Werbe-Offensive vor dem Umzug

Gemächlichen Schrittes wandeln Jessica Rook, Marius Müller, beide aus Eberswalde, und Friedemann Müller aus Liepe durch die Flure des Schulhauses an der Kyritzer Straße 29 im Brandenburgischen Viertel. Das Trio ist in historische Kostüme geschlüpft. Marius Müller spielt Siegmund Freud, den Begründer der Psychoanalyse, Jessica Rook seine Tochter Anna Freud, die sich darauf konzentriert hatte, das Seelenleben von Kindern zu erforschen. Und Friedemann Müller verkörpert Friedemann Schulz von Thun, dessen Spezialgebiet auch nach seiner Emeritierung die Psychologie der zwischenmenschlichen Kommunikation geblieben ist.

"Wir werben für den Leistungskurs Psychologie an unserem Beruflichen Gymnasium, der in dieser Form in der Schullandschaft des Barnims ohne Beispiel ist", berichtet Jessica Rook, die sich wie die beiden anderen Schauspieler auf Zeit dem berufsorientierenden Schwerpunkt Sozialwesen verschrieben hat.

"Es ist verblüffend, wie viel wir im Fach Psychologie für den alltäglichen Umgang miteinander lernen können", schwärmt Friedemann Müller.

Aktuell werden in der Elite-Abteilung des mehr als 1600 Mädchen und Jungen zählenden Oberstufenzentrums 155 Abiturientinnen und Abiturienten beschult. "Wir sind am prognostizierten Tiefpunkt der Schülerzahlen angekommen", sagt Hartmut Lewerenz, der das Berufliche Gymnasium leitet. Es habe Zeiten mit 180 Schülerinnen und Schülern in jeder der drei Klassenstufen gegeben. Doch für die nahe Zukunft sei ein Aufwärtstrend zu erwarten.

Dazu dürfte der bevorstehende Umzug auf den Finow-Campus an der Fritz-Weineck-Straße beitragen. Ab dem kommenden Schuljahr ist das Berufliche Gymnasium dort in einem Neubau untergebracht - in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gymnasium, zur Volkshochschule und zur Erwachsenenbildung. Die Ausstattung wird dann noch moderner sein - unter anderem mit interaktiven Tafeln in jedem Klassenraum. Was bleibt, ist das für den Barnim, die Uckermark und den Altkreis Bad Freienwalde einzigartige Profil mit den berufsorientierenden Schwerpunkten Wirtschaft, Technik und Sozialwesen. "Was auch immer unsere Absolventen nach dem Abitur in Angriff nehmen - sie sind sowohl auf ein Studium als auch auf eine Berufsausbildung bestens vorbereitet", hebt Hartmut Lewerenz hervor, der immer wieder Interessierte durch die Bildungsstätte führt.

Das Gebäude wird nach dem Wegzug des Beruflichen Gymnasiums nicht verwaisen. Seine Inbesitznahme durch die Grundschule Schwärzesee ist zwischen dem Kreis als Träger des Oberstufenzentrums und der Stadt längst fest verabredet.

Vorher wird es auch am alten Standort des Gymnasiums noch manchen Höhepunkt geben - so am 23. März in der Aula die bereits ausverkaufte Premiere des Molière-Stücks "Der Menschenfeind", aufgeführt von der Theater-Arbeitsgemeinschaft, die sich ebenfalls beim Tag der offenen Tür vorgestellt hat.

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