Zuwachs an der Hochschule Fresenius: Drei neue Professoren am Hamburger …

14.07.2015, 12:13 | Wissenschaft | Autor: idw | Jetzt kommentieren

Am Hamburger Standort der Hochschule Fresenius wurden vergangene Woche drei neue Professoren berufen: Dr. Birgit Spies zur Professorin für Medienwissenschaft, Dr. Ronald Deckert zum Professor für Unternehmensführung und Dr. Ingo Zobel zum Professor für Forschungsmethoden und Allgemeine Psychologie.

Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst hat Dr. Birgit Spies, Dr. Ingo Zobel und Dr. Ronald Deckert zu Professoren berufen. Die Professoren stellten sich vergangene Woche mit ihren öffentlichen Antrittsvorlesungen vor.

Die digitalen Medien beeinflussen alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens: Auch das Lernen. Wie kann man im digitalen Zeitalter am besten lernen zu lernen? Welche Lernprozesse und -strukturen sind noch sinnvoll? In ihrer Antrittsvorlesung „Lernen anders denken. Zur Bedeutung von Lernen und Wissen in einer mediatisierten Welt“ forderte Prof. Dr. Birgit Spies ein radikales Umdenken: „Digitalisierung geschieht!“, so Spies. Es läge an uns zu lernen, damit umzugehen, führte sie weiter fort. Es sei zwar durchaus richtig, die Digitalisierung kritisch zu betrachten, dennoch wäre es sinnvoll auch die Chancen aufzuführen. So sollten die Lehrenden in Bildungseinrichtungen wie Coaches arbeiten: weg vom Frontalunterricht hin zur individuellen Lernförderung und vernetzten Lernprozessen.

Prof. Dr. Ronald Deckert hielt seine Vorlesung zum Thema „#countdown zu neuen Lernwelten.“ Im Einklang mit den Leitgedanken „Praxisnah lehren forschen. Internationalität leben. Studierende fordern fördern“ der Hochschule Fresenius plädierte Herr Prof. Deckert bei seiner Antrittsvorlesung für einen Brückenschlag zwischen Tradition und Innovation. Hierbei werden Lehrende und Lernende zukünftig noch stärker als bisher Verbindungen zum Online Distance Learning (ODL) für sich entdecken und wirksam zum Leben erwecken. Neben klassischer Präsenzlehre stehen dann hybride Lernarrangements mit Präsenzanteil den Teilnehmern zur Verfügung. Ein großer Vorteil insgesamt: die individuelle Förderung der Studierenden.

Das Thema von Prof. Dr. Ingo Zobel lautete „Chronisch depressiv? Was hilft(s)?“. Viele chronisch depressiv erkrankte Menschen hoffen auf eine Wunderwaffe, die ihr Leiden lindert. Nach langjährigen erfolglosen Behandlungen und der Einnahme zahlreicher Medikamente resignieren sie: Hilft überhaupt etwas? Prof. Zobel zeigte verschiedene Behandlungsmöglichkeiten auf. So präsentierte er unter anderem die Ergebnisse einer aktuellen Studie zu dem Verfahren „Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP)“. Durchgeführt wurde die Studie an zwei Kliniken in der Bundesrepublik. Patienten wurden entweder nur mit der Psychotherapie behandelt oder erhielten lediglich ein Antidepressivum. Die Ergebnisse zeigen: Das Wohlbefinden der Patienten stieg in beiden Gruppen. Die Therapieform CBASP weist dabei ähnlich gute Erfolge auf wie die reine Gabe eines Medikaments.

Zu den Professoren:
Prof. Dr. Dipl.-Ing. Birgit Spies studierte Informationstechnik und anschließend Medien und Bildung mit den Schwerpunkten Medienpädagogik und Medienpsychologie. Sie promovierte an der LMU in München zum Thema „Informelles Lernen in Sozialen Online Netzwerken“. Ihre beruflichen Stationen führten Birgit Spies als Projektmanagerin, Trainerin und E-Learning-Entwicklerin u. a. zur Deutschen Bahn und zur Jungheinrich AG. Seit mehr als 20 Jahren doziert sie zudem in der Erwachsenenbildung zu Themen der Medienbildung. Als Selbstständige begleitet und berät Birgit Spies seit 2010 Unternehmen und Organisationen bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Aus- und Weiterbildungskonzepte, insbesondere im E-Learningbereich. Seit 2010 ist sie als Dozentin für Medienpsychologie an der Hochschule Fresenius in Hamburg tätig, seit 2013 unterrichtet sie dort auch Medienwissenschaften und Medienkultur

Prof. Dr. Ronald Deckert ist an der Hochschule Fresenius Professor für Unternehmensführung und als Dekan tätig. Nach seinem Studium zum Diplom-Physiker war er zehn Jahre in der Unternehmensberatung vor allem zu den Themenbereichen der strategischen Steuerung von Organisationen und zur Begleitung von Veränderungsprozessen tätig. Er hat hierbei berufsbegleitend das Studium zum Executive M.B.A. und die Promotion zum Doktor der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg absolviert. Vor seinem Antritt bei der Hochschule Fresenius war er mehrjährig als Professor und in Führungsfunktion an einer Fernhochschule tätig.

Nach seinem Studium der Psychologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg promovierte Prof. Dr. Ingo Zobel dort zu dem Thema „Kurz- und längerfristige Wirksamkeit der interpersonellen Psychotherapie in der Stationären Depressionsbehandlung und der Einfluss früher Traumatisierung.“ Seine beruflichen Stationen führten ihn u.a. vom Institut für Psychologie der Universität Freiburg über die Sektion „Psychotherapieforschung in der Psychiatrie“ des Universitätsklinikums Freiburg unter Leitung von Prof. Dr. Elisabeth Schramm zur Hochschule Fresenius. Dort ist er seit 2013 als Lehrbeauftragter in den Studiengängen Wirtschaftspsychologie, Business Psychology und Angewandte Psychologie am Hamburger und neuen Berliner Standtort tätig.

Weitere Informationen:
- http://www.hs-fresenius.de

Quelle: idw

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