Psychologie: Computerspiele wirken so gut wie Anti-Depressiva

Psychologie Computerspiele wirken so gut wie Anti-Depressiva

Computerspiele, die die grauen Zellen anregen, sind möglicherweise genauso wirksam gegen schwere Altersdepressionen wie Medikamente – oder sogar noch effizienter.

Bitte übertragen Sie den Code in das folgende Feld

06.08.14, 01:30

Psychologie

Computerspiele, die die grauen Zellen anregen, sind möglicherweise genauso wirksam gegen schwere Altersdepressionen wie Medikamente – oder sogar noch effizienter.

Das ergab eine neue Untersuchung, die am Dienstag im Fachmagazin "Nature Communications" veröffentlicht wurde.

Wissenschaftler aus den USA und China untersuchten eine Gruppe von 60- bis 89-Jährigen, bei denen Anti-Depressiva nicht geholfen hatten. Nachdem sie vier Wochen lang Computer-Spiele gespielt hatten, die die geistige Fitness steigern sollten, lebten die Senioren merklich auf.

Die Computer-Programme waren entwickelt worden, um eine Theorie zu testen, derzufolge das alternde Gehirn durch intensive Praxis wieder regeneriert werden kann, indem verlorene Lern- und Gedächtnisfunktionen wiedergefunden und Entscheidungsprozesse verbessert werden – was wiederum Depressionen lindern kann.

Vorherige Studien hatten ergeben, dass eine Minderung intellektueller Fähigkeiten auch dazu führt, dass Anti-Depressiva nicht so gut wirken. Die Forscher aus den USA und China ließen nun eine Gruppe von elf Menschen ein vierwöchiges Computer-Trainingsprogramm durchlaufen; sie testeten danach die Verbesserungen bei intellektuellen Fähigkeiten und Depressionen. Sie verglichen die Testpersonen mit einer Gruppe von 33 älteren Menschen aus einer anderen Studie, denen das Anti-Depressivum Escitalopram gegeben worden war.

Den Ergebnissen zufolge war die Computer-Therapie genauso wirksam gegen Depressionen wie das Medikament Escitalopram – "aber innerhalb von vier Wochen statt zwölf", schrieben die Autoren der Studie. 72 Prozent hätten sogar eine volle Rückbildung ihrer Depression gehabt, hob Ko-Autorin Sarah Morimoto vom Institut für Geriatrische Psychiatrie in New York hervor. Zudem seien durch das Computer-Training Entscheidungsfunktionen des Gehirns wieder sehr viel stärker verbessert worden als durch das Medikament.

Die Wissenschaftler räumten allerdings ein, dass unter anderem aufgrund der sehr kleinen Gruppe von Testpersonen ihre Ergebnisse erst einer weiteren und breiteren Überprüfung unterzogen werden müssten.

Leave a Reply