«Wer die Ökonomie versteht, kann die Welt verändern»
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Bachmanns Essay
In seinem «Spiegel»-Essay «Lernt unsere Sprache, bevor ihr mitredet» greift Rüdiger Bachmann, Dozent für Makroökonomie an der RWTH Aachen, die Fundamentalkritiker der gegenwärtigen Volkswirtschaftslehre harsch an, zumal jene aus dem Umfeld der Occupy-Bewegung. Bevor Kritik geübt werde, solle man sich erst das wissenschaftliche Rüstzeug erarbeiten, fordert Bachmann. Denn die Volkswirtschaftslehre sei wie eine Sprache: «Man muss erst einmal die Vokabeln lernen, um diese Sprache zu verstehen. So wie man auch erst mal Griechisch lernen muss, wenn man den Homer im Original lesen will.» Nur wer dies getan habe, könne relevanten Einfluss nehmen auf die Disziplin. Kompetente Kritiker allerdings seien willkommen. Es sei «ein Mythos, dass ein monolithischer Mainstream fruchtbare Alternativtheorien unterdrücken würde».
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Korrektur-Hinweis
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Herr Eichenberger, was halten Sie von der These Ihres Kollegen Rüdiger Bachmann, dass nur über Wirtschaft diskutieren dürfe, wer sich in den wissenschaftlichen Diskurs einklinkt?
Einerseits ist es natürlich tatsächlich so, dass die Volkswirtschaft eine komplexe, nur für eine kleine Minderheit verständliche Wissenschaftsdisziplin darstellt. Mit Bachmanns Homer-Vergleich bin ich allerdings nicht einverstanden. Ökonomie betrifft alle und ist für unser Leben relevant, im Gegensatz zu Homer. Deshalb ist klar, dass der Austausch über Ökonomie in einem offenen System stattfinden muss. Wenn nur die Expertenmeinung zählen würde, wäre das gefährlich und schrecklich.
Wie funktioniert der Austausch zwischen Gesellschaft und universitärer Forschung und Lehre?
In der Schweiz ist gerade die in den letzten Jahren enger gewordene Anbindung der Wissenschaft an die Medien sehr förderlich. Wenn ich als Wissenschaftler von einer Zeitung zu einem bestimmten volkswirtschaftlichen Phänomen befragt werde, werde ich automatisch am Boden gehalten, ich muss die Frage allgemein verständlich beantworten. Wenn ein Wissenschaftler nur noch in seinem hochspezialisierten Fachkreis verkehrt, ist die Gefahr des Abhebens viel grösser – das ist dann aber auch nicht wirklich schlimm, weil seine Lehre ja nicht nach aussen, an die Öffentlichkeit dringt. Zum Glück gibts heute aber einen sehr fruchtbaren Austausch zwischen Spitzenökonomie und Öffentlichkeit. Denken Sie nur an grosse amerikanische Ökonomen wie Stiglitz oder Krugman, die alle ihre Zeitungskolumnen haben und sich entsprechend auszudrücken wissen.
Gibt es noch andere Kanäle?
Gutachten sind eine weitere Möglichkeit, ökonomisches Wissen weiterzugeben. Und schliesslich auch, mit Abstrichen, die wissenschaftliche Forschung an sich, die zu kleinen Teilen von populären Fachzeitschriften wie dem «Economist» oder von internationalen Organisationen wie der Weltbank oder vom Internationalen Währungsfond (IWF) aufgegriffen wird. Mittelabstrakte Aufsätze können so durchaus den Weg in den gesellschaftlichen Diskurs finden.
Was könnte die Gesellschaft sonst noch tun, um die Zirkulation von volkswirtschaftlichem Wissen zu verbessern?
Es gibt in der Volkswirtschaft zentrale Elemente, die einfach jeder Teilhaber an unserer Gesellschaft kennen und verstehen muss. Wir Ökonomen haben zum Teil Schwierigkeiten zu verstehen, wie man ohne Kenntnis dieser Begriffe die heutige Welt betrachten kann.
Welche Begriffe meinen Sie?
