Psychologie-Wissen: Verlassene Kinder

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Verlassene Kinder

Die heute 35- bis 50-jährigen tragen häufig noch eine große “Kriegslast” mit sich herum, ohne dass es ihnen bewusst ist. Das können z. B. unerklärliche Gefühle der Betroffenheit sein. Die von 1960 bis 1975 Geborenen haben oft das Gefühl, nicht genau zu wissen, wer sie sind und wohin sie wollen. Sie schleppen eine diffuse Angst vor der Zukunft.

Die Großeltern der o. g. Generation kämpften ums Überleben, waren auf der Flucht, hatten Hunger und Todesangst. Deren Kinder (die Eltern der o.g. Generation) mussten damit klar kommen, dass sich keiner um ihre emotionalen Belange und ihre gesunde psychische Entwicklung kümmerte. Es war für deren Eltern (Großeltern der o. g. Generation) nebensächlich. Nach dem Krieg herrschte bei Großeltern und deren Kinder Depression, Wut, Trauer und Schuldgefühle und ein großes Schweigen. Die kumulativen Traumata von Gewalt und Vergewaltigungen blieben unverarbeitet. Unter solchen Umweltfaktoren wuchs die o. g. Generation der von 1960 bis 1975 Geborenen auf. Deren Großeltern und Eltern waren stets eingebunden in ihre eigene seelische Not und um ihre Kinder konnten sie sich emotional kaum kümmern. Die Eltern der heute 35- bis 50-Jährigen waren emotional unsichere Eltern. Es fehlte Ihnen aufgrund ihrer kumulativen Kriegstraumata an emotionalem Verständnis für ihre Kinder. Sie wurden selten ernst genommen und keiner nahm wahr, dass es ihnen keinesfalls gut ging, obwohl das alle dachten. Dazu kam der damalige Erziehungsstil bist Mitte der siebziger Jahre: Unterordnung, bedingungsloser Gehorsam, Disziplin, Pflichterfüllung und Leistung.

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