Mit Lichttherapie gegen Burn-out

Verschiedene Formen von Depressionen werden oft zusätzlich mit Lichttherapie behandelt. Grazer Psychologen erforschen nun, ob ein spezielles Bestrahlungskonzept auch zur Linderung von Burn-out-Symptomen wirkungsvoll eingesetzt werden kann.

Vor allem in den Wintermonaten - wenn die Tage grauer werden - fehlt es an Licht, das weitreichenden Einfluss auf Körper und Gemüt hat: Unter Einfluss von Licht produziert der Körper verstärkt Endorphine und schüttet vermehrt den stimmungsaufhellenden Botenstoff Serotonin aus.

APA/dpa/Oliver Berg

Die Symptome einer Depression sind jenen eines Burn-out oft ähnlich

Fehlendes Tageslicht macht depressiv

„Das Hormon Melatonin hingegen wird bei Dunkelheit vermehrt gebildet, es beeinflusst den Schlaf-Wach-Rhythmus des Körpers und drückt auf die Stimmung, Konzentration und Kreativität nehmen ab“, schildert Daniela Bassa vom Institut für Psychologie der Uni Graz die biochemischen Zusammenhänge. Wissenschaftler vermuten, dass der Mangel an natürlichem Tageslicht und die verminderte Lichtintensität während der dunkleren Monate verantwortlich für die „saisonal abhängige Depression“ sind.

30 Minuten Licht können Symptome verringern

„Bei Personen, deren depressive Stimmung vorrangig in der dunklen Jahreszeit auftritt, lässt sich die Symptomatik durch eine halbe Stunde Lichttherapie täglich deutlich verringern“, so Bassa. Aufgrund der verschwimmenden Grenzen zwischen Depression und Burn-out hegt die Grazer Arbeits- und Gesundheitspsychologin die Vermutung, dass zusätzliche Lichtexposition auch bei Burn-out nützlich sein könnte.

Licht trifft auf die Netzhaut auf

In der Studie wird mit einer speziell entwickelten Lichtkabine gearbeitet, in der das von der Lichtquelle ausgesendete Licht in möglichst hoher Beleuchtungsstärke reflektiert wird und direkt auf die Netzhaut auftrifft, erklärt Bassa. Das Farbspektrum der Lichtquelle sei der Sonne nachempfunden. Untersucht wird, wie sich nach einem Bestrahlungszeitraum von 15 Tagen in Folge zu jeweils einer halben Stunde bestimmte Parameter wie Konzentration, Kreativität, Stimmungslage und Schlaf-Wach-Verhalten verändern.

Probanden für Lichtsitzung werden gesucht

Für die Studie werden noch weitere Probanden mit Burn-out-Symptomatik, als auch Symptomen einer Depression gesucht. Die „Lichtsitzungen“ finden am Institut für Psychologie der Uni Graz statt - aufgrund des sinkenden Melatoninspiegels und damit optimalen Bestrahlungszeitpunktes zwischen 5.30 und 8.30 Uhr.

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Publiziert am 29.11.2012

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