Nun, ich nenne Ihnen mal einen besonders zentralen, fast banalen Begriff, das Dilemma des «öffentlichen Guts» als Hauptursache von Marktversagen. Nehmen wir das Umweltproblem: Es ist nicht die Folge irrationalen Verhaltens von Umweltfeinden. Wir alle wollen eine schöne Umwelt, aber für jeden Einzelnen ist es «rational», die Umwelt zu belasten, weil die Kosten durch die Allgemeinheit getragen werden – Umwelt ist eben ein öffentliches Gut. Zur Lösung des Umweltproblems braucht es deshalb nicht einen «Neuen Menschen», sondern kluge gesellschaftliche Regeln zur Kostenanrechnung. Ein weiterer, fundamentaler Begriff ist der Anreiz: Es geht nicht darum, charakterlich gute Personen in Machtpositionen zu hieven, sondern darum, die richtigen Anreize zu schaffen. Mit der Schaffung richtiger Anreize könnten fast alle wichtigen Probleme gelöst werden. Aber leider ist die Schaffung solcher Anreize selbst ein öffentliches Gut und entsteht folglich nicht einfach so. Also: Wer Begriffe wie «öffentliches Gut» oder «Anreiz» wirklich verstanden hat, sieht die Welt mit ganz anderen Augen.
Dem widerspricht Ihr Kollege Bachmann. In seinem Essay erklärt er: «Wer VWL studiert, so wie manche Philosophie studieren, nämlich um die Welt irgendwie allgemein besser verstehen zu können, der wird enttäuscht werden.»
Das halte ich für komplett falsch – wer die Grundkräfte der Ökonomie erkennt und ihre Phänomene versteht, der versteht die Welt besser. Und wer das tut, der kann dann auch noch etwas Weiteres tun, nämlich die Welt verändern.
Interessant ist Bachmanns Ansicht der VWL als eine Disziplin, die ihrer Sache grundsätzlich sicher ist: «In ihr gibt es weitestgehend keine methodischen Grabenkämpfe mehr.»
Andere Disziplinen wie die Soziologie oder die Psychologie sind da tatsächlich viel heterogener. In der Ökonomie gibt es dagegen seit längerem den grossen Bogen, der alles überspannt: Die Vorstellung vom eigennützigen Menschen.
Die Krise hat die VWL nicht fundamental verändert?
Nein. Selbst die «Pay for Performance»-Theorie, die Bonusgläubigkeit, die meiner Diszplin heute so häufig vorgeworfen wird, war nicht komplett falsch. Sie wurde einfach nicht zu Ende gedacht: Dass Menschen, die exzessiv auf Boni hinarbeiten können oder müssen, alle anderen Fragen vernachlässigen und eventuell ihre Performance fälschen, um an die Boni zu kommen.
Dennoch: Man wird den Eindruck nicht los, dass die VWL die Krise weder vorhergesehen noch schlüssige, allgemein verständliche Erklärungen für ihr Zustandekommen geliefert hat.
Der Vorwurf, dass wir Ökonomen die Krisen nicht vorhergesehen hätten, sie nicht erklären könnten, trifft auf die Finanzkrise zu. Was jetzt passiert, ist hingegen genau das, was die Ökonomie seit langem voraussagt: Staatsversagen, Regierungen, die jedes irgendwie brauchbare Argument darauf verwenden, um sinnlose Ausgaben zu tätigen und ihr Budget aufzublähen et cetera.
Aber der Lehman-Brothers-Kollaps und dessen Ursachen und Folgen sind weiterhin eine Blackbox?
Nur bedingt. Man merkt jetzt langsam, dass man die Instrumente zur Antizipation eigentlich gehabt hätte. Ich denke da etwa an die Theorie der Asymmetrischen Information von Akerlof, die in den 70er-Jahren entwickelt, sogar mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, aber einfach nicht angewendet worden ist. Und so wurden die meisten Ökonomen vom Zusammenbruch des Interbanken-Markts, der praktisch über Nacht erfolgte, tatsächlich kläglich überrascht.
Es gibt ja immer wieder Versuche seitens anderer Disziplinen wie etwa der Psychologie, diese Deutungsschwäche der VWL zur eigenen Profilierung zu nutzen.
