Experte fordert Beratungsportal im Kampf gegen sexuellen Missbrauch – Echo

Im Kampf gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern fordert der Psychologie-Professor der Hochschule Darmstadt, Volker Beck, ein zentrales Beratungsportal im Internet. „Die Verjhrungsfrist muss auerdem aufgehoben werden“, sagte der Experte im Vorfeld einer Tagung der Hochschule „Brennpunkt sexueller Missbrauch - Zwischen Schrecken und Handlungskompetenz“ in einem Gesprch mit der Nachrichtenagentur dpa.
„Diese Delikte greifen tief in die Seele hinein.“ Die Strafen seien aber oft zu milde, kritisierte Beck und forderte: „Sexueller Missbrauch muss generell als Verbrechen geahndet werden.“
Die Kriminalstatistik registrierte 2011 bundesweit rund 12.400 Flle von sexuellem Missbrauch an Kindern, davon 800 in Hessen. „Das ist eine klaffende und schmerzhafte Wunde mitten in unserer Gesellschaft“, sagte der Psychologie-Professor. „Jeder Fall ist einer zu viel.“
Der Hochschullehrer des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften und Soziale Arbeit warnt aber vor Panikmache. „Sexueller Missbrauch ist leider Teil der Gesellschaft. Wir mssen uns aber davor hten, ihn hinter jedem Baum zu vermuten“, betonte der 55-Jhrige. „Hinsehen und Eingreifen“ gelte aber immer. „Was mich abschreckt ist, wenn Sexualstraftter gebrandmarkt oder gar gejagt werden“, mahnte der Experte. „Menschen, die eine pdophile Veranlagung haben, muss geholfen werden, wenn sie es wollen.“
Bei dem Treffen in Darmstadt wollten rund 150 Experten ein Jahr nach dem Abschlussbericht des „Runden Tisches“ der Bundesregierung zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs von Kindern Bilanz ziehen, was sich seitdem getan hat. Geladen waren auch der Prsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, und die Leiterin der von einem Missbrauchsskandal erschtterten Odenwaldschule, Katrin Hhmann.

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