Erfolgreiche Psychologen – FuPa

Es gibt im Fußball das geflügelte Wort vom „Tor zum psychologisch richtigen Zeitpunkt“. Wahlweise das „Gegentor zum psychologisch ungünstigsten Zeitpunkt“. Gleich zwei von dieser Sorte erzielte der TSV Mindelheim am Freitagabend gegen den FC Kempten und gewann damit auch sein viertes Heimspiel in dieser Saison.

Der FC Stätzling trennte sich vom FC Königsbrunn mit einem gerechten 1:1-Unentschieden. Mit der Leistungssteigerung in der zweiten Spielhälfte konnte man im FCS-Lager zufrieden sein.

TSV Mindelheim – FC Kempten 2:0 (1:0)
Vor der Partie war Mindelheims Trainer Dominik Deli einigermaßen entspannt. Zum einen fehlte dem FC Kempten dessen bis dato bester Torschütze Yevgenie Belik. Zum anderen war es ihm ganz recht, dass der FCK mit dem ersten Saisonsieg im Gepäck nach Mindelheim reiste und nicht mehr unter dem ganz großen Erfolgsdruck stand. So weit die Psychologie.

Was sich in den 94 Minuten dann auf dem Feld abspielte, war eine klare Angelegenheit. Zwar sah Kemptens Trainer Stephan Wuttge seine Mannschaft fast auf Augenhöhe mit den Mindelheimern („Ein Unentschieden wäre hochverdient gewesen.“), doch damit hatte er nur bedingt recht. Dafür war seine Mannschaft zu harmlos, insbesondere bei Standardsituationen. Zudem hatte seine Mannschaft vor allem in der ersten Halbzeit gegen die spielstarken Mindelheimer das Nachsehen.

Nur zwei Mal wurde es etwas gefährlich vor dem Mindelheimer Tor, doch beide Male parierte Lukas Ploß gegen Kemptens Sturm-Oldie, den 37-jährigen Jörg Blum. Mindelheim hatte dagegen die „absolute Kontrolle und rund 80 Prozent Ballbesitz“, wie Dominik Deli zufrieden feststellte. Allein die gefährlichen Torchancen fehlten. Bis zur 44. Minute. Dann legte sich Philipp Siegwart den Ball zum Freistoß aus über 20 Metern zurecht und schlenzte den Ball über die Mauer zum 1:0 ins Tor.

Kurz vor der Halbzeit ein immens wichtiger Treffer, denn nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste besser aus der Kabine und setzten die Mindelheimer nun sogar einige Male unter Druck. Einmal lag der Ball gar im Netz, doch das Abstaubertor nach einem Torwartfehler von Ploß wurde wegen Abseits nicht gegeben (76.). Bereits vorher hätte der TSV Mindelheim den Sack zumachen müssen. Etwa, als Rick Rogg alleine auf FCK-Keeper Pascal Prestel zulief, an diesem aber scheiterte (57.). Überhaupt war Rogg einer der Aktivposten im Mindelheimer Spiel, was dazu führte, dass er mehrmals rüde angegangen wurde. Alles in allem aber war es eine faire Partie, die am Ende durch den eingewechselten Gottfried Wesseli entschieden wurde. Er staubte nach einem Freistoß in der Nachspielzeit zum 2:0 ab und zerstörte damit die letzten Hoffnungen des FC Kempten auf einen Punktgewinn.
Tore 1:0 Ph. Siegwart (44.), 2:0 Wesseli (90.) Zuschauer 90

SV Egg a. d. Günz – TSV Schwaben Augsburg 3:3 (2:1)
Mit 3:3 endete die Partie des SV Egg gegen Schwaben Augsburg. Als Torsten Schuhwerk mit seinem dritten Treffer auf 3:1 erhöhte (60.), schien das Spiel schon gelaufen. Nach dem 1:0 der Gäste durch Steichele (12.) wurde Egg stärker und ging noch vor der Pause durch Schuhwerk (20.) und ein Eigentor in Führung.