Das sind keine wirklichen Alternativen. Trotz unbestrittener Verfehlungen ist die Volkswirtschaftslehre immer noch die beste Ratgeberin. Rufen Sie jetzt etwa einen Psychologen an, wenn es um die Krise geht? Ein Psychologe kann ihnen im Nachhinein erklären, wie kompliziert die Sache gewesen ist, im Vornherein kann er ihnen nichts sagen. Oder die aktuelle Staatsschuldenkrise – eigentlich eine eminent politische Angelegenheit. Aber wird ein Politikwissenschaftler zu dieser Sache befragt? Die haben erstaunlich wenig zu sagen; die Staatsschuldenfrage wird von Ökonomen dominiert. Im Vergleich mit anderen Wissenschaften ist die Volkswirtschaftslehre diesbezügliche noch immer weit überlegen, trotz Krise. (Tagesanzeiger.ch/Newsnet)
Erstellt: 10.01.2012, 14:05 Uhr
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48 Kommentare
Jan van Beilen
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Die grosse Mehrheit der Ökonomen "glaubt" das Wachstum unendlich weiter gehen kann (oder muss), obwohl die endliche Erde nur endlichen Ressourcen bieten kann (Erdöl, Phosphat, seltene Erden, Fisch, Kupfer). Sie "glauben" an diesem Grundsatz ohne empirische Beweise und faseln etwas über Substitution. Die Realität ist, dass Wachstum mit Ressourcenverbrauch verknüpft ist, mit allen logischen Folgen.
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Hans Etter
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Demokratie-Paradoxon: Müssten die Menschen wählen, wer sie am Herzen operieren soll, so haben nur hochgebildete, renommierte Ärzte eine Chance. Müssen sie wählen, wer das Land regiert, will die Hälfte plötzlich nichts mehr wissen von Bildung und Intellekt, sondern vertraut lieber auf ein paar markige, populistische Sprüche. Dabei ist gut regieren offensichtlich ähnlich schwierig wie eine Herzop.
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Kurt Abegger
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Verstehe das Anliegen schon. Wenn ich einen Herzchirurgen brauche gehe ich ja auch nicht zum Bäcker. Jeder labbert mit in der Oekonomie ohne den wirklichen Rucksack dafür zu haben. Wenn man sich daran halten würde, dass nur jene labbern die eine Ahnung haben, dann müsste man ca. 5/6 unserer Politiker entfernen.
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Rolf Binder
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Würden die Chirurgen gleich pfuschen wie die Top Ökonomen dieser Welt - wäre jeder Gang in den Ops ein Spiel mit dem Tod. Die Amerikaner wurden angehalten mit Krediten die Wirtschaft zu stimulieren, das Geld stammt(e) aus einer verfehlten Zinspolitik (bis zu FIAT Money) und gleichzeitig wurden Produktionen nach Far East ausgelagert. Oder: Die Chirurgen stünden heute ohne Strom am Ops Tisch.
André Gross
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Nur das Oekonomie eine Geisteswissenschaft ist, im Gegensatz zur Chirurgie / Anatomie / Medizin im allgemeinen.
Geisteswissenschaft = Wissenschaftlich nicht beweisbare Theorien als Fakten anzusehen.
Zwar gibt es ein theoretisches Grundwissen, das im besten Fall alle lernen sollten, aber darüber hinaus ist alles nur Humbug und Hokus Pokus.
Parvaneh Ferhadi
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Der Vergleich ist falsch. Herzchirugie ist ein Handwerk, das erlernt werden muss, genau wie Klempner. Offensichtlich zieht man mit Vorteil einen Fachmann bei, wenn man das entsprechende Problem hat. Dahingegen sind Ökonomen eher mit Priestern eines Kultes zu vergleichen der auf unbewiesenen Annahmen, Glaubensgrundsätzen und Behauptungen beruht. Das kann jeder, da braucht es kein Diplom zu.
Matthias Vogelsanger
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"In der Ökonomie gibt es dagegen seit längerem den grossen Bogen, der alles überspannt: Die Vorstellung vom eigennützigen Menschen."
Mit solchen Annahmen fängt das Problem an. Die Oekonomie ist keine Wissenschaft, sondern eine Ansammlung von Glaubensätzen, die auf (zu) stark vereinfachten Annahmen beruht. Das Resultat sind simplifizierende Modelle, die der Wirklichkeit oft nicht gewachsen sind.
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Oscar Ferrusk
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Nur etwa 10% der Weltbevoelkerung hat genug Intelligenz und Schulung um ueberhaupt mitreden zu duerfen. Die ganze Wirtschaft ist von ca.10% von uns kontrolliert und darum verdienen wir auch das grosse Geld.
