Holocaust-Gedenken: "…trotzdem Ja zum Leben sagen"

110 Jahre wäre der Psychotherapeut und Holocaust-Überlebende Viktor Frankl heuer geworden und vor 70 Jahren war seine Befreiung aus dem Konzentrationslager. Anlässlich dieser Jahrestage kommen heute und morgen Wissenschaftler im Dachauer Schloss zusammen, um an Frankls Leben zu erinnern und über sein Werk zu diskutieren.

Über 300 Teilnehmer aus ganz Deutschland, aus Israel, Finnland, Holland, Frankreich, Russland, der Schweiz und Österreich haben sich zu der Veranstaltung angemeldet.

"Das Interesse ist wohl auch deshalb so groß, weil wir einerseits der Befreiung gedenken, aber auch die Brücke zu den Lebensfragen des heutigen Menschen schlagen. Das letzte Jahrhundert hat u.a. gezeigt, wie tief der Mensch fallen kann."

Prof. Dr. Alexander Batthyany, Organisator der Gedenktage

Frankls autobiographisches Werk "...trotzdem Ja zum Leben sagen" aus dem Jahr 1946 und seine Auseinandersetzung mit der Lagerhaft kamen nicht nur vielen seiner Leidensgenossen zugute; bis heute prägen seine Schriften die Psychologie: In den 1930-er Jahren begründete er die Logotherapie und Existenzanalyse als einen eigenständigen Ansatz der Psychotherapie. Dieser Ansatz beschäftigt vor allem die Suche nach dem Sinn des Lebens. Ab den 1950ern wurde die Tröstung des leidenden Menschen Schwerpunkt der Logotherapie.

"Viktor Frankl hat eine unermesslich wertvolle Botschaft für uns alle hinterlassen. Er hat uns gezeigt, dass man trotz schlimmster Erfahrungen ‚ja zum Leben sagen‘ kann"

Staatssekretär Bernd Sibler bei der Eröffnung der Gedenkveranstaltung

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