Glatze gut für Karriere

Professor Albert E. Mannes von der Universität Philadelphia verlor selbst früh sein Haar. Vielleicht hat das den Psychologen dazu veranlasst, sich mit den Auswirkungen des Haarverlustes auf die Wahrnehmung von Männern zu beschäftigen. Die Ergebnisse seiner Forschung sind jedenfalls überraschend. Denn sowohl Männer mir rasiertem Haupthaar werden durchwegs als größer und dominanter wahrgenommen. Für die Karriere von Menschen die früh ihre Haare verlieren, kann das positiv sein.

Die Studie bestätigt bisherige Forschungsergebnisse die nahelegen, dass größere Männer im Durchschnitt besser verdienen als kleinere, dass ein männliches Gesicht eher mit Kompetenz assoziiert wird als ein Babyface und dass kleine Augen und schmale Lippen bei Männern mit Dominanz in Verbindung gebracht werden.

Dasselbe gilt offenbar für Glatzen, zumindest bei jüngeren Männern. Denn diese werden mit Dominanz assoziiert und dominanten Männern werden im Regelfall mehr Möglichkeiten eingeräumt Führungskraft und Kompetenz darzustellen, was sich wiederum positiv auf ihre Karrieren auswirkt.

Schütteres Haar macht alt

Ganz anders sieht es jedoch bei Haarverlust aus: Denn während ein rasierter Kopf mit Dominanz assoziiert wird, ist die Wahrnehmung von Haarverlust sehr viel negativer. Etwa 50 Prozent aller Männer verlieren bis zum Erreichen des 50. Lebensjahres ihr Haupthaar oder einen Teil davon. Schütteres Haar wird jedoch mit Schwäche, Alter und schwachem Selbstbewusstsein assoziiert. Außerdem werden Männer die davon betroffen sind, im Schnitt um fünf bis zehn Jahre älter geschätzt.

Paradoxerweise dürfte der Grund dafür, dass ein rasierter Kopf mit Männlichkeit assoziiert wird darin liegen, dass dieser Schritt eher mit einer willentlichen Entscheidung in Verbindung gebracht wird, wohingegen Haarverlust als persönliches Schicksal interpretiert wird. Entscheidend für die Wahrnehmung dürfte auch sein, dass maskuline Professionen, wie das Militär, oft mit dem Stereotyp rasierter Köpfe in Verbindung gebracht werden und es eine ganze Reihe an Hollywood-Actionstars mit Glatze, wie beispielsweise Bruce Willis, gibt. Diese tragen ebenfalls zum Stereotyp des besonders männlichen Manns mit Glatze bei.

Pech in der Liebe, Glück im Beruf

Albert E. Mannes fand nun heraus, dass Männer mit Glatze durchwegs mit Dominanz und Stärke asoziiert werde, allerdings im Schnitt auch um vier Jahre älter geschätzt werden. Auch auf die Attraktivität wirkte sich die Glatze negativ aus. Für Männer die jedes Jahr weltweit Milliarden zum Erhalt ihres Haupthaares aufwenden, könnte es aber jedenfalls die bessere, jedenfalls aber sehr viel günstigere Variante sein, sich eine Glatze zu rasieren. Diese mag ihnen zwar Pech in der Liebe bringen aber Glück bei der eigenen Karriere. Denn bisherige Studienergebnisse über als dominant wahrgenommene Männer legen nahe, dass diese in ihrer Karriere weiter kommen und mehr verdienen als ihre als weniger dominant wahrgenommenen Geschlechtsgenossen.

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