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marlies wirz
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waren es nicht die studierten und experten die diese weltweiten probleme verursacht haben? studieren heisst ja nicht, dass man nich gierig werden kann. das problem liegt doch eher darin, dass die studierten nur noch für sich schauen und es nicht mehr um eine miteinander geht. die verdrängungsmentalität muss beendet werden.
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ali kazemi
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solange Westen nicht ehrlich bereit ist,wahre Ursachen der Krise zu nennen,wird es weiter kriseln. Jahrzehnte lange Ausbeutung der dritten Welt u massive Hortung des Geldes im Westen haben u werden Spekulation fördern.Denn wir haben globale Überproduktion,während 80% der Menschheit nur ausgebeutet werden aber faktisch nicht viel konsumieren können.Nur gerechte globale Umverteilung löst das Problem
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ali kazemi
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C.Weiss@Teil 2 d. Antwort.statt die 3.Welt Milliarden als Manager-Boni o Spekulationsblasen o. Kampfflieger enden zulassen,muss Westen in nachhaltige Projekte in der dritten welt investieren:Strassen,Schulen,etc.wenn Armen in dieser Form ihr gestohlenes Vermögen retour kriegen,kann langfristig neue Märkte u neue Konsumenten entstehen,was widerum für weniger Arbeitslosigkeit im Westen sorgen wird
ali kazemi
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C.Weiss@Falsch!Umverteilung heist nicht Schenken,sondern das Geld zum rechtmässigen Besitzer zurückgeben.Alleine in der CH-Banken lagern 2000-2500 Mia ausländisches Vermögen (Diktatorengelder,Blutgelder,Schwarzgelder,etc). Zur Erinnerung:pro Ein Dollar Entwicklungshilfe fliessen jährlich 10-15 Dollars infolge v. ungerechtem Handel,westliche Kriegsführung,Neoliberalismus nach Westen zurück
Christian Weiss
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Umverteilung löst das Problem nicht. Statt durch echten globalen Freihandel die lokale Wertschöpfung auf allen Kontinenten zu ermöglichen, werden mit Entwicklungshilfe Lethargie und schlechte politische Umstände zementiert, und mit Exportsubventionen werden in Drittweltländern landwirtschaftliche Strukturen zerstört, die am Beginn einer funktionierenden Wirtschaft stehen würden.
Stefan Studer
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Nicht mitdiskutieren dürfen heisst ja wohl nicht mitentscheiden dürfen. Die Folge davon wäre, die "gemeinen" Menschen vom politischen Prozess auszuschliessen, da sie die Bedingungen zur Teilnahme nicht erfüllen. Letzlich spielt es keine Rolle was von den Elitisten für Kriterien genannt werden, Bildung, Gesinnung oder Einkommen, die politische Mitsprache zu verweigern widerspricht der Demokratie.
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hanspeter baumann
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Bei der heutigen übertriebenen Akademisierung sämtlicher Berufsgruppen bleiben viele Talente unentdeckt und verkümmern im Verborgenen. Viele Menschen mit einem Master-, Bachelor- oder Hochschul- Titel verursachen mit ihrer angeblichen Intelligenz einen wesentlich grösseren gesellschaftlichen Schaden, als diejenigen, die mit gesundem Menschenverstand.
MEHR www.deine-bruecke-zum-erfolg.ch
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Hans Etter
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Mit "gesundem Menschenverstand" wird nur allzuoft genau dann argumentiert, wenn man eine Thematik nicht mehr versteht bzw. verstehen will. Was herauskommt, sind einfache, grobschlächtige Lösungen, die aber dem Problem in keiner Weise gerecht werden. Aktuelles Beispiel sind die SVP-Initiativen der letzten Jahre.
Parvaneh Ferhadi
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Homer? Er meint wohl Homer Simpson. LOL. Es zeigt sich oft, dass diejenigen die ein Fach (angeblich) studiert haben - wobei man noch abklären müsste, wie deren Abschluss genau zu Stande kam - dieses überhaupt nicht versthen und die sog. Laien oder Halbwissenden viel näher an der Realität dran sind, als die Ökonomen. Ökonomie ist keine Wissenschaft sondern ein Kult.
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Johannes Wigger
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Um zu verstehen, dass ewiges Wachstum auf einer endlichen Welt nicht möglich ist - dazu braucht es kein Studium, sondern nur einen gesunden Menschenverstand.
