Ausländerinnen treiben häufiger ab



Startseite ·
Immo ·
Job


alpha


·
Auto ·
Gratisinserate ·
Partnersuche


Abo ·
ePaper ·
Inserate ·
Beilagen ·
Wetter: Bern -3°Nebel

Berner Zeitung




Ausländerinnen treiben häufiger ab

Die Schweiz hat eine der tiefsten Abtreibungsraten Europas. Bei den ausländischen Frauen aller Alterskategorien ist die Rate aber zwei- bis dreimal so hoch wie bei den Schweizerinnen.

Entgegen den Befürchtungen: Die Entkriminalisierung hat nicht zu mehr Abtreibungen geführt.

Entgegen den Befürchtungen: Die Entkriminalisierung hat nicht zu mehr Abtreibungen geführt.
Bild: Keystone

Schwangerschaftsabbrüche im Ländervergleich. (Bild: TA-Grafik)

Volksabstimmung

Für Abtreibungen künftig privat bezahlen?
Am 9. Februar gelangt die Volksinitiative «Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache» zur Abstimmung. Die Initianten wollen, dass Abtreibungen grundsätzlich nicht mehr durch die obligatorische Krankenversicherung bezahlt werden. Gestern haben Politiker aus religiös-konservativen Kreisen den Abstimmungskampf eröffnet. «Ein ungeborenes Kind ist nicht etwas, das wie eine Krankheit beseitigt werden muss», sagte der Schwyzer SVP-Ständerat Peter Föhn. Vorbehalten bleiben wenige Ausnahmen, in denen die Krankenversicherung die Kosten einer Abtreibung deckt. Dies sei bei einer Vergewaltigung oder einer Gefährdung der Gesundheit der Mutter der Fall, so Föhn. Er betonte auch den finanziellen Aspekt: «Wir müssen ein Umdenken einläuten, damit die Sozialversicherungen nicht weiter ausgehungert werden.» Das Einsparungspotenzial schätzt er auf 8 bis 20 Millionen Franken pro Jahr.

Gesundheitsminister Alain Berset dagegen hatte am Montag erklärt, dass etwa 8 Millionen Franken jährlich eingespart werden könnten. Dies entspricht 3 Promille der Gesundheitsausgaben zulasten der Grundversicherung. Die tatsächlichen Kosten für die Krankenkassen fielen jedoch wegen Franchise und Selbstbehalt tiefer aus, sagte Berset. Für den Gesundheitsminister stellen die Initianten einen gesellschaftlichen Konsens infrage – mit «schwerwiegenden Folgen für die Frauen». Der Bundesrat sei daher «in keinem Punkt mit der gefährlichen und täuschenden Initiative einverstanden».

Die Initianten ihrerseits machten deutlich, dass es ihnen primär um moralische Fragen geht: Wer aus Gewissensgründen Abtreibungen ablehnt, soll sich nicht an deren Finanzierung beteiligen müssen. Solidarität stosse an ihre Grenzen, wenn die Gewissensfreiheit tangiert werde, unterstrich Alt-Nationalrätin Elvira Bader (CVP/SO). Die Stossrichtung verdeutlicht auch der Hinweis in den Medienunterlagen, dass bei Annahme der Initiative mindestens 1000 Kinder gerettet werden könnten. An der Fristenregelung möchten die Initianten laut eigenen Angaben dennoch nicht rütteln. Die Initiative wird von EVP, EDU und SVP unterstützt. Im Initiativkomitee sitzen aber auch Politikerinnen und Politiker der CVP und der FDP. (SDA)

Artikel zum Thema

  • «Ein ungeborenes Kind muss nicht wie eine Krankheit beseitigt werden»
  • Die Initiative ist «gefährlich und täuschend»
  • Papst will erneuern – und hält an Dogmen fest

Teilen und kommentieren


Ihre E-Mail wurde abgeschickt.

Stichworte

  • Krankenkassen/Prämien 

Korrektur-Hinweis

Melden Sie uns sachliche oder formale Fehler.


Vergleichsdienst

Mit unserem Vergleichsdienst finden Sie die geeignete Krankenkasse.


Jetzt vergleichen.


';

} else if (google_ads.length 1) {

s += '

Google-Anzeigen

'

/*
* For text ads, append each ad to the string.
*/

for(i = 0; i

' +
google_ads[i].line1 + '

' +
google_ads[i].line2 + ' ' +
google_ads[i].line3 + '

' +
google_ads[i].visible_url + '

';
}
}
}

document.write(s);
return;
}
google_ad_client = 'pub-5337254158372699'; // substitute your client_id (pub-#)
google_ad_channel = '0343001117'; // BZ
google_ad_output = 'js';
google_max_num_ads = '2';
google_ad_type = 'text_html';
google_feedback = 'on';
// --

Treibt in der Schweiz eine Frau ab, geht ihr Arzt je nach Kanton unterschiedlich vor: Er füllt das obligatorische Meldeformular mit 5 Fragen aus oder aber das erweiterte Meldeformular mit 17 Fragen. Ersteres erfasst neben dem Alter und dem Wohnkanton der Frau die Schwangerschaftswoche, in der der Abbruch vorgenommen wird, das Datum des Abbruchs sowie die Methode – medikamentös, chirurgisch oder beides.