Ein umstrittener Elfmeter holte die Gäste ins Spiel zurück: Sandner verwandelte (73.) zum 2:3. Per Kopf glich Sandner aus (77.). Egg hätte siegen können, Botzenmayer traf nur den Pfosten. Einen Kopfball von Fackler wurde von der Linie gekratzt. Ein Hand im Strafraum blieb ungeahndet. Schwabens Lopacanin musste mit Gelb-Rot vom Platz (83.).
Tore 0:1 Steichele (12.), 1:1 Schuhwerk (20.), 2:1 Irmler (45./Eigentor), 3:1 Schuhwerk (60.), 3:2 Sandner (73./Foulelfmeter), 3:3 Sandner (77.) Gelb-Rote Karte Lopacanin (83./Augsburg) Zuschauer 150

Auf dem Weg zum 3:0: Wolfgang Schlichting vom TSV Babenhausen (im gelben Trikot) holt sich mit schnellem Antritt den Ball und verwandelt. Foto: Siegfried Rebhan

TSV Babenhausen – Viktoria Buxheim 4:1 (2:0)
Den dritten Heimsieg in Folge landete der TSV Babenhausen im Derby gegen den FC Viktoria Buxheim. Die Fuggermärktler haben damit wieder Anschluss an das Tabellenmittelfeld gewonnen, während Buxheim weiterhin im Keller verharrt.

Wegen mehrerer personeller Ausfälle hatten die Buxheimer vor guter Kulisse nur wenig entgegenzusetzen. Bereits nach zwei Minuten sorgte Wolfgang Schlichting mit einem sehenswerten Fernschuss für die Babenhauser Führung. Kurz darauf vergab Florian Egger nach einer Hereingabe von Michael Dreyer eine dicke Chance. Bald danach musste er mit einem Muskelfaserriss ausgewechselt werden. Babenhausen machte weiter Druck und nach zwei guten Möglichkeiten von Steffen Graf zog Florian Egger aus gut 30 Metern ab und der Ball sprang vom Pfosten zum 2:0 in die Maschen (31.). Buxheim hatte daraufhin die Chance zum Anschlusstreffer, doch Alexander Schmieder lupfte den Ball knapp am Kasten vorbei.
Der zweite Treffer von Wolfgang Schlichting brachte das 3:0 (62.), doch Buxheim antwortete prompt durch Dominik Böhm mit dem 1:3 (66.). Babenhausen spielte aber weiter nach vorne, und Jörg Redle stellte den 4:1-Endstand her (78.).
Tore 1:0 Schlichting (2.), 2:0 Egger (31.), 3:0 Schlichting (62.), 3:1 Böhm (66.), 4:1 Redle (78.) Zuschauer 180

Spielertrainer Dennis Gilg erzielte beim 2:0-Sieg seiner Mannschaft beide Tore innerhalb von fünf Minuten. Foto: Kerpf

TSV Haunstetten – TSV Marktoberdorf 2:0 (1:0)
Von Anfang an dominierten die Gastgeber das Geschehen, hatten gefühlte 80 Prozent Ballbesitz, doch mit dem Toreschießen tut sich die Mannschaft von Spielertrainer Dennis Gilg nach wie vor schwer. So nahm der Coach es schlussendlich selbst in die Hand und drosch den Allgäuern innerhalb von fünf Minuten zweimal den Ball ins Netz (73. und 78.). Was ebenfalls den Aufwärtstrend des Teams untermauert: In der sechsten Partie der Saison spielten die Haunstetter erstmals hinten zu null.
Tore 1:0 D. Gilg (43.), 2:0 D. Gilg (78.) Gelb-Rote Karte Eiband (83./Marktoberdorf) Zuschauer 100

Der TV Erkheim (blau) entführte nicht unverdient die drei Punkte aus Memmingen. Johannes Rehm (Erkheim) und Naim Nimanaj (Memmingen). Foto: Karl Michl

DJK SV Ost Memmingen – TV Erkheim 1:3 (1:1)
Die Ostler wollten nach der Blamage von Stätzling aus einer geordneten Defensive agieren und erwischten beim 1:3 (1:0) in der Bezirksliga Süd einen Start nach Maß. Bereits in der ersten Minute konnte man den Führungstreffer durch Josip Kordic verbuchen. Die nächsten 20 Minuten waren arm an Torchancen, da beide Mannschaften im Mittelfeld gut standen. Nach einem Eckball in der 21. Minute wehrte der Ostlerkeeper den Ball unglücklich ab sodass Jürgen Petrich aus kurzer Distanz erfolgreich zum 1:1 vollenden konnte. Mit diesem gerechten Unentschieden ging es in die Halbzeit. Nach der Halbzeit hatten die Ostler optisch mehr vom Spiel, ohne sich allerdings zwingende Chancen herausspielen zu können. Der Gast wurde direkt attackiert und konnte daher selbst auch keine Gefahr fürs Ostlergehäuse aufbauen. Bis zur 70. Minute dauerte es, eh es wieder nach Torgefahr roch und diese nutzte Jürgen Petrich eiskalt aus und markierte den 2:1-Führungstreffer für die Gäste. In Folge setzten die Ostler alles auf eine Karte und kamen zu zahlreichen Standards, die aber alle ungefährlich waren. Den Schlusspunkt setzten dann die Gäste in der 90. Minute mit dem 3:1-Endstand durch Marius Schütz. Taktisch clevere Gäste entführen nicht ganz unverdient drei Punkte aus der Haienbach-Arena.
Tore 1:0 Kordic (1.), 1:1 Petrich (20.), 1:2 Petrich (70.), 1:3 Schütz (90.) Zuschauer 50

