51. Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Pädiatrische …

(idw) 51. Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Pädiatrische Endokrinologie in Leipzig

Fachbesucher und Wissenschaftler aus den Bereichen der Genetik, Molekularbiologie, Psychologie und Ethik sowie Ärzte und Ärztinnen nehmen am vielfältigen Veranstaltungsprogramm teil: Aus den mehr als 1000 eingereichten wissenschaftlichen Abstracts sind Vorträge, Posterpräsentationen und Multimedia-Vorträge ausgewählt und vorbereitet worden.

Die Europäische Gesellschaft für Pädiatrische Endokrinologie ist die weltweit größte Fachgesellschaft, die sich interdisziplinär mit der hormonellen Gesundheit von Kindern sowie Störungen und Krankheiten in der somatischen kindlichen Entwicklung befasst. Schwerpunkte der Forschung bilden dabei Diabetes und Fettleibigkeit bei Kindern sowie Störungen in der geschlechtlichen Entwicklung und der Pubertät, Schilddrüsenfehlfunktionen und Erkrankungen der Nebenniere. Ein zentraler Aspekt ist auch die Entwicklung und Verfeinerung von Therapien speziell für Kinder. In Anlehnung an diese Bereiche umfasst die diesjährige Tagung Themen wie die Knochengesundheit, Störungen des Wasserstoffwechsels und molekulare Defekte im Steroidstoffwechsel.

Aus dem Tagungsprogramm

In Plenarvorträgen geben weltweit bekannte Wissenschaftler Einblick in die Entwicklungen ihrer Forschungsbereiche:
Professor Jean-Jaques Hublin, Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, hält seinen Vortrag zum Thema "Evolution der Kindheit“. Vor dem Hintergrund, dass das menschliche Gehirn eine extreme Größe in Relation zum Körpermaß aufweist, geht Professor Hublin der Hypothese nach, dass die Entwicklung sozialer und technologischer Komplexität in der menschlichen Evolution in einem engen Zusammenhang mit der Entwicklung des Gehirns und der Komplexität des Hirnstoffwechsels steht.

Professor Jennifer Baker vom Institut für Präventivmedizin in Kopenhagen thematisiert in ihrem Vortrag die Langzeitwirkung von Fettleibigkeit in der Kindheit.Grundlage ihrer Forschung sind Daten des landesweiten dänischen Geburtenregisters, in dem seit den 1930er Jahren Daten über die Geburtenjahrgänge Dänemarks erfasst werden.Als negative Langzeitfolgen von Fettleibigkeit in der Kindheit sind die Zunahme von verschiedenen Krebsformen, von koronaren Herzerkrankungen, von Schlaganfällen und anderen Krankheiten im Erwachsenenalter zu verzeichnen.

Professor Annette Grüters-Kieslich, Dekanin der Universitätsmedizin der Humboldt Universität Berlin/ Charité Berlin, erörtert in ihrem Vortrag den weltweiten Fortschritt der Untersuchungen angeborener Schilddrüsenunterfunktionen. Neugeborenen-Vorsorgeuntersuchungen zur
Schilddrüsenunterfunktion haben dazu beigetragen, weltweit viele Leben zu retten und Kinder davor zu bewahren, aufgrund einer Schilddrüsenfehlfunktion geistige Behinderungen davonzutragen.

Professor Andrew Sinclair vom Murdock Childrens Research Institute in Melbourne, Australien, stellt in seinem Vortrag "Neue Einsichten in Entwicklungsstörungen auf Grundlage ganzheitlicher Genanalysen“ neueste Erkenntnisse zum Thema der geschlechtlichen Entwicklung vor. Seine australische Forschungsgruppe hat neuartige Mutationen und Veränderungen in einzelnen Genen entdeckt, die den Steroidhaushalt und die Geschlechtsentwicklung regulieren.

Das Programm des Jahrestreffens der Europäischen Gesellschaft für Pädiatrische Endokrinologie beinhaltet neben dem fachlichen Austausch auch ein Benefizkonzert zu Gunsten der Stiftung Kinderklinik in der Leipziger Thomaskirche am Abend des 21. Septembers mit Musikstücken von Johann Sebastian Bach. Der Abend findet anschließend seinen Ausklang in der Moritzbastei im Zentrum Leipzigs.

Tagungspräsident Professor Wieland Kiess betont: "Die Thematik dieser kindlichen Erkrankungen betrifft eine breite Bevölkerungsgruppe. Mit der 51. Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Pädiatrische Endokrinologie setzen wir unsere langjährige gemeinsame Arbeit fort, um Krankheitsursachen aufzudecken und Therapiemöglichkeiten für Kinder zu verbessern. Es freut mich besonders, in diesem Jahr als Tagungspräsident Gastgeber dieser Veranstaltung zu sein. Es bestätigt den Stellenwert deutscher Wissenschaft in der Welt und den Stellenwert der Universität Leipzig, der Stadt Leipzig und des Landes Sachsen als Wissenschaftsstandort."

Eine Pressekonferenz zur Tagung ist für den 20. September
2012 geplant. Dazu senden wir eine gesonderte Einladung.

Susanne Weidner


Weitere Informationen:
Prof. Dr. Wieland Kiess
Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, stellv. wissenschaftl. Leiter des IFB
Telefon: +49 341 97-26000
E-Mail: wieland.kiess@medizin.uni-leipzig.de
www.uni-leipzig.de/~kikli/

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