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Hans Etter
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Wachstum wird hauptsächlich durch erhöhte Produktivität (bessere Bildung, Forschung, bessere Arbeitsgeräte) erreicht. Seit es Menschen gibt, wird diese Produktivität erhöht. In den letzten 100 Jahren sogar besonders stark. Ihr Verstand scheint mir nicht ganz gesund, wenn er aus dem Nichts hinaus das Ende dieser Produktivitätssteigerungen sehen will.
Christian Weiss
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Und wie der gesunde Menschenverstand täuschen kann: 1. Wird die Weltwirtschaft noch sehr viel Wachstum brauchen, bis auch die hintersten Ecken der Dritten Welt ein bisschen entwickelt sind (und z.B. die Kindersterblichkeit gegen 0 sinkt). 2. Wird uns nur qualitatives Wachstum (z.B. hocheffiziente Fahrzeuge, Gebäude, Landwirtschaft) über die ökologischen Herausforderungen der Zukunft hinweghelfen
Sami Dibangu
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Wir können keine Probleme lösen, indem wir die gleiche Art von Denken verwenden, als wir sie geschaffen haben. Einstein. Herr Bachmann vertrit eine Strömung die nicht sehen kann bzw. will, dass die wirtschaftliche Theorien, die sie verbreiten, sind in erster Linie gedacht, um dieses System zu rechtfertigen, legitimieren und verteidigen sind, und nicht um es zu erklären oder verständlich zu machen
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Ulrich Suter
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Ueber die Volkswirtschaft muss jeder diskutieren koennen - vielleicht nicht ueber die einzelenen Mechanismen oder Details - aber sicherlich ueber das Wertesystem und die sozialen Ziele der Volkswirtschaft. Jeder kann mindestens bei Wahlen mitreden und dort etwas ueber die zukuenftige Richtung der Volkswirtschaft beitragen.....
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Marcel Senn
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Da kommt mir mein VWL Lehrer in den Sinn, der hat auch immer was von der Königsdisziplin der Wissenschaften geschwafelt, was aber machen sie denn: Modelle basteln die über kurz oder lang an der Wirklichkeit scheitern, und mit all den Finanzderivaten auf der Welt dreht die VWL irgendwann ins absurde - ein gesunder Menschenverstand bringt dann realitäsnähere Resultate
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Martin Fischer
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Da haben wir das Geschenk mit den sogenannten "Elitediskursen" welche dazu führen, dass nicht normiertes und zertifiziertes Denken zum Störfall werden. Was dies beispielsweise für das Modell der direkten Demokratie heisst, wissen wir alle!
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Ernst Zbinden
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Herr Eichenberger: Gehen sie zu einem Arzt oder zu einem Laien der keine Ausbildung in Medizin hat, wenn sie ein Bein gebrochen haben? Der Arzt erklärt was man hat und was zu tun ist, ich kann nur sagen hier tuts weh und das tut mir gut mehr nicht.
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paul real
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Gehen sie wegen Knochenbrüchen zum Priester? Nein? Dann würde ich davon abraten wegen Geldproblemen zum VWLer zu rennen. Wer erinnert sich denn noch an den Brief der Queen an ihre Herren Wissenschaftler und deren Antwort? Wenn die schon selbst sagen, dass sie nichts wissen, nichts können und nichts sehen, was braucht es denn noch um den Normalmenschen davon zu überzeugen, dass das so ist?
Adrian Meier
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Das Problem besteht doch überall. Laien wollen die Arbeit von anderen kritisieren und sehen nur die kleine Oberfläche. Die eigene Schuld wird dabei total ausgeblendet. An dieser ewigen, laienhaften Kritik gehen wir irgendwann zu Grunde. Besser wäre es, wenn Fachleute sich dem Problem annehmen würde. Alles andere wird nie zum Erfolg führen.
