Mein Studium Internationales Katastrophen-Management

Mein Studium Internationales Katastrophen-Management

Von Vanessa Dähn, Anna Goretzki, Andreas Lange und Zazou Röver

Das Bild zeigt zwei Männer, die einen kleinen Jungen am Kopf verbinden, der bei dem Erdbeben auf Haiti im Januar 2010 verletzt wurde.Haiti 2010: Erste Hilfe nach dem verheerenden Erdbeben. (AP)

Erdbeben in Haiti, Hungersnot in Somalia, Tsunami in Japan: Wenn Katastrophen passieren, werden dringend Menschen benötigt, die helfen können. In verschiedenen Studiengängen wird gelehrt, wie Katastrophenmanager die Nachwirkungen humanitärer Krisen und Naturkatastrophen in den Griff bekommen. Ziel der Ausbildung ist, die Studenten für die Herausforderungen des Berufes zu sensibilisieren, globale Netzwerke zu schaffen und internationale Standards zu formulieren.

Inhaltlich vermittelt das Studium eine Kombination aus natur- und geisteswissenschaftlichen Inhalten: Logistik, Medizin, Politik, Anthropologie, Psychologie, Strukturkenntnisse, Praxisorientierung sowie Methoden der Risikoanalyse stehen auf dem Stundenplan.

Das Bild zeigt provisorische Zeltlager für pakistanische Flutopfer.Pakistan 2010: Einige der obdachlos gewordenen Flutopfer sind in Zeltstädten untergebracht. (AP)

Nach dem Studium sollen die Absolventen in der Lage sein, die Unterbringung und Versorgung von Betroffenen zu organisieren. Dazu gehört auch, Flüchtlingslager logistisch zu konzipieren, zu betreuen und zu verwalten. Darüber hinaus haben sie eine wichtige Vermittlerrolle und koordinieren die Kommunikation zwischen den Einsatzkräften.

Doch was bewegt junge Menschen dazu, in Krisengebieten arbeiten und helfen zu wollen? Was gilt das theoretische Wissen in einer Welt, in der praktische Hilfe gefragt ist? Diesen und anderen Fragen gehen wir in dieser Woche in unserer Serie "Mein Studium" nach und bieten Innen- wie Außenperspektiven zum Studium des Internationalen Katastrophenmanagements.

 

Faktencheck und Interview

Das Bild zeigt Menschen, die nach dem Hurrikan Katrina veruschen in ein Boot zu klettern.USA 2005: Opfer des Hurrikans "Katrina" versuchen in New Orleans ihre überfluteten Häuser im Boot und durch das Wasser watend zu verlassen. (AP)Die internationale humanitäre Hilfe braucht dringend ausgebildetes Personal. Doch das akademische Angebot in Deutschland ist klein.

In diesem Jahr startet in Berlin europaweit der einzige Bachelor-Studiengang "Internationale Not- und Katastrophenhilfe". Dajana Schnell gehört zu den ersten Studenten. Warum sie einen der gefährlichsten Berufe der Welt studieren will, darüber hat sie mit der Journalistin Anna Marie Goretzki gesprochen. Vanessa Dähn erinnert an eine der größten menschengemachten Katastrophen: die Halifax-Explosion.

Hier geht es zum Beitrag: Die Logistiker der humanitären Hilfe

 

Die Reportage

Das Bild zeigt eine Frau, die in einer verödeten Landschaft in Kenia mit Kanistern nach Wasser sucht.Kenia 2011: Eine hungernde Frau sucht Wasser. (picture alliance / dpa / Valerian Mazataud)Der deutsche Arzt Kai von Harbou studiert Desastermanagement in Kopenhagen. Die Studenten können jedes Jahr an einer Studienreise nach Bangladesch teilnehmen – in ein von Naturkatastrophen betroffenes Gebiet.

Kai von Harbou ließ sein Aufnahmegerät laufen, als er ein Slum in der Hauptstadt Dhaka besuchte und im Gespräch mit DRadio Wissen-Autorin Zazou Röver erzählte er von seinen Erfahrungen.

 Hier geht es zur Reportage: Internationales Katastrophenmanagement

Das Interview

Das Bild zeigt einen Mann, der vor brennenden Bäumen steht.Russland 2010: Helfer bekämpfen die Wald- und Torfbrände. (AP)Der dänische Professor Peter Mackie Jensen ist ein erfahrener und engagierter Katastrophenhelfer. 2010 gründete er den Studiengang "Master of Disaster Management" an der Universität zu Kopenhagen mit dem Ziel, das Management zu professionalisieren. Im Interview mit Zazou Röver beschreibt er die Fähigkeiten und Voraussetzungen eines Katastrophenmanagers, aber auch die Herausforderungen und Probleme, die damit verbunden sind.

Hier geht es zum Interview: Master of Disaster

 

Die Berufsaussichten

Das Bild zeigt ein Mädchen, das nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima auf Strahlung untersucht wird.Japan 2011: Ein evakuiertes Mädchen wird auf radioaktive Strahlung getestet. (AP)Überall auf der Welt gilt es Krisen zu bewältigen, Schäden müssen behoben werden und die Betroffenen benötigen Hilfe. Absolventen des Studiengangs "Katastrophenmanagement" haben vielfältige Arbeitsmöglichkeiten: in staatlichen oder nicht-staatlichen Organisationen, im privaten Sektor, für Banken, Firmen, Kirchen, Forschungseinrichtungen oder Regierungen.

Die zumeist projektbezogene Arbeit bietet zwei Möglichkeiten an: Entweder arbeitet man vor Ort oder koordiniert die Hilfe vom Büro aus. Zazou Röver stellt die wichtigsten Informationen über die Berufsaussichten für Absolventen zusammen. Andreas Lange hat Paul Müller-Lindloff vom Technischen Hilfswerk getroffen und berichtet über den Arbeitsalltag eines Katastrophenhelfers.

 

Das Fach im Überblick

Das Bild zeigt Arbeiter, die versuchen mit Absperrungen gegen nach der Deepwater Horizon Katastrophe angespültes Öl zu kämpfen.USA 2010: Arbeiter legen Absperrungen gegen aus der Plattform Deepwater Horizon angespültes Öl aus. (AP/ U.S Coast Guard)Welche Voraussetzungen und Fähigkeiten sollte man mitbringen? Lohnt sich vorab ein Praktikum im Ausland? Wie effektiv ist ein solches Studium wirklich? Wie viel kostet es und welche Möglichkeiten der Finanzierung gibt es? Und muss man es überhaupt studieren?  Im Gespräch liefert Zazou Röver alle Antworten und erklärt, worauf es im Katastrophenmanagement wirklich ankommt.

Hier geht es zu beiden Beiträgen:

Die Berufsaussichten und das Fach im Überblick

 Alle Beiträge können Sie auch noch einmal kompakt hören in der Sendung "Mein Studium“. Am Samstag, den 14.04. ab 9:05 Uhr.

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