Der graue Herr der Zahlen – Main

Wo die Küche schmuddelig und das Inventar schäbig wirken, liegen oft menschliche Probleme unter den finanziellen verborgen. Das ist nicht anders bei Peter Zwegat, einem nicht ganz so sehr streng-liebenden Sozialarbeitertypen wie Rach. Zwegat besticht durch Seriosität und nüchterne Zielorientiertheit.
Probleme ausblenden
Im ersten von zwölf neuen Fällen bekommt es der studierte Sozialpädagoge mit einem Familienvater zu tun, der seine Probleme gerne ausblendet. Auftrag eins der zehnten Staffel führt Peter Zwegat zu Familie E. nach Pirmasens. Vor fünf Jahren machte sich Vater Olaf nach einer Arbeitslosigkeit selbstständig. Doch seine Buchführung scheint er nicht im Griff zu haben. Nachzahlungen an Krankenkasse und Finanzamt schlugen kräftig ins Kontor, Unternehmer Olaf bildete keine Rücklagen. Stattdessen schaffte er sich ein Cabriolet als Zweitwagen an, und die Familie bewohnt ein schönes Mietshaus in bester Lage. Dass die Schulden allmählich wuchsen, bemerkte vor allem Ehefrau Petra. Sie wiederum fühlt sich von ihrem Mann mit Kindern und Haushalt alleine gelassen. Petra, die selbst schuldenfrei ist und nebenbei noch in einer Kantine jobbt, ist diejenige, die Peter Zwegat zu Hilfe ruft. Schafft es das Team aus Ehefrau und Profi, Olaf E. aus seiner Scheinwelt herauszuholen und auch die tieferliegenden Probleme der Verschuldung aufzudecken?
»Sie haben mich gerufen. Was kann ich für Sie tun?« Dieser Spruch wurde zu Peter Zwegats Markenzeichen. In den 70er Jahren arbeitete der gebürtige Berliner in den Bereichen Sozialwesen, Gesundheitswesen und Jugend für das Land Berlin. Seit 1987 ist er staatlich anerkannter Schuldnerberater. In seinen seltenen Interviews verriet Peter Zwegat, dass ihm das Helfen sozusagen in die Wiege gelegt wurde. Der Sohn eines Drehers wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Die Mutter war oft krank, Zwegat musste sich um seine kleineren Geschwister kümmern.
»Neue Schuhe«, erinnert sich der RTL-Schuldnerberater, »mussten wir uns als Kinder stets auf Raten kaufen«. Als Zwegat 2005 mit den Dreharbeiten für RTL begann, kannte ihn niemand. Wenn er Vorträge vor Schulklassen über das immer massiver werdende Problem der privaten Verschuldung hielt, wendeten sich die Schüler vom grauhaarigen Langweiler ab. Seit er RTL-Star ist, hat sich das geändert. Heute, so der 62-Jährige, hängen die jungen Leute an seinen Lippen. Eric Leimann (tsch)

»Raus aus den Schulden« - Neue Folgen: ab heute, Mittwoch, 5. September, 21.15 Uhr, RTL.

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