Beim erweiterten Formular trägt der Arzt neben den Basisdaten unter anderem den Grund für die Abtreibung ein, bisherige Schwangerschaftsabbrüche, Ausbildung und Beruf der Frau sowie Zivilstand und Nationalität. Mithilfe dieser Angaben kann das Bundesamt für Statistik (BFS) die Schwangerschaftsabbrüche in der Schweiz genauer auswerten, als es mit dem einfachen Meldeformular möglich ist. Doch rund die Hälfte der Kantone scheut den Aufwand und erhebt nur die Mindestangaben. Andere Kantone benutzen ein eigenes Formular.

Das wirkt sich zum Beispiel auf die Erfassung der Nationalitäten der Schwangeren aus: Von den im Jahr 2012 vorgenommenen 10 477 Abtreibungen bei in der Schweiz wohnhaften Frauen ist nur bei 4147 bekannt, woher die Frauen stammen. Doch bereits diese 39 Prozent aller Fälle zeigen: Ausländerinnen treiben überdurchschnittlich häufig ab. Von den 4147 Abtreibungen mit bekannter Nationalität sind nämlich knapp die Hälfte bei Ausländerinnen vorgenommen worden (48 Prozent) – und das, obwohl diese zusammen mit den männlichen Ausländern nur etwa ein Viertel der Schweizer Bevölkerung ausmachen.

Abtreibung statt Verhütung

Laut Christoph Junker von der Sektion Gesundheit des BFS lässt sich diese Information nicht auf die ganze Schweiz hochrechnen, da sie nicht in allen Kantonen erhoben wird. Dennoch geht er davon aus, dass «die Abbruchrate bei den ausländischen Frauen schweizweit zwei- bis dreimal so hoch ist wie bei den Schweizer Frauen». Vor allem Afrikanerinnen und Lateinamerikanerinnen würden in der Schweiz oft abtreiben.

Gabriella Stocker, stellvertretende Chefärztin der Geburtshilfe an der Frauenklinik des Zürcher Triemlispitals, hat immer wieder mit Ausländerinnen zu tun, die eine Abtreibung vornehmen lassen möchten. «Viele von ihnen sind schlecht aufgeklärt und gehen nicht zur Frauenärztin – beispielsweise weil ihre Familien es ihnen genau wie jeglichen sexuellen Kontakt vor der Ehe verbieten.» Andere würden schlicht keine Verhütungsmittel benutzen. Und warum? Weil sie die verschiedenen Methoden oft gar nicht kennen würden, sagt Stocker. Eine «Kultur der Verhütung», wie man sie in der Schweiz kenne, gebe es in vielen Ländern nicht. So habe sie schon mehrere Rumäninnen kennen gelernt, die abtreiben würden, wann immer sie eine Schwangerschaft feststellten – und sei es bis zu zehnmal. «Bei diesen Frauen, unter ihnen auch Prostituierte, geht es ums nackte Überleben.» Doch auch Frauen, die nach einer Geburt zu rasch wieder schwanger würden, weil sie nicht verhüteten, treffe sie immer wieder an.

Junker weist ebenfalls auf die «tiefere Sozialschicht» hin, der ausländische Frauen der betroffenen Nationalitäten angehörten. Dazu gebe es aber keine Vergleichszahlen. Zudem brächten sie ihre «soziokulturellen Einstellungen» in die Schweiz mit.

Keine Zunahme

Entgegen anderweitiger Befürchtungen hat die Entkriminalisierung der Abtreibung nicht zu einer Zunahme der Eingriffe geführt. Die Rate der in der Schweiz vorgenommenen Schwangerschaftsabbrüche blieb nach Inkrafttreten der Fristenlösung im Herbst 2002 sehr tief – auch im europäischen Vergleich. In den letzten zehn Jahren schwankte sie immer um sieben Abbrüche pro 1000 Frauen zwischen 15 und 44 Jahren. Vor 2002 war der Schwangerschaftsabbruch nur gestattet, wenn die Gesundheit der schwangeren Frau stark gefährdet war. Gemäss der sogenannten Indikationsregelung musste die Frau die Zustimmung eines zweiten Arztes erhalten, damit der Eingriff vorgenommen werden konnte.

Deutlich zurückgegangen ist hingegen die Rate der Abtreibungen bei den 15- bis 19-Jährigen: Trieben 2005 noch 6 von 1000 jungen Frauen ab, waren es 2012 nur noch 4,5. Experten führen dies auf bessere Aufklärung zurück. Auch bei den Teenagern sind die Ausländerinnen deutlich in der Überzahl: Ihre Abtreibungsquote ist doppelt so hoch wie diejenige der jungen Schweizerinnen. (Tages-Anzeiger)

Erstellt: 12.12.2013, 06:46 Uhr


Ihre E-Mail wurde abgeschickt.

Leave a Reply