Lernen kann vergesslich machen – UNTERNEHMEN

Lernen führt auch zum Vergessen von Erlerntem. Diese neue Erkenntnis könnte eine große Bedeutung für den Alltag von Schülern und Studenten haben. Ein ständiger Wechsel zwischen Lernen durch Abfragen und Lernen durch reines Lesen erschwert das spätere Erinnern verwandter Inhalte. Das haben Professor Karl-Heinz Bäuml und Psychologin Ina Dobler vom Institut für Psychologie der Universität Regensburg herausgefunden. Sie nennen den Effekt ,,abrufinduziertes Vergessen - ein normaler Mechanismus, der vermutlich dabei hilft, das Gedächtnis effizient zu nutzen. Abrufübungen führen im Vergleich zum Lesen zwar zu besonders lang anhaltendem Erinnern der geübten Inhalte, erschweren aber gleichzeitig das spätere Erinnern ungeübter, aber verwandter Inhalte.

Die beiden Psychologen führten zwei Versuche durch. An einem ersten Experiment nahmen 84, an einem zweiten 48 Personen teil. Sie mussten sich in beiden Fällen mehrere Listen mit Begriffen aus verschiedenen Kategorien einprägen und zuvor gelernte Begriffe entweder durch nochmaliges Lesen oder im Rahmen einer reinen Abrufübung wiederholen. In einem dritten Versuch kombinierten die Forscher die beiden Lernmethoden, so dass sich Lesen und Abrufübungen mehrfach abwechselten. Am Ende wurden schließlich alle anfangs gelernten Begriffe abgefragt, um den Einfluss der verschiedenen Übungsbedingungen auf die Erinnerungsleistung zu untersuchen.

Dieser Artikel aus der Kategorie Gesundheit wurde von Annette Bulut (mp) am 24.01.2013 mit den Stichwörtern Forschung, Medizin, Informationen, Kranheiten veröffentlicht.



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