Die unfreiwillige Heldin der Medizingeschichte



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Die unfreiwillige Heldin der Medizingeschichte

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Die Medizin profitierte von Henrietta Lacks’ Krebszellen. Diese waren ihr ohne Einwilligung entnommen worden. Trotzdem werden sie weiter verwendet.

Die afroamerikanische Farmaarbeiterin Henrietta Lacks.

Die afroamerikanische Farmaarbeiterin Henrietta Lacks.
Bild: Reuters

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Die Zelllinien der vor rund 60 Jahren an Krebs gestorbenen US-Farmarbeiterin Henrietta Lacks haben der Medizinforschung enorme Fortschritte ermöglicht. Doch erst jetzt sind klare Regeln für den ethischen Umgang mit diesen sogenannten HeLa-Zellen erarbeitet worden.

Das US-Institut für Gesundheit (NIH) gab am Mittwoch eine Vereinbarung mit Lacks’ Nachkommen bekannt. Das entschlüsselte Erbgut soll Forschern unter bestimmten Bedingungen zur Verfügung stehen. NIH-Chef Francis Collins sagte über die Afroamerikanerin Lacks, sie habe «der Wissenschaft und der Medizin unbezahlbare Dienste» erwiesen.

Fünffache Mutter

Tatsächlich wurde Lacks unfreiwillig zu einer Heldin der Medizingeschichte: Die fünffache Mutter starb 1951 mit nur 31 Jahren an den Folgen eines besonders aggressiven Gebärmutterkrebses im Johns Hopkins Hospital in Baltimore (Maryland). Zuvor hatten ihr Ärzte ohne ihr Wissen Krebszellen entnommen, eine Einwilligung der Patientin war damals nach US-Recht nicht notwendig.

Die Zellen waren für die Forscher von enormem Wert, weil es erstmals gelang, aus ihnen immer neue Zelllinien zu züchten. Andere Zellproben waren stets nach einer gewissen Zeit abgestorben. Im Laufe der Jahre wurden die nach den ersten Buchstaben von Henrietta Lacks Vor- und Nachnamen benannten HeLa-Zellen für Forschungen zur Behandlung von Herpes, Leukämie, Grippe und Parkinson und zur Entwicklung von Impfstoffen gegen einen bestimmten Gebärmutterkrebstyp eingesetzt. Zehntausende wissenschaftliche Publikationen beruhen auf den HeLa-Zellen.

HeLa-Zellen seien «eines der grössten medizinischen Wunder des vergangenen Jahrhunderts», schrieb die University of Washington, die am Mittwoch in «Nature» über eine komplette Entschlüsselung des Erbguts der Zellen berichtete und die Genomdaten gemäss den Regeln zur Verfügung stellte, die in der Einigung zwischen Lacks’ Nachfahren und dem NIH festgelegt wurden.

Die Regeln gelten nicht für alle

Bereits im vergangenen März hatte das Europäische Labor für Molekularbiologie in Heidelberg das vollständige Erbgut der Zelllinie veröffentlicht. Da dadurch auch Rückschlüsse auf mögliche erbliche Belastungen von Lacks’ Nachkommen möglich wären, protestierte die Familie. Der Datensatz wurde daraufhin zurückgezogen.

Gespräche zwischen der Familie Lacks und dem NIH mündeten in einer Vereinbarung. Demnach müssen sich Forscher an das NIH wenden, wenn sie mit dem entschlüsselten Erbgut der Zelle arbeiten wollen. In einem Ausschuss, der über solche Anträge berät, werden auch zwei Mitglieder der Familie Lacks sitzen. Die Forschungsergebnisse müssen einer wissenschaftlichen Datenbank zugeführt werden. Allerdings betrifft diese Vereinbarung nur vom NIH finanzierte Forschungen.

Die Identität von Henrietta Lacks wurde erst im Jahr 1971 enthüllt. Durch eine TV-Dokumentation von 1997 sowie durch das Buch «The Immortal Life of Henrietta Lacks» im Jahr 2010 wurde ihr Schicksal einem grösseren Publikum bekannt. (AFP)

Die afroamerikanische Farmarbeiterin Henrietta Lacks. Foto: Reuters

(wid/AFP)

Erstellt: 10.08.2013, 07:21 Uhr


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