Bereits Babys können logisch schlussfolgern

Zusammenhänge zwischen Ereignissen ziehen zu können, gilt als wichtige Fähigkeit um sozial überleben zu können.  Nun haben US-Forscher der Emory University and Bucknell herausgefunden, dass sie sich wesentlich früher entwickelt, als bisher angenommen. Bisher war man in der Psychologie davon ausgegangen, dass Kinder, die jünger als vier oder fünf  Jahre alt sind, kognitiv nicht zu logischen Rückschlüssen fähig sind.

Babys wurden Video-Szenarien mit Puppen vorgespielt

Für  ihre Studie, die im Fachmagazin "Developmental Science" veröffentlicht wurde, hatten die Forscher rund um Stella Lourenco zehn bis 13 Monate alten Babys verschiedene Video-Szenarien mit Puppen vorgespielt. Darin kamen im ersten Experiment ein Elephant, ein Bär und ein Nilpferd vor, die sich in einer speziellen Abfolge gegenseitig ein Spielzeug reichten. Daraus ergab sich eine Hierarchie, dass das Nilpferd dominanter ist als der Bär.



Aufmerksamkeit nahm sichtbar zu

In einem zweiten Szenario nahm der Elephant das Spielzeug vom Nilpferd entgegen. Das Erstaunliche: Dieser Ablauf hielt den Blick der meisten Babys (23 von 32) länger fest als das andere. "Die Babys zollten dem zweiten Szenario eine größere Aufmerksamkeit, weil sie Rückschlüsse darauf ziehen wollten, was sich in den dargestellten Hierarchien im Gegensatz zur anderen Situation geändert hatte", erklärt Forscherin Lourenco. 

In einem zweiten Experiment wurde den Babys zusätzlich eine Giraffe gezeigt. Sie war zwar neu, stellte aber die bisherigen Hierarchien nicht in Frage. Demzufolge widmeten ihr die Kinder auch nicht mehr Aufmerksamkeit."Es ist erstaunlich, dass die Kinder diese Rückschlüsse über soziale Dominanz bei so minimalistischen Darstellungen ziehen." Dies lasse den Schluss zu, dass das frühe Vorhandensein dieser Fähigkeit evolutionär bedingt sei.

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