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«Birkenpollen in rauen Mengen»

Mit Peter Schmid-Grendelmeier sprach Barbara Reye.
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Der Experte Peter Schmid-Grendelmeier sagt, dass die Einnahme von Antihistamin über mehrere Wochen kein Problem sei. Langfristig sei eine Desensibilisierung sehr erfolgreich.

Allergiker leiden unter den vielen Birkenpollen.

Allergiker leiden unter den vielen Birkenpollen.
Bild: Miroslaw Kijewski (Getty Images)

Mit diesem Testkit kann man sich auf Pollenallergien testen lassen. (Bild: Keystone )

Peter Schmid-Grendelmeier ist Leiter der Allergiestation am Universitätsspital Zürich.

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Frühlingszeit ist für Allergiker auch immer eine Frustzeit. Ist es dieses Jahr aufgrund des schönen Wetters besonders schlimm?
Derzeit fliegen in der Schweiz die Pollen der Birke in rauen Mengen umher. Aber auch andere Frühblüher wie Esche und Hagebuche belasten momentan Allergiker.

Haben Sie im Vergleich zu anderen Jahren mehr Notfälle am Unispital?
Auffällig ist, dass es mehr Allergiker mit Pollenasthma gibt als sonst. Nachts wachen sie wegen Hustenanfällen auf und leiden unter Atemnot. Jeden Tag haben wir zurzeit Notfälle mit solchen Beschwerden am Universitätsspital Zürich. Man darf sich aber nicht vorstellen, dass sie mit Blaulicht und Rega kommen. Dennoch leiden sie stark und müssen rasch behandelt werden. Auch die Hausärzte, zu denen die Patienten oft als Erstes gehen, haben mehr Fälle von Pollenasthma beobachtet.

Was wird dann gemacht?
Es kommt ganz darauf an, wie stark die allergische Reaktion ist. Zuerst versucht man, mit einem schnellwirkenden Betamimetika-Spray die Muskeln der Atemwege zu entspannen, sodass sich die Bronchien wieder besser ausdehnen können. Wenn dies nicht ausreicht, wird ein kortisonhaltiges Spray verabreicht. Und im Extremfall müssen Kortisontabletten geschluckt werden. Diese wirken jedoch direkt auf das Immunsystem und sollten deshalb lieber nur wenige Tage genommen werden.

Wie kommt es zu den typischen allergischen Reaktionen mit tränenden Augen, laufender Nase und Niesattacken?
Eigentlich sind Pollen harmlos. Doch weil das Immunsystem von Allergikern im Prinzip zu gut funktioniert, kommt es zu einer fehlgeleiteten Überreaktion auf bestimmte Eiweisse in den Pollen. Der Körper produziert gegen diese vermeintliche Bedrohung Antikörper, insbesondere Immunglobulin E. Falls die Pollen nun auf die Schleimhaut treffen, kommt es durch die Bindung der Antikörper mit den entsprechenden Pollenproteinen zur Aktivierung von speziellen Immunzellen. Diese führen zur Freisetzung von Stoffen wie Histamin. Die enormen Mengen an Histamin sorgen dann für die typischen Beschwerden, weil sie die Schleimhäute in Augen und Atemwegen reizen.

Inwiefern spielt eine genetische Vorbelastung eine Rolle?
In der Schweiz ist gut ein Drittel der Bevölkerung genetisch vorbelastet. Damit es jedoch zu einer allergischen Reaktion kommt, müssen noch andere Faktoren aus der Umwelt hinzukommen. Das können begleitende Infektionen, Umweltfaktoren oder andere Einflüsse sein. Zudem muss die Person beispielsweise erst einmal auf einen bestimmten Stoff sensibilisiert sein, sodass es überhaupt zu einer Überreaktion des Immunsystems kommen kann.

Pollen verderben Allergikern die Freude am schönen Wetter. Was lässt sich tun?
Am besten ist es, den Kontakt mit den entsprechenden Pollen möglichst zu reduzieren. Das heisst, zum Beispiel in der Wohnung die Fenster schliessen, abends die Haare waschen und die Nase mit salzhaltigem Wasser ausspülen.

Wenn dies nicht genügt?
Dann kann man ohne weiteres auch über mehrere Wochen Antihistamine schlucken. Sie blockieren das überschüssige Histamin im Körper. Antihistamine haben — im Gegensatz zu Kortison — auch kaum Nebenwirkungen. Allenfalls kann Müdigkeit verstärkt auftreten. Bei den neuen Produkten kommt dies jedoch sehr viel seltener vor.

Und langfristige Behandlungen?
Mit der Desensibilisierung haben wir gute Erfahrungen gemacht. Bei vier von fünf Patienten mit Pollenallergien wirkt es. Allerdings dauert die Therapie drei Jahre. Dabei werden die entsprechenden Allergie auslösenden Stoffe in steigender Dosierung verabreicht, sodass sich das Immunsystem des Allergikers mit der Zeit daran gewöhnt und «tolerant» wird.

Bringt es etwas, in die Berge zu flüchten?
Ja, ab einer Höhe von mehr als 1500 Metern kommen nur noch sehr wenig Pollen vor. Und wer jetzt Ferien auf der Südhalbkugel der Erde macht, hat auch keine Probleme mehr mit der Birke. Denn dort ist bereits Herbst.

(Tages-Anzeiger)

Erstellt: 14.04.2014, 16:36 Uhr


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