Eine Couch ins Kanzleramt

Nun ist die Erkenntnis also auch bei Angela Merkel angekommen, dass die Regierung möglicherweise wirksamer handeln könnte, wenn sie sich der Erkenntnisse der Behavioral Economics bedient. Doch hat mich erstaunt, wie viele hämische Kommentare die jüngste Stellenausschreibung des Kanzleramts, in der gleich drei Referenten mit Kenntnissen zu Psychologie, Anthropologie und Verhaltensökonomik gesucht werden, provoziert hat. Da verkündet die "Bild"-Zeitung: "Merkel will Psycho-Trainer anheuern", während stern.de besorgt fragt, ob die Kanzlerin wohl auf die Couch müsse; sogar von einem möglichen Burnout Merkels ist die Rede. In vielen Reaktionen klingt an, dass man die Aufstockung des Beraterstabs im Kanzleramt als Anzeichen für eine wachsende Ratlosigkeit der Regierenden deutet, so als suchten diese verzweifelt nach einem Ausweg aus der Alternativlosigkeit der eigenen Politik. Zahlreiche Bürger lassen zudem unverblümt durchblicken, dass sie von Psychologie nichts halten. So gaben in einer Umfrage von t-online etwa zwei Drittel von 1926 Teilnehmern an, dass sie es als unsinnig ansehen, wenn Psychologen den Politikern dabei helfen, neue Strategien für "wirksameres Regieren" zu entwickeln.

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