Düsseldorf: Düsseldorfer erforschen Gedächtnisverlust

Dass das Verfahren funktioniert, haben Versuche mit Ratten unter anderem in einem Wasser-Labyrinth bestätigt. Dabei versenkten die Forscher, für ihre Versuchstiere unsichtbar, eine Plattform unter einer Teich-Oberfläche. Die Ratten stießen, nachdem sie eine Weile herumgeschwommen waren, zufällig auf den festen Untergrund. Bei einem nächsten Versuch erinnerten sich junge Ratten ganz genau daran, wo die Plattform war und schwammen sofort auf diese Stelle zu. Alte Ratten hatten meist Schwierigkeiten mit der Orientierung. Nachdem allerdings die Botenstoffe in ihren Gehirnen durch die medizinische Substanz angeregt worden waren, klappte das deutlich besser mit der Erinnerung an das rettende Land. Ob sich dadurch Rückschlüsse auf das menschliche Gehirn ziehen lassen, ist für die Wissenschaftler keine Frage. "Die Gene der Ratten sind zu über 90 Prozent identisch mit denen des Menschen."

Aufgrund dieser Tierversuche identifizierte die Arbeitsgruppe auch ein Gen, das offenbar für den Gedächtnisverlust dementer Patienten verantwortlich ist. Ob ein Mensch überhaupt jemals an einer Demenzerkrankung wie Alzheimer leiden wird, das liegt, so Angelica de Souza Silva, an vielen Faktoren, letztlich an einem Mix aus Veranlagung und Lebensweise, "denn Ernährung und Bewegung spielen eine wichtige Rolle." Die Entwicklung der speziellen Botenstoffe im Gehirn – so viel steht nach ihrer Einschätzung fest – aber wird genetisch gesteuert. Das erkläre zumindest zum Teil, dass der eine auch im Alter noch ein gutes Gedächtnis hat und andere mit Erinnerungslücken leben müssen.

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