Neue Studiengänge an Lübecker Uni: Premiere für die Psychologie




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Lübeck - Mit Infektionsbiologie und Psychologie wird die Hochschule der Hansestadt jeweils zum Wintersemester ihr Lehrangebot erweitern. „Das passt“, heißt es aus dem Präsidium.

Jedes Jahr ein neuer Studiengang – von diesem Motto scheint sich das Uni-Präsidium in Lübeck derzeit leiten zu lassen. Denn während erst im vergangenen Oktober die Medizinische Informatik an den Start ging, sind nun schon für die kommenden beiden Wintersemester erneut zwei Premieren geplant. „Stimmt“, sagt Uni-Vize Professor Enno Hartmann, der im Präsidium für die Lehre zuständig ist. So geht offiziell am 15. Oktober mit Infection Biology, also Infektionsbiologie, der siebte Studiengang der Hochschule ins Rennen, und im Herbst 2013 soll die Psychologie das Uni-Oktett vollenden. „Bei letztgenanntem sind wir aber noch in der Vorplanung“, betont Hartmann. Eine fulminante Erhöhung der Studierendenzahl auf dem Campus wird damit aber nicht verbunden sein. „Durch beide Studiengänge werden zusammen rund 70 neue Erstsemester hinzukommen“, bilanziert der Chef des Uni-Instituts für Biologie.

Dass gerade die Infektionsbiologie sowie die Psychologie sehr gut zum Campus passen, begründet Hartmann mit den Forschungsschwerpunkten des Standortes. „So wird die Psychologie, die wir lehren werden, sehr stark naturwissenschaftlich und klinisch ausgerichtet sein. Zudem wird es eine enge Anbindung an das gerade im Bau befindliche Zentrum für Gehirn, Verhalten und Hormone, kurz CBBM, geben.“ Beim neuen Master-Studiengang Infection Biology führt Hartmann insbesondere die erst kürzlich erfolgte Gründung des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung ins Feld, in dem sowohl das Forschungszentrum (FZ) Borstel als auch die Uni Lübeck Partner sind. Aus Borstel aus der Abteilung Molekulare Infektiologie kommt dann auch der Leiter des Studiengangs, Professor Ulrich Schaible. „Das Ziel ist die interdisziplinäre Ausbildung in Infektionsbiologie. Das Angebot richtet sich an Studienabgänger der Biologie und verwandter Disziplinen ebenso wie der Human- und Tiermedizin“, fasst der Experte zusammen.

Bisher gebe es bereits über 20 Bewerber für die 20 Studienplätze, mit denen man starten wolle. Eine Verdopplung der Studienzahl sei aber mittelfristig denkbar. „Über die Hälfte der Bewerbungen kommen aus dem Ausland“, merkt Schaible an. Dass dies so beabsichtigt ist, ist schon an der Konzeption zu erkennen. Sämtlicher Lehrstoff der Infektionsbiologie soll nämlich in englischer Sprache vermittelt werden. „Damit haben wir bundesweit ein Alleinstellungsmerkmal, und europaweit gibt es dafür nur wenige Beispiele“, weiß Schaible. Dass in diesem Forschungsgebiet mehr Experten ausgebildet werden müssen, liege auf der Hand. „Schließlich gehören weltweit Infektionen zu den wichtigsten Ursachen für eine erhöhte Sterblichkeit und stellen die Gesellschaft vor große gesundheitspolitische Herausforderungen.“

Die Vorlesungen, Seminare und Praktika sollen die Studierenden in Mikrobiologie, Immunologie, Zellbiologie, Biochemie, Biophysik, Strukturbiologie, Klinik und Epidemiologie der Infektionskrankheiten und ihrer Erreger wie Bakterien, Viren, Parasiten und Pilze ausbilden. „40 Dozenten aus zehn Instituten und Kliniken des Uni-Campus werden hier beteiligt sein“, verdeutlicht Studiengangskoordinator Professor Till Tantau die Interdisziplinarität des Angebotes.

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