An ihm lag es nicht, dass der TSV Bobingen so deutlich verlor: Patrick Hiljanen zeigte trotz einer Handverletzung eine gute Leistung. Foto: Manfred Stahl

FC Wiggensbach – TSV Bobingen 4:0 (1:0)
Die Fahrt nach Wiggensbach hätten sich die Fußballer des TSV Bobingen sparen können. Denn über 90 Minuten konnten die Blau-Weißen nicht ihr wahres Leistungspotenzial abrufen und ein Blick in die Bobinger Gesichter sprach Bände. Die empfindliche 0:4-Niederlage war jedem Akteur anzusehen. Die Pleite war die vierte in den vergangen fünf Punktspielen.

Die Gastgeber zeigten von der ersten Sekunde an, wer den Platz als Sieger verlassen will und wird. Sie kombinierten sich flüssig über das Spielfeld, waren meistens einen Schritt schneller und in den Zweikämpfen bissiger. Nur vor dem Tor wollte es lange nicht klappen. Entweder scheiterten die Stürmer an Patrick Hiljanen oder aber der Pfosten war im Weg. Und als der Ball die Linie doch überqueren wollte, klärte Marco Di Santo im letzten Augenblick. Dabei verletzte sich der spielende Co-Trainer und Murat Calli kam zu einem unerwartet frühen Comeback nach einem mehrwöchigen Urlaubsaufenthalt (16.).

Während der Wiggensbacher Führungstreffer nur eine Frage der Zeit war, kam der TSV aus dem Nichts zu einer Großchance: Benjamin Vollmann scheiterte aber aus 10 Meter an der starken Reaktion von Christian Klotz. Keine 60 Sekunden später zappelte dann der Ball im Bobinger Netz. Einen schulbuchmäßig hervorgetragenen Angriff schloss Matthias Herzig mühelos zur Führung ab.

Kurz vor dem Seitenwechsel musste Bobingens Trainerduo zum zweiten Mal verletzungsbedingt wechseln. Für Tanju Albayrak kam Eduard Stober ins Spiel. Doch an den Kräfteverhältnissen änderte sich nichts. Zwar hatte Stober eine gute Möglichkeit auf den Ausgleich, doch das war es schon mit dem TSV-Offensivfeuerwerk. Besser machten es die Gastgeber. Während die Bobinger nach einem Foulspiel auf den Pfiff warteten, ließ der gute Unparteiische den Vorteil laufen und Fabian Kirchmann erhöhte auf 2:0.
Bobingen agierte mit zunehmender Spielzeit immer offensiver, brachte aber kaum etwas Produktives zustande. Wiggensbach hingegen nutzte die Räume und schloss in Person von Dominik Behr zwei Konter zum 4:0-Endstand ab. Dass Tobias Deschler angeschlagen ausgewechselt werden musste und Schlussmann Patrick Hiljanen mit einer Handverletzung durchspielen musste – das Wechselkontingent war bereits ausgeschöpft – setzte dem verpatzten Bobinger Tag die Krone auf.

Trainer Josef Lindner war mit dem Auftritt seiner Mannen alles andere als zufrieden: „Die Mannschaft war richtig heiß auf das Match und hat die Woche über super trainiert. Warum sie das im Spiel zu keiner Zeit abrufen konnte, ist mir schleierhaft.“
Tore 1:0 Herzig (36.), 2:0 Kirchmann (53.), 3:0 Behr (81.), 4:0 Behr (89.) Zuschauer 220

Ein sichtlich frustrierter Kissinger Trainer Sören Dreßler verfolgte das Treffen gegen Neugablonz. Foto: kolbert-press

Kissinger SC – BSK Oly. Neugablonz 0:4 (0:0)
Nachdem im Vorspiel des KSC II ein Derbysieg gegen den Meringer SV heraussprang, waren die heimischen Zuschauer gegen den BSK Olympia Neugablonz ebenso zuversichtlich. Hatte man doch in der vergangenen Woche im Allgäu eine bravouröse Leistung gezeigt. Und der KSC wollte sich gegen den etablierten Bezirksligisten weiter von der Abstiegszone entfernen. Dies misslang allerdings völlig.