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Peter Panther
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Stimmt nicht, Herr Prof. Eichenberger: Die Finanzkrise wurde sehr wohl antizipiert - nur hat keiner auf die Rufer in der Wüste hören wollen, da allen voran die Akademiker zu beschäftigt waren, die Mantras ihrer Lehrer nachzubeten und deren Gurus blindlings glaubend zu folgen! Einer dieser (kompetenten) Rufer war etwa der Chefökonom der BIZ William White in Jackson Hole, Wyoming, am 23. Aug. 2003
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ali kazemi
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Es gibt ein wichtiges Problem dabei, nämlich im Gegensatz zur Mathematik ist Ökonomie keine exakte Wissenschaft. Denn je nachdem,ob Sie das Kapital vom Karl Marx gelesen haben oder ob Sie eher von klassischen Nationalökonomie überzeugt sind oder ob Sie zu den Schnorrern an HSG gehören, könnten Ihre Schlussfolgerungen komplett unterschiedlich sein. Wer dürfte dann reden??
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ali kazemi
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U.Suter@diese Neoliberale Schnorrer sind ja die Köpfe hinter Bomben für Erdbohrrechte o Spekulation mit Rohstoffen an westlichen Börsen,wo Milliarden verdient werden,während tatsächliche Besitzer dieser Rohstoffe in dritter Welt nicht einmal ü fliessendes Wasser verfügen.Oder hat je jemand an HSG die Ansammlung v. 2000-2500 Mia ausländisches Vermögen an CH-Banken je kritisiert??
Jonas Gant
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Es wird immer der herbeigerufen, der grade die politisch opportunste Antwort parat hat.
Das tolle ist ja, dass man, dank Mangel an Fachwissen in Allgemeinheit und Politik, schnell ein paar Modelle und Statistiken zurechtschneidern kann, welche dann die gewünschte politische Philosophie rechfertigen.
Ulrich Suter
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Ihren ersten Teil finde ich sehr gut - die Volkswirtschaft ist in der Tat keine exakte Wissenschaft. Wir haben heute alle Daten die wir fuer eine Analyse brauchen, wissen heute alles ueber die Volkswirtschaft - ausser wie sie funktioniert! Den Zweiten Teil mit dem schoenen Namen fuer HSGler finde ich nicht so schoen - aber man MUSS auch verschiedene Meinungen haben und hoeren koennen!
Martin Kehl
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Die Vorstellung vom eigennützigen Menschen. Die Idee, dass man mit "Anreizen" das "Gut" Mensch lenken und steuern kann und muss. Der "Egomane" ist nicht etwa der Standardmensch, sondern schlicht der von unserem ökonomischen System gesuchte und geförderte Typus. Die VWL ist nicht homogen, weil sie eine hohe Qualität erreicht hat, sondern weil sie nur mit einer verblendeten Grundidee vereinbar ist.
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Paul Meyer
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Sicher kann es nicht schaden, von Ökonomie etwas zu verstehen, wenn man an Debatten über volkswirtschaftliche Themen teilnimmt. Aber jene gewissermassen vom Diskurs auszuschliessen, die kein Uni- oder FH-Diplom in VWL haben, ist völlig daneben; schliesslich sondern auch blitzgescheite und dekorierte
Ökonomen bisweilen erstaulichen, manchmal erheiternden Unsinn ab.
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Hugo Koblet
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Mein Lehrmeister pflegte zu sagen, „Es gibt auf unserer Welt zu viele Studierte dafür zu wenig gescheite Leute“ wie recht er hat! Natürlich Löst die Aussage alleine die Probleme nicht.
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Christian Sutter
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Das Problem ist, dass alle Ökonomen und "Experten" Ihr Wissen an den gleichen Universitäten, in den gleichen Büchern und nach den selben Theorien gelernt haben. Aber nur, weil etwas in breitem Rahmen gelehrt wird, ist es noch lange nicht funktionstüchtig oder richtig. Vor ca. 600 Jahren haben alle "gewusst", dass die Erde eine Scheibe ist, da schlichtweg keine andere Lehren existierten.
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Christoph Widmer
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Nicht umsonst nennt man die Ökonomie "the dismal science" - wobei es noch grosszügig ist, dies als "science" zu bezeichnen. Die Forderung, dass nur sogenannte Ökonomen, welche bis zur Halskrause mit keynesianischem Unsinn vollgestopft sind, über Wirtschaft diskutieren dürfen sollen ist wirklich der Gipfel der Arroganz und der Absurdität - und so sind dann auch die Resultate wie man jetzt sieht.
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paul real
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Wie stellt sich so ein lustiger VWL Prof das eigentlich vor, "wenn nur noch die Expertenmeinung zählen würde"? Kommt dann der Stalin und kritisiert wissenschaftliche Urteile mit der Tscheka oder was. Wo zählt denn heute eigentlich etwas anderes als Expertenmeinungen? In der VWL jedenfalls sicher nicht und auch sonst nicht im Wissenschaftsbetrieb. Die Frage ist nur wie wird man Experte?
