Ein großes Gehirn ist kein Garant für hohe Intelligenz

Wiener Studie: Struktur des Gehirns entscheidend

Wien – Ein altes Sprichwort lautet: "Das Denken sollte man den Pferden überlassen, die haben den größeren Kopf." Es impliziert, dass größere Gehirne auch leistungsfähiger sind – ein Trugschluss, wie ein internationales Team unter der Leitung von Wiener Forschern nun aufdeckt.

Im Rahmen einer Metaanalyse haben Jakob Pietschnig von der Universität Wien und seine Kollegen aus über 8.000 Versuchspersonen 148 Stichproben herausgegriffen und analysiert. Der Vergleich von Magnetresonanztomografien mit den jeweiligen Intelligenzquotienten ergab wenig, das auf einen direkten Zusammenhang schließen lässt. Die Korrelation zwischen Gehirngröße und IQ sei allenfalls schwach, berichten die Forscher aktuell im Fachjournal "Neuroscience and Biobehaviorial Reviews".

Für die Denkleistung entscheidend sei laut Pietschnig vielmehr die Struktur des Gehirns. Dass zwischen Hirnvolumen und Intelligenz kaum eine Verbindung besteht, zeige auch die Tatsache, dass Männer im Durchschnitt zwar größere Gehirne haben als Frauen, es aber keine erkennbaren Geschlechtsunterschiede bei den kognitiven Fähigkeiten gibt. (red, 15.10.2015)

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