Die kleine Portion preiswertes Glück

Es müssen nicht immer teure Geschenke sein. Die kleine Lisa pflückt für ihre Mama Gänseblümchen. Foto: dpa

Es müssen nicht immer teure Geschenke sein. Die kleine Lisa pflückt für ihre Mama Gänseblümchen. Foto: dpa

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Von Christoph Driessen, dpa

Bochum. Diesen Samstag ist der „Tag der einfachen Freuden“. Man soll da etwas unternehmen, was höchstens ein paar Euro kostet oder gar nichts. Macht das Sinn? Und ob. „Es ist total wichtig, es ist viel wichtiger als man meint“, sagt der Bochumer Professor Jürgen Margraf, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. „Wir neigen dazu, alles was klein und alltäglich ist, zu unterschätzen, und alles, was groß und außergewöhnlich ist, zu überschätzen.“ Stichwort „hedonistische Tretmühle“.

Wieder zurück auf Normalnull

Viele Leute strampeln sich ab, zum Beispiel für Erfolgserlebnisse im Beruf. Haben sie die angestrebte Position schließlich erreicht, stellt sich auch tatsächlich ein großes Glücksgefühl ein. Aber das ist nicht von Dauer. „Nach einiger Zeit ist man auf Normalnull zurück“, warnt Margraf. Und danach ist ein noch größerer Erfolg nötig, um einen vergleichbaren Glücksrausch zu erzielen.

„Was viel stärker zu unserem Wohlbefinden beiträgt, sind die alltäglichen positiven Dinge“, erläutert der Bochumer Professor Margraf. „Das sind ganz wesentlich Beziehungen, Erlebnisse, Erfahrungen. Und nicht so sehr Sachen, die man anfassen kann wie Besitztümer.“ Was es im einzelnen ist, hängt ganz von den persönlichen Vorlieben ab.

Für den einen beginnt der Tag schon gut, wenn er einfach noch zehn Minuten im Bett liegen bleibt. Oder extra lange duscht. Eine Kerze zum Frühstück anzündet. Der andere entspannt sich, wenn er abends nach dem Nach-Hause-Kommen erst mal eine CD auflegt. Oder sich etwas außer der Reihe gönnt.

„Das muss kein Fünf-Gänge-Menü im Restaurant sein, das kann auch ein Döner sein“, sagt Margraf. „Nur dann bitte nicht im Laufen essen, sondern ganz bewusst genießen!“ Solche Dinge müssten fest eingeplant werden, weil man sonst dazu tendiere, sie auf den nächsten Tag zu verschieben. „Man kann das vielleicht ganz knapp auf die Regel bringen: Eine Sache jeden Tag.“

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