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Hans Iseli
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Aufschlussreiches Interview. Danke.
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Ursi Brock
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Ich höre bei den Antworten so einiges an Neoliberalen EInflüssen raus. Also auch nur 1 Richtung der Oekonomie, von vielen möglichen, die sich in den vergangenen ca. 30 jahren durchgesetzt hat aber die Beweise bis heute schuldig geblieben ist. Die Oekonomie ist halt ein Teil der Sozialwissenschaften und da gehört diese auch wieder hin. Als ein Teil von allem was den Menschen ausmacht...
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Alexander Müller
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das finde ich auch. Anhand der immer wieder umstrittenen teilweise völlig gegensätzlichen Lösungsansätzen um einer Krise, Rezession etc zu begegnen scheint es mir auch etwas seltsam zu sein, zu behaupten die Volkswirtschaftslehre sei sich seiner Sache sicher. Es gibt ja nahmhafte Volkswirtschaftler, die da ganz anderer Meinung sind. VWL ist sicher komplex aber ev. nur in "..." Wissenschaft.
Hanspeter Elmer
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Ich muss nicht Volkswirtschaft studieren um volkswirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen. In meinem Leben und Beruf hatte ich mehr als genug Kontakt mit studierten Ökonomen und musste feststellen, dass die viel Theorie gelernt haben, aber von Praxis meist keine Ahnung haben. Und es darf daran erinnert werden, dass genau diese Ökonomen-Generation unsere Wirtschaft an den Abgrund gebracht hat...
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Niek Bergboer
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Solange die Mehrheit der Bevölkerung nicht versteht wie das Fiatgeldsystem und das ungedeckte Bankieren funktionieren wird sich nie etwas änders. Die Tatsache dass die Mehrheit der Bevölkerung das versteht ist gewollt.
Ich habe es sogar Leuten erklärt, und man glaubt einem einfach nicht: kognitive Dissonanz stellt sich ein, und nach "was nicht sein darf kann nicht sein" glaubt man einfach nicht.
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Martin Lopez
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Meierhans: es geht hier nicht um Zeitgeist (finde die Lösungen des Films schelcht). Habe ich mich in die österreichische Schule der Ökonomie eingelesen und finde diese sehr überzeugend. Leider wird in Sachen VWL behauptet es gäbe keine methodischen Grabenkämpfe mehr. Das Gegenteil ist der Fall. Keynes vs. Hayek. Die Ökonomen österreichischer Prägung konnte die Krise detailliert vorher sagen.
Kaa Bock
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Hallo Herr Meierhans! Also ich habe das Filmchen nicht gesehen, aber ich habe jetzt gerade mal auf Wikipedia den Artikel zu Fiatgeld nachgelesen. Er beschreibt interessant und anschaulich, was ich bisher wesentlich rustikaler auszudrücken pflegte: Münzen kann man nicht essen und der Heizwert von Papiergeld ist verdammt niedrig. Geld ist ein leeres Versprechen ohne jede Garantie.
Thomas Meierhans
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Ja, toll ihr zwei. Ihr habt sehr wahrscheinlich auf Youtube dieses Zeitgeist Filmchen gesehen. Kenne auch Leute die solchen Verschwörungstheorien hinterherrennen. Wieso seid ihr mit dem Filmchen nicht gleich kritisch wie mit dem bösen System?
Jonas Brunner
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Vielleicht haben Sie es falsch erklärt? "ungedeckte Bankieren" tönt etwas seltsam für mich? Haben Sie den VWL studiert? Sorry, aber es gibt recht viel (meist Linke), welche glauben das Geldsystem zu verstehen, nur weil sie mal irgendein ein Video auf Youtube geschaut haben. z.B. können Banken nicht beliebig viel Geld schaffen (falls sie das meinen), auch wenn das immer behauptet wird...
Nadine Bisegger
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hab dieselben erfahrungen gemacht betreffend kognitiver dissonanz hinsichtlich der geldschöpfung (und zinseszinssystem), sogar im engsten familienkreis. aber ehrlich gesagt erstaunt mich das wenig, da ich diese reaktion von anderen themen nur zu gut kenne.
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