Aufgespießt: Erziehung

Prinzipiell bin ich der Meinung, dass man keiner Frau, keinem Mann die Fähigkeit absprechen kann, Kinder zu erziehen. Da gibt es so eine Art naturgegebene Kompetenz. Meistens jedenfalls. Unterstellen wir mal, dass alle Eltern für ihre Kinder das Beste wollen, dann wollen die das natürlich erst recht, wenn sie ihre Kleinen in einen Kindergarten geben. Deshalb braucht es dort gut ausgebildetes Personal.

Schon für den Job der Kinderpflegerin sind zwei Jahre Vollzeitausbildung in einer Berufsfachschule nötig mit Fächern wie Deutsch, Englisch, Pädagogik, Psychologie, Medienerziehung. Dazu kommt noch die sozialpädagogische Praxis. Wer Erzieherin werden will, braucht dafür noch länger. In Bayern fünf Jahre, mit Abi eins weniger.

Auch wenn es Eltern gibt, die glauben, niemand könne so gut erziehen, wie sie selber und die deshalb Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen das Leben oft schwer machen, fremder Leute Kinder zu betreuen und ihnen auch noch etwas fürs Leben mitzugeben, ist ein anspruchsvoller Job.

Da erstaunt es, auf welche Ideen man in der Bundesregierung kommt. Aber wen wundert's. Ab August 2013 gilt ein Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz für Kinder ab einem Jahr. Der Termin ist kaum zu schaffen – unter anderem, weil Personal fehlt. Städte und Gemeinden fürchten bereits eine Klagewelle. Doch in Berlin ist man nicht dumm. Da sind doch die vielen Schleckerfrauen, die bald keinen Job mehr haben. Die könnten doch die Lücken füllen. Freude im Familien- und Arbeitsministerium. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Mit einem entsprechenden Einführungskurs müsste das doch gehen. Liebe Schleckerfrauen, ich wünsche Euch allen einen neuen Job. Aber das ist eine Schnapsidee.

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