Sexismus und Rassismus gehen Hand in Hand

Menschen mit einer ausgeprägt sexistischen Mentalität haben oft auch rassistische Vorurteile. Dies hat eine Untersuchung ergeben, die von einem Forschungsteam der Universität des Baskenlandes in Nordspanien durchgeführt wurde.

Foto: pa
Sowohl Sexismus, als auch Rassismus ist der Studie zufolge in allen Altersgruppen bei Männer stärker ausgeprägt

Der Zusammenhang zwischen Sexismus und Rassismus wurde sowohl bei Menschen mit einem sexistischen Verhalten feindseliger Art, die Frauen als minderwertig betrachten, als auch bei Menschen mit einer "wohlwollenden" sexistischen Einstellung festgestellt. Letztere sähen Frauen als schwache Wesen, die Hilfe und Schutz brauchen.

Die Studie wurde in der Fachzeitschrift "Psicodidáctica" veröffentlicht. Befragt wurden 425 Frauen und 377 Männer im Alter von 18 bis 65 Jahren. Die Beteiligten gehörten zu verschiedenen Bildungsstufen und Berufsgruppen, auch Studenten, Arbeitslose und Hausfrauen wurden einbezogen. Normierte Tests wurden verwendet, um die Einstellungen zu anderen Menschen und die Selbsteinschätzung abzufragen.


Diese Volksgruppen fühlen sich besonders benachteiligt
(Anzahl der Befragten, die sich aufgrund ihrer Herkunft in ihrem Aufenthaltsland diskriminiert fühlen; in Prozent)
Quelle: Agentur der Europäischen Union für Grundrechte

Volksgruppe: Nordafrikaner


Land: Italien


Prozentsatz: 94 Prozent

Roma


Ungarn


90 Prozent

Nordafrikaner


Frankreich


88 Prozent

Schwarzafrikaner


Frankreich


87 Prozent

Roma


Tschechien


83 Prozent

Roma


Slowakei


80 Prozent

Roma


Griechenland


78 Prozent

Rumänen


Italien


77 Prozent

Albaner


Italien


76 Prozent

Roma


Polen


76 Prozent

Nordafrikaner


Belgien


76 Prozent

Somalier


Schweden


75 Prozent

Brasilianer


Portugal


74 Prozent

Schwarzafrikaner


Irland


73 Prozent

Türken


Belgien


69 Prozent

Iraker


Schweden


68 Prozent

Surinamer


Niederlande


67 Prozent

Nordafrikaner


Niederlande


66 Prozent

Türken


Niederlande


61 Prozent

Somalier


Dänemark


61 Prozent

Schwarzafrika


Portugal


60 Prozent

Russen


Estland


59 Prozent

Türken


Dänemark


58 Prozent

Südamerikaner


Spanien


58 Prozent

Nordafrikaner


Spanien


54 Prozent

Türken


Deutschland


52 Prozent

Afrikaner


Malta


52 Prozent

Somalier


Finnland


51 Prozent

Bosnier


Slowenien


50 Prozent

Albaner


Griechenland


50 Prozent

Serben


Slowenien


49 Prozent

Ex-Jugoslawen


Deutschland


46 Prozent

Rumänen


Spanien


43 Prozent

Roma


Rumänen


41 Prozent

Roma


Bulgarien


36 Prozent

Asiaten


Zypern


36 Prozent

Osteuropäer


Großbritannien


35 Prozent

Türken


Österreich


32 Prozent

Russen


Finnland


28 Prozent

Osteuropäer


Irland


25 Prozent

Russen


Lettland


25 Prozent

Ex-Jugoslawen


Luxemburg


20 Prozent

Ex-Jugoslawen


Österreich


17 Prozent

Türken


Bulgarien


15 Prozent

Russen


Litauen


12 Prozent

Psychologie-Professorin Maite Garaigordobil, die die Untersuchung geleitet hat, sagte, dass in allen Altersgruppen bei Frauen sowohl der feindselige als auch der "wohlwollende" Sexismus weniger ausgeprägt ist als bei Männern. Dagegen seien die Geschlechtsunterschiede beim Rassismus statistisch nicht relevant.


Knapp 26 Prozent aller Befragten zeigten demnach ein hohes Maß an feindseligem oder wohlwollendem Sexismus, gut 26 Prozent vertraten rassistische Auffassungen. Je höher die soziokulturelle Einstufung, die Schulbildung und das Einkommensniveau waren, desto geringer seien die sexistischen und rassistischen Vorurteile gewesen.

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      Sexismus und Rassismus lägen wahrscheinlich allgemeine Ideen über Beziehungen zwischen unterschiedlichen sozialen Gruppen zugrunde, erläuterte Garaigordobil in einer Mitteilung der Universität.

      "Der Sexismus ist mit einer Neigung zur sozialen Dominanz und mit Autoritarismus verbunden. Das heißt, dass sexistische Menschen Hierarchien und soziale Ungleichheiten akzeptieren. Sie glauben, dass die verschiedenen Gruppen den Status haben, den sie verdienen, und das die Klasse, zu der sie gehören, die Beste ist."

      Die Studie bestätigte auch einen Zusammenhang zwischen Sexismus und einer geringen interkulturellen Sensibilität. Sexistische Menschen zeigten weniger Interesse an einer Wechselbeziehung mit Immigranten, weniger Respekt für die Unterschiede und schenkten ihnen weniger Vertrauen.

      Mehr Informationen zum Thema:

      Revista de Psicodidáctica (spanisch)

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