Wenn Politikernerven blank liegen: Wirbel um Geheimpapier aus Wien!

Von Psychologie aktuell Politikexperte Maximilian von Thalen.

Wie das staatliche österreichische Fernsehen ORF in seiner Nachrichtensendung Zeit im Bild (ZIB) berichtete, wurde ein heikles Dokument zur Ayslkrise aus dem österreichischen Innenministerium an bayerische Amtsträger geleakt.

Ein Papier, das es in sich hat!

Aus dem Dokument wird nach Angaben des Bayerischen Rundfunks (BR) deutlich, dass die österreichischen Sicherheitsbehörden zur Analyse gelangt sind, dass ein anhaltender Zustrom unregistrierter Immigranten eine Gefahr für die innere Sicherheit darstellen wird.

(Foto: Ailura/WikiCommons/CC BY-SA 3.0)
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Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), Innenministerin von Österreich

Erschreckende Perspektiven?

Wörtlich heißt es laut BR in dem als geheim geheim eingestuften Papier: "Gefahr für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung, Ruhe und Sicherheit durch die massive Bindung des Polizeipersonals zur Abwicklung der Tätigkeiten im Zusammenhang mit illegalen Einreisen."

Insgesamt geht das österreichische Innenministerium von eine Überforderung der Versorgungssysteme und Sicherheitskräfte aus. Es drohe ferner eine "Gefahr interethnischer und interreligiöser Konflikte unter den Migranten" bis hin zu einer "Außerkraftsetzung der gesetzlichen Strukturen".

Relativierungen der Innenmisterin!

Die österreichische Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bestätigte inzwischen am Rande einer Tagung in Brüssel zwar die Echtheit des Geheimpapiers, relativierte jedoch dessen Bedeutung.

Es sei lediglich ein Arbeitspapier, dass sich mit theoretischen Möglichkeiten befasse. Derzeit sei "alles sicher". Wie das geheime österreichische Regierungsdokument nach Bayern geleakt werden konnte, bleibt indes unklar.

Warum tut jemand so etwas?

Psychologisch betrachtet sind "Durchstechereien", also das was man heute "leaken" nennt, oft Racheakte von Menschen aus dem Mittelbau eines Unternehmens oder einer Behörde, die sich ungehört fühlen.

Das "Leaken" ist für diese Menschen das effektivste Mittel, um sich Gehör zu verschaffen. In Zeiten, in denen jeder Verräter als Held gefeiert wird, fliegt solchen Personen oft eine gewisse Liebe des Publikums zu.

Allerdings ist es für die Administration eines Staates unabdingbar, dass manche Dinge geheim bleiben. Es wird also spannend sein, ob und wen die Österreicher als Plaudertasche entlarven werden. Es wird aber mit allergrößter Sicherheit eine für die Öffentlichkeit unspektakuläre Person sein.

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