Zu viel Sympathie für die Angeklagte

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10. Juli 2013

NSU-Prozess

Zu: "Die Angepasste", Beitrag von Stefan Geiger (Die dritte Seite, 4. Juli):

Eine ganze Seite für eine zutiefst in einen Mordprozess involvierte Frau – muss das sein? Was soll mit dem Artikel erreicht werden? Verständnis beim Leser?

Oder erweist sich einmal mehr die Richtigkeit der Erkenntnis des früheren Heidelberger Psychologie Ordinarius Rudert, wonach es nur einer mittelmäßigen psychologischen Fähigkeit bedürfe, die Verantwortung für eigenes Verhalten "zwiebelschalenförmig wegzudiskutieren" bis nichts mehr übrig bleibt?

Die Sympathie für Frau Zschäpe klingt durch die Zeilen. Umso wichtiger sind die beiden letzten Absätze des Artikels, in denen an die "Banalität des Bösen" (Hannah Arendt) erinnert wird.

Die Krux bei einer verständnisvollen Personalisierung sehe ich darin, dass das fundamentale Problem, eine latente, womöglich in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation zunehmende Fremdenfeindlichkeit auch in unserem Land relativiert werden könnte. Dem sollte im Zusammenhang mit dem NSU-Prozess breiterer Raum gewidmet werden.

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Autor: Volker Glatt, Müllheim

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