Wissen Kompakt

Psychologie

Türen löschen unsere Erinnerungen aus

Das Gehirn koppelt einen Gedanken oft an das Zimmer, in dem er entstand. Daher falle es einem Menschen manchmal schwer, sich an etwas zu erinnern, das er sich in einem anderen Raum vorgenommen habe, berichtet das Magazin "Psychologie heute" mit Verweis auf eine US-Studie. Der Grund: Das Gehirn bündelt Erinnerungspakete - allerdings nicht unbedingt nach inhaltlichen Gesichtspunkten, sondern manchmal auch nach anderen Kapiteln. So seien für die Erinnerungsstruktur oft auch räumliche Gegebenheiten entscheidend. Die Forscher an der University of Notre Dame (US-Staat Indiana) baten für drei Experimente jeweils rund 60 Menschen, Gedächtnisübungen zu machen. Unter anderem sollten sie Gegenstände in verschiedenen Kisten verstauen und sich später daran erinnern - einige Probanden im selben Raum, andere im Nebenraum. Der Test ergab: Türen können Erinnerungskiller sein. Bei den Teilnehmern, die durch eine Tür gehen mussten, waren die Erinnerungen eher verblasst als bei denen, die im selben Raum blieben. Die Forscher nennen das einen "räumlichen Aktualisierungseffekt".

Viren

Enttarnter Überträger des Schmallenberg-Virus

Belgische Forscher haben die Überträger des für Rinder, Ziegen und Schafe gefährlichen Schmallenberg-Erregers identifiziert. Es handle sich um Mückenarten, die auch die vor fünf Jahren grassierende Blauzungenkrankheit übertrugen, teilte das Institut für Tropenmedizin in Antwerpen mit. Der Erreger sei in den Gnitzen-Arten Culicoides obsoletus, C. dewulfi und C. pulicaris nachgewiesen worden - drei der fünf Arten, die auch die Blauzungenkrankheit übertrugen. Die Erkrankung war im November 2011 erstmals bei Tieren aus dem kleinen Ort Schmallenberg von Forschern des Friedrich-Loeffler-Instituts beschrieben worden.

Ernährung

Mehr Krankheitswellen durch Import-Lebensmittel


Importierte Lebensmittel haben in den vergangenen Jahren in den USA häufiger Erkrankungswellen verursacht als zuvor. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Zentrums für Disease Control and Preventation (CDC) in den USA. Zwischen 2005 und 2010 gab es demnach 39 Ausbrüche mit insgesamt 2348 Erkrankten. Fast die Hälfte (17 Ausbrüche) entfiel auf 2009 oder 2010. Das Jahr 2011 ist noch nicht ausgewertet. Eingeschleppt wurden vor allem Durchfallerreger wie Salmonellen und Noroviren, aber auch Hepatitis-A-Viren. Fisch sei mit 17 Ausbrüchen am häufigsten die Ursache gewesen, gefolgt von Gewürzen (6). In fast 45 Prozent der Fälle stammten die Lebensmittel aus Asien. "Es ist zu früh, von einem Trend zu sprechen", erklärte die Forscherin Hannah Gould. "Wir brauchen mehr Informationen darüber, welche Lebensmittel krank machen und woher sie kommen."

Physik

Neutrinos sind nicht schneller als Licht

Auch mit den schnellsten Neutrinos lässt sich die Relativitätstheorie von Albert Einstein allem Anschein nach nicht widerlegen. Physiker der internationalen Icarus-Forschungsgruppe legten Messungen eines Experiments vor, bei dem diese Elementarteilchen die Lichtgeschwindigkeit nicht überschritten haben. Dadurch bekommen Zweifel an den Resultaten eines ähnlichen Experiments der Opera-Forschungsgruppe im vergangenen September neue Nahrung. Dabei waren Neutrinos scheinbar schneller als das Licht - wenn auch nur um extrem kleine Bruchteile von Sekunden. "Die Anzeichen beginnen darauf hinzudeuten, dass das Opera-Ergebnis auf einem Messfehler beruhte", sagte der Forschungsdirektor des Europäischen Kernforschungszentrums (Cern) bei Genf, Sergio Bertolucci. Um endgültig Klarheit zu erhalten, seien weitere Experimente erforderlich. Sie seien für den kommenden Mai geplant.

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