XETRA-SCHLUSS/DAX steckt Gewinnwarnungen weg – net

FRANKFURT--Am deutschen Aktienmarkt sind die Kurse am Mittwoch kräftig gestiegen. Der DAX gewann 1,5 Prozent oder 92 auf 6.229 Punkte und schloss damit praktisch auf seinem Tageshoch. Händler begründeten die Gewinne mit Positionsanpassungen vor dem mit Spannung erwarteten EU-Gipfel.

 

 

Berlin - FRANKFURT--Am deutschen Aktienmarkt sind die Kurse am Mittwoch kräftig gestiegen. Der DAX gewann 1,5 Prozent oder 92 auf 6.229 Punkte und schloss damit praktisch auf seinem Tageshoch. Händler begründeten die Gewinne mit Positionsanpassungen vor dem mit Spannung erwarteten EU-Gipfel. Hier überwiege nun das positive Überraschungspotenzial, nachdem die Erwartungen bereits am Montag wegen der unterschiedlichen Positionen "Richtung Null" gefallen seien. Besonders in der Frage der deutschen Haftung für die Schulden der Mittelmeeranrainer haben sich die Fronten verhärtet.

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Rückenwind kam am Nachmittag aus den USA. Dort sind die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter um 1,1 Prozent gestiegen und damit deutlich stärker als erwartet. Auch der US-Immobilienmarkt zeigte sich einmal mehr in unerwartet guter Verfassung, die so genannten ausstehenden Hausverkäufe stiegen im Mai um 5,9 Prozent. Diese Entwicklung fügt sich in das erfreuliche Bild, das die Daten zu den Neubauverkäufen und den Häuserpreisen bisher in dieser Woche gezeichnet haben.

Am deutschen Markt wurde die Gewinnerliste von K+S angeführt. Die Titel stiegen um 6,9 Prozent auf 34,92 Euro, nachdem Merrill Lynch die Meinung zu den Aktien um 180 Grad gedreht hat und sie jetzt mit "Buy" einstuft nach "Underperform" bisher. Die Aktien von E.ON gewannen 4,3 Prozent auf 16,55 Euro. Hier raten die Analysten von HSBC nun zum Übergewichten.

Positiv werteten Händler auch, wie der Markt eine ganze Reihe von Gewinnwarnungen verdaute: Sie belasteten zwar Einzelwerte, aber nicht den Gesamtmarkt, so ein Händler mit Blick auf Infineon, Salzgitter und Siemens, die sich alle vorsichtig geäußert haben. "Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von weniger als zehn hat der Markt einen Puffer gegen Gewinnwarnungen aufgebaut", ergänzte er mit Blick auf die günstige Bewertung des Marktes. Salzgitter-Aktien verloren 4,9 Prozent, die Papiere von Infineon gaben um weitere 2,4 Prozent nach. Die Lanxess-Aktie fiel um 2,6 Prozent auf 47,62 Euro und litt damit unter einer Gewinnwarnung des Spezialchemie-Unternehmens Yule-Catto.

Größter Verlierer war die Aktie von Rhön-Klinikum mit einem Minus von 12,3 Prozent auf 18,52 Euro. Die Übernahme von Rhön-Klinikum durch Fresenius droht zu scheitern. Denn die Bedingung, nach der die Übernahme das Andienen von 90 Prozent plus eine Aktie voraussetzt, kann mit dem Kauf von 5,01 Prozent der Aktien durch Asklepios laut Händlern möglicherweise nicht mehr eingehalten werden. Klarheit wird der Markt vermutlich erst am Freitag oder Montag haben, wenn die Andienungsquote ermittelt sein wird. Mitte Mai hatte Fresenius den Aktionären von Rhön-Klinikum ein freiwilliges Übernahmeangebot unterbreitet und 22,50 Euro je Aktie in bar angeboten. Das Angebot läuft noch am Mittwoch aus. Die Fresenius-Aktie fiel mit der Entwicklung um 2,7 Prozent auf 80,19 Euro.

Kontakt zum Autor: herbert.rude@dowjones.com  (© Dow Jones)

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