Widerstand & Unterstützung: Das psychologische Trading-Konzept

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Die Signale Widerstand und Unterstützung gehören zu den wichtigsten Konzep­ten der Charttechnik.

Wir nutzen diese Konzepte mehr oder weniger regelmäßig für unser Handeln. Doch insbesondere von Charttechnik-Neulingen werde ich oft gefragt, was eigentlich dahinter steckt:

Warum entstehen überhaupt Widerstand und Unterstützung. Und warum wandelt sich ein Widerstand in eine Unterstützung und umgekehrt? Diesen Fragen möchte ich heute nachgehen.

Was bedeuten Widerstand und Unterstützung?

Definieren wir aber zunächst einmal, was ein Widerstand bzw. eine Unterstützung überhaupt ist.

Als Widerstand bezeichnen wir in der Charttechnik das Unvermögen eines Kur­ses, nach einer Aufwärtsbewegung ein bestimmtes Kursniveau „überwinden“ zu können.

Sinkt ein Kurs nach einer Abwärtsbewegung nicht mehr unter ein be­stimmtes Kursniveau, dann sprechen wir von einer Unterstützung.

Alles Psychologie

Widerstand und Unterstützung begründen sich überwiegend aus der Psychologie der Anleger heraus. Als „natürlicher“ Widerstand oder „natürliche“ Unterstützung erweisen sich häufig „run­de“ Zahlen bzw. Kurse.

Der nachfolgende Chart verdeutlicht das sehr gut:

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DAX 30: Ein natürlicher Widerstand und die Wandlung zur Unterstützung

Der DAX 30 unternahm im Au­gust und September 2005 mehrere Anläufe (rote Pfeile), um die runde Marke von 5.000 Punkten zu überwinden (rote Linie). Der endgültige Durchbruch gelang erst im November 2005. Ein Widerstand wird geboren.

In der ersten Dezemberhälfte desselben Jahres bemühte sich der DAX 30 vierzehn Tage lang, die Marke von 5.300 zu überbieten. Im Januar 2006 erwies sich das Niveau um 5.550 als zunächst unüberwindliche Hürde.

Ein derartiges Kursverhalten begründet sich in unserer Vorliebe für runde Zahlen:

Runde Zahlen sind einfacher zu rechnen und besser zu merken. Und aus unerfindlichen Gründen glauben viele Marktteilnehmer, dass nach dem Erreichen solch runder Marken aus einer Aufwärtsbewegung „die Luft raus“ sei.

Das ist natürlich Unsinn. Aber durch dieses Verkaufsverhalten erleben wir an runden Marken oft so etwas wie „eine sich selbst erfüllende Prophezeiung“.

Aus Widerstand wird Unterstützung

Hin und wieder wandelt sich ein Widerstand auch in eine Unterstützung oder umgekehrt.

Der obige Chart zeigt auch dafür ein Beispiel: Nach dem Scheitern an der Marke 5.550 fiel der DAX 30 zurück, drehte jedoch exakt an dem früheren Widerstand bei 5.300 wieder nach oben.

Auch hier ist Psychologie im Spiel: Die Anleger, die im Dezember 2005 bei 5.300 Punkten verkauft hatten, weil sie glaubten, es gehe nicht weiter rauf, mussten ab Mitte Dezember genau das mit anschauen. Da sie jedoch eigentlich davon überzeugt waren, dass es nicht über 5.300 hinaus gehen könne, mochten sie auch nicht teurer einsteigen.

Als der DAX 30 dann im Januar wieder auf dieses Niveau zurücksetzte, waren die ehemaligen „Zauderer“ froh, den deutschen Leitindex doch noch zu diesen Kursen kaufen zu können und griffen beherzt zu.

Während zuvor das Angebot den DAX 30 herunter gedrückt hatte, gewann nun die Nachfrage bei 5.300 wieder die Oberhand. Der frühere Widerstand wandelt sich zu einer Unterstützung.

Während des Mini-Crashs im Frühsommer 2006 fand der deutsche Leitindex ein weiteres Mal Unterstützung an der Marke von 5.300 Punkten (grüne Linie), die zuvor im Januar den fallenden Kur­sen Halt geboten hatte (rotes Teilstück der Linie). Wir sprechen in diesem Fall von einer Bestätigung der Unterstützung.

Fazit

Durch die Anwendung des Konzeptes von Widerstand und Unterstützung können Sie wichtige Kauf- und Verkaufszeitpunkte für sich ableiten bzw. prognostizieren.

Ganz nebenbei generieren Sie bei Nutzung von Widerstand und Unterstützung für Ihr eigenes Handeln eine besonders günstige Chance-Risiko-Relation:

Wenn Sie beispielsweise in einem Markt-Rücksetzer an einer Unterstützung kaufen, dann können Sie Ihren Stop relativ eng halten, da die Unterstützung ja möglichst nicht (nachhaltig) unterboten werden sollte.

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25. März 2014

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