«Wo bleibt denn da die Liebe?»

Gemeinsames und Gegensätze

Im Volksmund kennt man in Zusammenhang mit der Partnerwahl zwei Regeln, die sich zu widersprechen scheinen: Einerseits «Gleich und Gleich gesellt sich gern» und anderseits «Gegensätze ziehen sich an». Der US-amerikanische Psychologe ­Richard Centers hat 1974 an der Universität von Kalifornien mit wissenschaftlichen Methoden gezeigt, dass beide Redensarten ihre Berechtigung haben. Man sucht in einem Partner sowohl das Gleiche als auch das Andere. Was ähnlich ist, erleichtert die Kommunikation, das gegenseitige Verständnis und gibt einem ein Gefühl der 
Sicherheit und Vertrautheit. Was anders ist, hat den Reiz des Fremden und kann auch das in die Beziehung einbringen, 
was einem selber fehlt.

Wichtige Faktoren bei der Partnerwahl sind – das zeigen verschiedene Untersuchungen – die soziale Schicht, das heisst die Ausbildung und das Einkommen, dann aber auch Interessen und Hobbys, körperliche Attraktivität, Nationalität und das Alter. So kann man sich vorstellen, dass in einer gut funktionierenden Partnerschaft etwa die soziale Schicht ähnlich ist, aber die Berufe völlig unterschiedlich – oder dass Interessen und Hobbys sich 
decken, aber die Herkunftsschicht ganz anders ist, und so weiter.

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