Psychologie-Institute fordern Reduktion der Studentenzahlen

Appell an Rektorate für besseres Verhältnis von Studierenden und Lehrenen und mehr Qualität der Lehre

Wien - Die Leitungen der Psychologie-Institute und der Vorstand der Österreichischen Gesellschaft für Psychologie haben am Dienstag eine Reduktion der Studierendenzahlen gefordert. In einem Appell an die Rektorate der fünf Unis mit Psychologiestudium heißt es, dass die Qualität der Lehre im Psychologiestudium durch ein adäquates Verhältnis zwischen Studenten und Lehrende zu sichern sei. Da ein massiver Ausbau von Personal, Räumen etc. an den universitären Psychologie-Instituten "offensichtlich nicht realisierbar" sei, "bleibt offensichtlich nur der andere Weg: Die Reduzierung der Studierendenzahlen", heißt es in der Stellungnahme.

"Transparentes Auswahlverfahren"

Diese Reduktion sei "natürlich nur in Kombination mit transparenten, am Anforderungsprofil orientierten Auswahlverfahren" denkbar. Einige Unis hätten bereits mit Unterstützung der Rektorate "Maßnahmen in die richtige Richtung" setzen können, an anderen sei den Entscheidungsträgern die Qualität des Psychologiestudiums indes "offensichtlich nicht wichtig". So seien an einigen Standorten die Teilnehmerzahl für Seminare reduziert worden, "während sie an anderen zum Schaden der Studierenden drastisch nach oben gehen".

Es müssten daher an allen Unis, die ein Psychologiestudium anbieten, "entsprechende Maßnahmen zur Qualitätssicherung im Studium gesetzt werden", heißt es in Schreiben. "Denn nur damit ist gewährleistet, dass PsychologInnen für ihre verantwortungsvollen Aufgaben in der Gesellschaft gerüstet sind."

Bereits jetzt Beschränkung

Psychologie gehört bereits jetzt zu jenen Fächern, in denen Zugangsbeschränkungen erlaubt sind. Studierende müssen ein Aufnahmeverfahren durchlaufen, um studieren zu können. Bei der Aufnahmeprüfung im Jahr 2011 standen 1.425 Plätze zur Verfügung. Es waren 4.777 Personen angemeldet. In Österreich kann man in Wien, Salzburg, Klagenfurt, Innsbruck und Graz Psychologie studieren. (APA/red, derStandard.at, 17.4.2012)

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