Von Psychologie aktuell Ressortleiterin Susanne Frisch.
„Warum schaust Du denn so böse?!", wurde meine Freundin Sandra immer wieder gefragt. Dabei ist sie keineswegs böse oder jeden Tag schlecht gelaunt! Sie sah einfach nur so aus, als wäre sie die Pressesprecherin von Josef Stalin persönlich.
Die arme Frau hatte von Natur her einen Blick drauf, dass sie selbst im größten Glück einfach total grimmig rüberkam.
Das Sozialleben leidet!
Schuld ist die so genannte „Zornesfalte", auch bekannt als „Glabellafalte". Bei Sandra sorgte sie für den chronisch übel gelaunten Gesichtsausdruck, der ihr das Sozialleben versauerte. Einfach deshalb, weil sie auch im Normalzustand wirkte, als ob sie die Stirn bewusst runzeln würde.
(Foto: Susanne Frisch/Psychologie aktuell)
Dieselbe Stirn vor und nach einer Behandlung der Zornesfalte
Das kann zu einer ganz erheblichen seelischen Belastung führen, weil andere Menschen auf die vermeintliche schlechte Laune entsprechend reagieren. Bis hin zu feindseligen Reaktion kann dies führen.
Führungskräfte werden missverstanden!
Auch Manager senden „dank" ihrer Zornesfalte oft unbewusst falsche Botschaften an ihre Mitarbeiter. Hinzu kommt, dass diese Gesichtszone auch mit Müdigkeit und dem Fitnesszustand assoziiert wird.
Wer grimmig dreinschaut, egal ob aus Müdigkeit oder aufgrund seiner Anatomie, wird als ermattet, desinteressiert und wenig dynamisch wahrgenommen. Für Führungskräfte kann das zum echten Problem werden.
Kann die Falte von selber verschwinden?
Hinzu kommt, dass die Zornesfalte zwar ein Stück weit anlagebedingt ist, vom natürlichen Verlauf her aber immer schlimmer zu werden droht. „Die Glabellafalte gehört zu den typischen Mimikfalten, die sich durch häufiges Zusammenziehen der Augenbrauen immer weiter verstärken", warnt Dr. med. Navid Roshanaei von der Praxis für ästhetische Medizin am Frankfurter Goetheplatz.
Die Behandlung ist meist auch sozial effektiv!
Abhilfe gibt es in Form von Botox-Injektionen oder Hyaluron-Unterspritzungen. Diese Behandlungen sind sehr effektiv und gelten allgemein als sicher.
Leider sind sie keine Kassenleistungen, auch wenn die Zornesfalte aufs Gemüt drückt. Aber eine Behandlung ist sicher immer dann ratsam, wenn man ständig in der Gefahr ist, falsche Botschaften auszusenden. Diese Gefahr kann die Spritzenbehandlung bannen.
Gute Ergebnisse!
So hat es auch Sandra gemacht, erst einmal versuchsweise in München - inzwischen regelmäßig an ihrem neuen Wohnort in Berlin. Sie ist nämlich wegen ihres neuen Partners umgezogen. Ob es dank ihrer nun freundlicheren Mimik oder wegen ihres guten Herzens bei den beiden "geklickt" hat, wird wohl ein Geheimnis bleiben. Hauptsache die beiden sind glücklich!
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