Gaben sich die beiden Mannschaften in der ersten Halbzeit kaum eine Blöße, ging der KSC in der zweiten Spielhälfte vollkommen unter. Hatte Maier, der Goalgetter der Schmuckstädter die erste gute Chance (14.) noch vergeben, wurde er in der zweiten Hälfte zum Matchwinner gegen die dezimierten Kissinger. Müller traf bei den wenigen Chancen nur das Außennetz (15.) und die gute Flanke von Pöhlmann kam für ihn zu überraschend. Folgend startete der Gast immer wieder Konter über Maier und Hennebach, einen davon konnte Mühlberger nur mit einem Foul unterbinden und bekam die Rote Karte. Der von Anfang an sehr unsichere Schiedsrichter gab zunächst dem gefoulten Hennebach die Rote Karte und erst nach Rücksprache mit seinem Assistenten Mühlberger. Eine harte – Abwehrspieler Gashi war auf gleicher Höhe – aber vertretbare Entscheidung. Die zahlreichen Fouls von Staroweit an den Kissingern Stürmern ahndete der Referee erst viel zu spät und ohne die notwendige Konsequenz.

Im zweiten Durchgang ging es dann für den Gastgeber steil bergab. Die Führung durch Maier (46.) war ein Schock für den KSC, und Neugablonz nutzte dies weidlich aus und kam durch den überragenden Maier zur 3:0-Führung (50., 57.).

Konterchancen des BSK Olympia Neugablong gab es zuhauf, sie fanden nur zunächst nicht das Ziel. Erst der eingewechselte Topallaj machte dann den Deckel auf den Gäste-Sieg endgültig drauf.
Tore 0:1 Maier (47.), 0:2 Maier (50.), 0:3 Maier (70.), 0:4 Topallaj (80.) Rote Karte Mühlberger (44./Kissing) Zuschauer 400

Marvin Gaag (am Ball) gelang gegen den Absteiger FC Königsbrunn das wichtige 1:0. Beide Mannschaften waren nach dem Abpfiff mit dem 1:1-Remis nicht unzufrieden. Foto: Anton Schlickenrieder

FC Stätzling – FC Königsbrunn 1:1 (1:1)
Für die Stätzlinger gab es einen Auftakt nach Maß, denn Marvin Gaag traf auf Zuspiel von Franz Losert bereits in der sechsten Minute zum 1:0. Die Gäste bemühten sich sofort um den Ausgleich und erspielten sich mehr Spielanteile. Nach einer Viertelstunde musste der FCS die erste Chance hinnehmen, kurze Zeit später sogar den Ausgleich. Jasiqi, dessen Freistoßtreffer kurz zuvor wegen einer Abseitsstellung keine Anerkennung fand, traf per Kopfballverlängerung zum 1:1.

Die Stätzlinger fanden nur selten ein Mittel gegen die Königsbrunner Abwehr. Gleichzeitig ließ die Truppe von Trainer „Bobby“ Riedel nur noch eine Großchance zu. Keeper Florian Baumeister reagierte dabei hervorragend.

Nach dem Seitenwechsel steigerte sich der FCS und hatte mit einem Kopfball von Losert und einem Heber von Streit gute Tormöglichkeiten. Die Partie war nun ausgeglichen und bot den Zuschauern nur wenige Torraumszenen.

Lediglich einmal gab es noch eine brenzlige Situation vor dem Stätzlinger Gehäuse. In der 89. Minute bot sich Manuel Utz die große Chance auf das 2:1, denn von der Mittellinie aus lief er alleine auf den Keeper zu. Sein Flachschuss wurde allerdings mit einer Fußabwehr entschärft. So blieb es am Ende bei der Punkteteilung, über die beide Teams letztendlich zufrieden sein dürften.
Tore 1:0 Gaag (6.), 1:1 Jasiqi (20.) Zuschauer 220

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