die Zelle im Chaos versinken», schreibt das Nobel-Komitee.

Diabetes oder Immunkrankheiten

«Ein defektes Vesikel-Transportsystem kommt in einer Reihe von Krankheiten vor», erläuterte die Vorsitzende des Komitees, Juleen Zierath. Dazu gehören neurologische Störungen, Diabetes oder Immunkrankheiten, aber Schekman untersucht derzeit auch Verbindungen zur Alzheimer-Krankheit.

Randy Schekman von der University of California in Berkeley entdeckte eine Reihe von Genen, die für den Vesikeltransport notwendig sind. James Rothman von der Universität Yale entschlüsselte, wie die Vesikel in die richtige Zelle eindringen, um dort ihre Fracht abzuladen.

Thomas Südhof, der an der Universität Stanford lehrt, legte offen, welche Signale die Vesikel dazu bringen, die von ihnen transportierten Stoffe zur richtigen Zeit am richtigen Ort freizusetzen.

«Oh mein Gott»

«Meine erste Reaktion war: 'Oh mein Gott'», sagte Schekman gemäss einer Mitteilung der University of California in Berkeley. «Das war auch meine zweite Reaktion.» Er wurde morgens um 1.30 Uhr mit der guten Nachricht überrascht. Der 64-Jährige leistete in den 1970er Jahren Pionierarbeit, als er anfing, den Zelltransport an Bierhefe zu erkunden - was manche als dumm betrachtet hätten, schrieb die Hochschule.

Rothmann, der 1950 geboren wurde, ist Professor für Biomedizinische Wissenschaften an der US-Universität Yale. Er hat am Massachusetts Institute of Technology (MIT), an der Princeton und an der Columbia Universität in New York geforscht - allesamt Elitehochschulen der USA.

Südhof wurde 1955 in Göttingen geboren. Er studierte in Deutschland und in den USA und forscht heute an der renommierten Stanford University in Kalifornien. Er interessiert sich vor allem für den Transport von Signalstoffen an den Verbindungspunkten (Synapsen) zwischen Gehirnzellen.

Lasker-Preisträger

Südhof hat 2013 den Lasker-Preis gewonnen, eine angesehene medizinische Auszeichnung, die als «Vorbote» für den Nobelpreis gilt. Rothman und Schekman haben den Lasker-Preis bereits 2002 erhalten. Südhof und Rothman teilten sich zudem 2010 den Kavli-Preis mit Richard Scheller von der Roche-Tochterfirma Genentech für Arbeiten zur Signalübermittlung von Hirnzellen.

Im vergangenen Jahr hatten der Brite John Gurdon und der Japaner Shinya Yamanaka die Auszeichnung für ihre Arbeiten zur Verjüngung erwachsener Zellen erhalten. Am Dienstag und Mittwoch werden die Träger des Physik- und des Chemie-Nobelpreises benannt. Die feierliche Überreichung findet traditionsgemäss am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.

Die Medizin-Nobelpreisträger seit 2003

Der Medizin-Nobelpreis wird seit 1901 verliehen. Die erste Auszeichnung ging damals an den deutschen Bakteriologen Emil Adolf von Behring für die Entdeckung der Serumtherapie gegen Diphtherie. Die Preisträger der vergangenen zehn Jahre waren:

2012: Der Brite John Gurdon und der Japaner Shinya Yamanaka für die Rückprogrammierung erwachsener Körperzellen in den embryonalen Zustand.

2011: Bruce Beutler (USA) und Jules Hoffmann (Frankreich) für Arbeiten zur Alarmierung des angeborenen Abwehrsystems. Ralph Steinman aus Kanada entdeckte Zellen, die das erworbene Immunsystem aktivieren. Er war kurz vor der Verkündung gestorben und bekam den Preis posthum.

2010: Der Brite Robert Edwards für die Entwicklung der Reagenzglas-Befruchtung.

2009: Elizabeth Blackburn, Carol Greider und Jack Szostak (alle USA) für die Erforschung der Zellalterung.

2008: Harald zur Hausen (Deutschland) für die Entdeckung der Papilloma-Viren, die Gebärmutterhalskrebs auslösen, sowie die Franzosen Françoise Barré-Sinoussi und Luc Montagnier für die Entdeckung des Aidserregers HIV.

2007: Mario R. Capecchi, Oliver Smithies (beide USA) und Sir Martin J. Evans (Grossbritannien) für eine genetische Technik, um Versuchsmäuse mit menschlichen Krankheiten zu schaffen.

2006: Die US-Forscher Andrew Z. Fire und Craig C. Mello für eine Technik, mit der sich Gene gezielt stumm schalten lassen.

2005: Barry J. Marshall und J. Robin Warren (beide Australien) für die Entdeckung des Magenkeims Helicobacter pylori und dessen Rolle bei der Entstehung von Magengeschwüren.

2004: Richard Axel und Linda Buck (beide USA) für die detailgenaue Enträtselung des Geruchssinns.

2003: Paul C. Lauterbur (USA) und Sir Peter Mansfield (Grossbritannien) für ihre wesentlichen Beiträge zur Anwendung der Kernspintomographie in der Medizin als neuartiges und schonendes Diagnoseverfahren. (wid/bru/sda)

Erstellt: 07.10.2013, 13:41 Uhr


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