"Psychologie der Stoppuhr"

Der nächste Schritt sei dann die Erwerbsminderungsrente. Genau daran scheiterten jedoch viele. "Die Hürden, die man überwinden muss, um die Erwerbsunfähigskeitsrente zu bekommen sind hoch. Oft müssen die Arbeitnehmer vorher regelrecht einen Gutachter-Spießrutenlauf machen", sagt die Geschäftsführerin der NGG Bielefeld-Herford. Und wer es geschafft habe, stehe häufig finanziell schlecht da.

"Wer gezwungen ist, vor dem 60. Lebensjahr in die Erwerbsminderungsrente zu gehen, wird mit maximalen Abschlägen hart bestraft", erklärt Böhm. Die NGG Bielefeld-Herford fordert deshalb deutlich leichtere Zugänge zur Erwerbsminderungsrente und eine spürbare Anhebung dieser Rente. Zudem müsse es wieder eine "vernünftige Vorruhestandsregelung" geben. "Wir brauchen endlich eine faire Rentenlösung für Schichtarbeiter", so die Geschäftsführerin. Anstatt die Rentenbeiträge minimal zu senken, sollten schrittweise Übergänge in die Rente für Schichtarbeit geschaffen werden. Die Gewerkschaft appelliert an die Bundestagsabgeordneten, solche "Schichtarbeiter-Renten" zu schaffen und die Erwerbsminderungsrente dringend zu verbessern. Die NGG kündigte an, die "Rente mit 67" im Bundestagswahlkampf zu einem zentralen Thema zu machen. "Ein Renteneintrittsalter, das die meisten nicht mehr gesund erreichen, ist sowieso ein Hohn", sagt Gaby Böhm.

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