Wie Paare für das Alter vorsorgen

Gut jeder Zweite erweist sich als Hamsterer oder Umschichter

Betrachtet man die Häufigkeitsverteilung der sechs Verhaltensmuster, so nimmt der „hortende Hamsterer“ mit 26 Prozent den ersten Rang ein. 47,8 Prozent sind männlich und 52,2 Prozent weiblich. 54,7 Prozent dieser Gruppe verfügen über eine Immobilie. Dieser Typus sucht Vorteile wie staatliche Förderungen und häuft Vermögen an. Er hat aber auch immer das Gefühl, dass das Vermögen nie reichen wird.

Auf einen Anteil von ebenfalls 26 Prozent kommen die „planvollen Umschichter“ (49,5 Prozent männlich, 50,5 Prozent weiblich). Dieser Typus, der zu 47 Prozent über ein Eigenheim verfügt, erweist sich als sehr organisiert und ökonomisch versiert. In jeder Lebensphase würde die Altersvorsorge komplett umgestellt, erklärte Grünewald. „Beide Partner haben das beruhigende Gefühl, die Zukunft in der Hand zu haben.“

Viele agieren eher planlos

Gut jedes siebte Paar zählt zur Gruppe der „sorglosen Ignorierer“, die sich höchst ungern mit dem Thema Altersvorsorge beschäftigen (43,5 Prozent männlich, 56,5 Prozent weiblich, 34,8 Prozent mit Immobilienbesitz). „Wir neigen dazu, Altersvorsorge nicht zum Thema zu machen. Die Rente ist noch 30 Jahre hin, das ist viel Zeit“, so ein Zitat aus einem Intensiv-Gespräch.

Etwa jedes achte Paar ist den „abwartenden Angsthasen“ (44 Prozent männlich, 56 Prozent weiblich, 37,9 Prozent Eigenheim) zuzuordnen, die sich durch eine geringe Entscheidungsfreude „auszeichnen“. Deshalb würden viele Entscheidungen in einer ewigen Warteschleife verharren, während das Geld häufig auf einem Tagesgeldkonto angelegt werde.

„Lockere Verteiler“ und „getriebene Jongleure“ runden das Bild ab

Auf den Typus des „lockeren Verteilers“ entfällt rund jedes neunte Paar (55,6 männlich, 44,4 weiblich, 43,4 Prozent mit Eigenheim). Die Anlagestrategie dieser Menschen gleiche dem Verhalten eines Eichhörnchens, sagte Grünewald. Sie haben zwar eine Reihe unterschiedlicher Vorsorge-Depots angelegt, ohne aber genau zu wissen, wo und was man alles habe. Gleichwohl sehe man voller Zuversicht dem Alter entgegen.

Schließlich filterten die Wissenschaftler noch den „getriebenen Jongleur“ (sieben Prozent) heraus. Dieser ist typischer Weise männlich (58,6 Prozent) und verfügt über eine Immobilie (67,2 Prozent). Hier werde ständig mit unterschiedlichen Anlageformen experimentiert. „Die Vorsorge-Strategie ist vielseitig, wirkt aber zugleich unsystematisch“, erklärte Grünewald. Auffällig sei hier auch, dass die Partnerschaft nicht sehr innig und gefestigt erscheine.

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Manfred Brüss

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