Damen-Volleyball: VT Aurubis nimmt zweiten Anlauf in der neuen Halle

VT Aurubis nimmt zweiten Anlauf in der neuen Halle

Trainer Jean-Pierre Staelens warnt vor Gegner Köpenick und hofft am Sonnabend auf eine gute Kulisse in der Halle am S-Bahnhof Neugraben.

Trainer Jean-Pierre Staelens hofft im zweiten Spiel in der neuen Halle auf den ersten Heimsieg
Foto: WITTERS/Witters Sport-Presse-Fotos

Hamburg .
In den vergangenen Tagen hat Jean-Pierre Staelens wieder einmal erlebt, dass
die Arbeit eines professionellen Sporttrainers zu nicht unerheblichen Teilen
aus Psychologie besteht. Die von ihm betreuten Volleyballdamen des VT
Aurubis kämpfen an diesem Sonnabend (18 Uhr, CU-Arena) gegen den Köpenicker
SC um Bundesligapunkte, und diese Partie hat aus mehreren Gründen ihre
Tücken.

Es ist das zweite Spiel in der neuen Heimstätte, die am vergangenen Sonnabend
gegen den deutschen Meister Schwerin eingeweiht wurde. 2000 Zuschauer
sorgten für eine stimmungsvolle Atmosphäre, die 2:3-Niederlage konnten sie
nicht verhindern, wohl aber bei Staelens’ Team für Gänsehaut sorgen.
Köpenick hat nicht die Klasse von Schwerin, was sich zuletzt Ende November
zeigte, als Aurubis im letzten Spiel in der alten Halle durch ein 3:0 gegen
die Berlinerinnen das Pokal-Viertelfinale erreichte, und auch nicht die
Zugkraft wie der deutsche Meister.

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Für Staelens bedeutet das: Er muss seine Auswahl so gut vorbereiten, dass sie
vor kleinerer Kulisse gegen einen schwächeren Gegner eine Topleistung
abrufen kann. Der 57 Jahre alte Niederländer versucht dies mit der bewährten
Taktik des Starkredens. „Köpenick hat sich zuletzt gesteigert und wird sich
für das Pokalaus revanchieren wollen. Das wird eine viel schwierigere
Aufgabe als vor drei Wochen“, sagt er. Außerdem dürfe es für die
Spielerinnen keine Rolle spielen, ob 2000 Besucher sie anfeuern oder nur die
Hälfte. Da es derzeit weder Dauerkartenkunden noch einen Vorverkauf gibt,
weiß niemand im Verein das Zuschauerinteresse einzuschätzen. „Wir würden uns
freuen, wenn immerhin 1000 Fans kommen würden“, sagt Manager Helmut von
Soosten. Mit der Wiedereinführung des Familientickets – Eltern plus ein Kind
zahlen 15 Euro, jedes weitere Kind drei Euro – soll ein zusätzlicher Anreiz
für einen Besuch in der Arena am S-Bahnhof Neugraben gesetzt werden.

Damit leichte Fehler wie in der Endphase gegen Schwerin vermieden werden, ließ
Staelens, der gegen Köpenick möglicherweise die an Achillessehnenproblemen
leidende Außenangreiferin Rachel Bragg schonen wird, in der abgelaufenen
Trainingswoche verschiedene technische Übungen mit vielen Wiederholungen
proben. Zudem gewährte er den Damen ausreichend Zeit, um sich individuell an
die Halle zu gewöhnen. „Jede Spielerin braucht mehrere Fixpunkte für ihr
Spiel, zum Beispiel für den Aufschlag, die Annahme oder das sichere
Rückwärtslaufen. Es dauert zwei bis drei Wochen, bis alle sich an die neue
Arena gewöhnt haben“, sagt er.

Auch der Biorhythmus müsse sich von der bislang gewohnten zweiten
Trainingszeit zwischen 19 und 22 Uhr auf die um drei Stunden vorgezogenen
Einheiten in der neuen Halle umstellen. „Grundsätzlich ist es aber ein
großer Vorteil, dass die Mädels jetzt einen ordentlichen Feierabend haben.
Das ist für die Regeneration sehr wichtig.“

Eine weitere Umstellung wird es von Montag an geben, wenn die im selben
Komplex beheimatete Stadtteilschule ihren Betrieb aufnimmt. Dann finden die
Vormittags-Einheiten zwischen 9 und 12 Uhr nur auf einem Drittel der
Dreifeldhalle statt, da der Rest für Schulsport benötigt wird. Auch damit
weiß Psychologe Staelens umzugehen. „Das kennen wir aus der alten Halle
auch“, sagt er.

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