Ehrlichkeit: Wenig lügen ist gesund


Mann lchelt ein falsches Lcheln
Zehn Wochen lang nicht lügen? Eine Studie zeigt: Es funktionert - und ist gesünder. © Carlos_bcn/iStock


Zehn Wochen lang nicht lügen, das war die Aufgabe die Anita Kelly und ihre Kollegen von der University of Notre Dame (Indiana, USA) der Hälfte der 110 Versuchspersonen stellte. Die andere Hälfte diente als Kontrollgruppe, ohne spezielle Instruktionen. Die Teilnehmer der noch nicht veröffentlichten Studie waren zwischen 18 und 71 Jahre alt, mit einem Durchschnittsalter von 31 Jahren. Alle statteten einmal in der Woche dem Labor einen Besuch ab, um ihre Gesundheits- und Beziehungswerte abfragen und messen zu lassen. Bei der Gelegenheit wurde auch mittels eines Lügendetektors analysiert, wie viele große und kleine Lügen sie die Woche erzählt hatten.

lchelnder Mund

Hinter einem Lächeln verbergen sich offenbar häufig negative Gefühle.

Beziehungen zu anderen verbessert

Ergebnis: Wer weniger log, fühlte sich wohler. Das galt für beide Gruppen. Wer im Schnitt drei "leichte" Lügen weniger pro Woche erzählt hatte, berichtete im gleichen Zug wesentlich weniger über psychische Probleme wie Anspannung und Melancholie oder physische Beschwerden wie Hals- oder Kopfweh. Der Effekt war aber bei den Versuchspersonen mit der Ehrlichkeits-Aufgabe deutlich stärker. Zusätzlich war bei ihnen noch ein anderer Effekt zu messen. "Etwa ab der fünften Woche empfanden sich die Teilnehmer als ehrlicher", sagt Kelly. Die Ehrlichkeit verbesserte die persönlichen Beziehungen der Versuchspersonen zu anderen Menschen. Dadurch seien sie leichter durch den Alltag gekommen. Das wiederum sehen Kelly und ihre Kollegen als Grund dafür, dass die Probanden auch signifikant weniger über ihre Gesundheit klagten.

Verschiedene Strategien um Lügen zu meiden

Nach der Studie beschrieben die Teilnehmer, welche Strategien sie entwickelt hatten, um mehr Ehrlichkeit in ihrem Alltag zu etablieren und die Zahl der leichten Lügen zu reduzieren. Einige fanden heraus, dass sie einfach die Wahrheit sagen könnten, wenn es um die Leistungen des Tages ging, statt dabei zu übertreiben. Andere hörten auf Ausreden zu erfinden, wenn sie zum Beispiel zu spät kamen. Manche lernten auch auf eine schwierige Frage mit einer Gegenfrage zu antworten, um das Gegenüber davon abzulenken. (lh)

Quelle: Pressemitteilung American Psychological Association: Lying Less Linked to Better Health, New Research Finds; 04.08.2012

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  • petermg
    Donnerstag, 09.08.2012, 16:41 Uhr

    tja, ich kann diese Theorie nur bestätigen. Es ist manchmal verdammt schwer die richtigen Worte zu finden um sein Gegenüber nicht zu verletzen, aber es ist machbar. Für mich wird vieles dadurch einfacher. Jemanden, den ich nicht leiden kann, den muß ich nicht noch zig-mal ertragen, umgekehrt genauso, ich verschwende weder Zeit noch Energie. Ich persönlich kann mit der wahrheit am besten umgehen, keine Interpretation ist nötig. Ich verfahre so bei Menschen, die mir nahe stehen oder mit denen ich häufig zu tun habe. Bei dem Rest lüge ich auch nicht, spreche aber eben nicht alles aus. In den letzten Jahren bin ich echt gut mit dieser Methode gefahren.
  • querkopfpaule
    Donnerstag, 09.08.2012, 16:03 Uhr

    Ich glaub, ich habs begriffen. Habe gerade einem Gläubiger gesagt, ich hätte kein Geld.

    Und zack hatte ich einen in der Fresse.

  • SchaSchaSchaLeChat
    Donnerstag, 09.08.2012, 13:38 Uhr

    Für'd einhellig scheinheilig Family wär das schon was, mal ehrlich zu sein. Motherland mit großem und kleinem Bruder, wie schön könnte es sein, wenn die alle ehrlich und nicht so gottlos bigott wären.
  • SchaSchaSchaLeChat
    Donnerstag, 09.08.2012, 13:35 Uhr

    Mönsch, wie gut könnte es dann dem verlogenen System und der Hemmissphäre, die es im Griff, hat gehen.

    Dann würde Zufriedenheit nicht bei 30.000€ Jahresgehalt enden.

    Ein Westen, dessen Glück schier nicht auszuhalten wäre.

    Sogar der Osten und ferne Osten könnten noch was von uns Kapitalisten lernen.

    Nur leider, Dein Kapitalismus lügt wie gedruckt und tagtäglich, sekündlich!.

    Kapitalismus und der Westen, es gibt nichts Verlogeneres als uns!.

    Wohlstand? Wie aufgebaut? Aus eigener Hände Arbeit? Woher die Dritte Welt?

  • maho76
    Donnerstag, 09.08.2012, 12:25 Uhr

    natürlich löst lügen stress aus. man muss halt abwägen wo lügen vielleicht doch angebracht ist damit man langzeitstress vermeidet, der umso schlimmer wäre. 😉

    zu: dann wenig bekannte und freunde... wenn ich nur durch lügen einen freundeskreis erhalte habe ich eigentlich keine freunde, sowas braucht man auch in wirklichkeit nicht.

  • charly1953
    Donnerstag, 09.08.2012, 11:07 Uhr

    Bist heute, hab ich noch nie gelogen.
  • LinaLoveDepp
    Mittwoch, 08.08.2012, 17:44 Uhr

    @praefrau80:
    Damit sagen Sie ja sie hätten nur freundschaften die aus lügen bestehen...hmmm...naja was soll man dazu sagen -.-

    Wissentschaftlich wurde in einer Studie bewiesen das jeder Mensch am Tag min. 3 mal lügt...
    z.B. Wenn man jemandem einen "Guten Morgen" wünscht...es aber nicht ernst meint...

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