WissenschaftsCampus Tübingen: Verändern Schnittstellen zwischen Gehirn und …

25.07.2013 - (idw) Leibniz-Gemeinschaft

Die WissenschaftsCampi in Deutschland (I von V):
WissenschaftsCampus Tbingen Bildung in Informationsumwelten

Psychologen und Informatiker des WissenschaftsCampus Tbingen Bildung in Informationsumwelten knnen an Hirnakvitten erkennen, ob Schlern eine Lernaufgabe leicht fllt oder ob sie diese nur mit Mhe bewltigen. Dazu nutzen sie Schnittstellen zwischen Gehirn und Computer, so genannte Brain Computer Interfaces, die auf elektrischen Hirnsignalen beruhen.

Solche Schnittstellen nutzen wir, um Lernsysteme zu entwickeln, die mageschneiderte Lernaufgaben bereitstellen, sagt Prof. Dr. Peter Gerjets, Psychologe am Leibniz-Institut fr Wissensmedien und Leiter des Projekts im WissenschaftsCampus Tbingen.

Lernen ist oft anstrengend dies zeigt sich an elektrischen Aktivitten bestimmter Nervennetzwerke im Gehirn. Elektroden, angebracht auf der Kopfhaut, erfassen diese Aktivitten. Psychologen des Leibniz-Instituts fr Wissensmedien und Informatiker der Universitt Tbingen, die gemeinsam im WissenschaftsCampus Tbingen forschen, messen damit das Ausma der Anstrengungen beim Lernen. Sind Lernaufgaben zu leicht, zeigt sich dies im Muster des elektrischen Hirnsignals. Muss sich der Lernende strker anstrengen, so laufen die betreffenden Gehirnareale auf Hochtouren und das Muster ndert sich. Kommt es schlielich zu berforderung, so bricht die Aktivitt wieder ein und das ursprngliche Hirnstrommuster erscheint. Studien der Forscher zeigen, dass Schnittstellen zwischen Gehirn und Computer so genannte Brain Computer Interfaces - individuelle Lernschwierigkeiten anhand der Gehirnaktivitten relativ genau erfassen und beheben knnen. Auf dieser Basis entwickeln die Tbinger Wissenschaftler derzeit ein Lernsystem mit automatisiert mageschneiderten Lernangeboten fr Schler, die ber- und Unterforderungen vermeiden. Lernen bleibt zwar weiterhin anstrengend, soll aber effektiver sein und einfach mehr Spa machen, fasst Prof. Dr. Peter Gerjets zusammen. Er ist einer von 60 Wissenschaftlern, denen der WissenschaftsCampus Tbingen als interdisziplinrer Forschungsverbund einen idealen Rahmen bietet, um moderne Lern- und Bildungsprozesse zu untersuchen.

WissenschaftsCampus Tbingen Bildung in Informationsumwelten
Bildung und Lernen viele verbinden diese Begriffe mit realen Orten wie Schule oder Hochschule. Das digitale Zeitalter schafft jedoch neue Lernorte, erweitert die Quellen fur Informationen und lsst Nutzer auch zu Produzenten von Wissen werden. Damit verndern Medien die Wissenserwerb und Bildung nachhaltig. Die Grenzen zwischen institutioneller und informeller Bildung, zwischen Experten- und Fachwissen - so die Tbinger Medien- und Bildungsforscher - verschieben sich zunehmend. Angebot und Vielfalt der Darstellungsformate von Wissen, der Umfang von Daten und Informationen sind immens und damit auch die Herausforderungen an Lernende und Lehrende, sich dieser kompetent zu bedienen. Der WissenschaftsCampus Tubingen erforscht diese neuen Informationsumwelten und fuhrt die wissenschaftlichen Fragestellungen, Methoden und die Expertise von Psychologie, Erziehungswissenschaft, Informatik, Soziologie, Medizin und konomie zusammen.

Kooperationspartner:
Leibniz-Institut fur Wissensmedien, Tubingen,
Eberhard Karls Universitt Tubingen,
Universitt Freiburg,
Pdagogische Hochschule Freiburg,
Zentrum fur Europische Wirtschaftsforschung, Mannheim,
Hochschule der Medien Stuttgart

Kontakt:
WissenschaftsCampus Tbingen Bildung in Informationsumwelten
Susann Pfeiffer (Geschftsfhrerin)
Tel: 07071 979213
E-Mail: s.pfeiffer@iwm-kmrc.de
http://www.wissenschaftscampus-tuebingen.de

Das beigefgte Foto kann mit der Bildunterschrift Messung elektrischer Signale des Gehirns / Foto: WissenschaftsCampus Tbingen
honorarfrei im Zusammenhang mit der Berichterstattung ber den WissenschaftsCampus genutzt werden.

Weitere Informationen zu den WissenschaftsCampi:
http://www.leibniz-gemeinschaft.de/forschung/hochschulkooperationen/wissenschaftscampi/

Die fnf bestehenden WissenschaftsCampi werden in den kommenden Wochen in lockerer Reihenfolge vorgestellt.

Pressekontakt fr die Leibniz-Gemeinschaft

Christian Walther
Tel.: 030 / 20 60 49 42
Mobil: 0173 / 513 56 69
walther@leibniz-gemeinschaft.de

Christoph Herbort-von Loeper
Tel.: 030 / 20 60 49 48
Mobil: 0174 / 310 81 74
herbort@leibniz-gemeinschaft.de

Die Leibniz-Gemeinschaft

Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 86 selbstndige Forschungseinrichtungen. Deren Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften ber die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten gesellschaftlich, konomisch und kologisch relevante Fragestellungen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Sie unterhalten wissenschaft-liche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und ffentlichkeit. Leibniz-Institute pflegen intensive Kooperationen mit den Hochschulen - u.a. in Form der WissenschaftsCampi -, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem mastabsetzenden transparenten und unabhngigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung frdern Bund und Lnder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschftigen rund 17.000 Personen, darunter 7.900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,5 Milliarden Euro.

Weitere Informationen:http://www.leibniz-gemeinschaft.de

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