Wenig Sex, Unglück

Fast alle träumen von der großen Liebe. Von dem einen Traummann oder der einen Traumfrau, die man nur finden muss, um zu zweit bis ans Lebensende glücklich zu sein. Die Realität sieht in den meisten Fällen anders aus. Rund 400.000 Ehen werden in Deutschland jedes Jahr geschlossen, aber auch fast 200.000 werden im gleichen Zeitraum geschieden. Eine durchschnittliche Ehe hält 14 Jahre. Bis dass der Tod uns scheidet ist also eher die Ausnahme.

Gemeinsam gepflegtes solides Unglück

Was aber macht eine dauerhafte Beziehung aus? Nicht unbedingt die Zutaten, die wir gemeinhin vermuten, vermittelt Werner Bartens in seinem neuen Ratgeber: „Was Paare zusammenhält. Warum man sich riechen können muss und Sex überschätzt wird“. Für sein unterhaltsames Buch hat der Autor zusammengetragen, was Psychologie, Medizin und Verhaltensforschung über langjährige Partnerschaften herausgefunden haben. „Etliche Ergebnisse sind auf den ersten Blick ziemlich überraschend und irritierend“, schreibt Bartens, der auch Wissenschaftsredakteur der Süddeutschen Zeitung ist.

Erkenntnisse etwa, dass wenig Sex sich positiv auf die Dauer der Beziehung auswirkt und nicht das leidenschaftliche Dauerfeuer. Dass es nicht unbedingt das gemeinsame Glück und möglichst viele geteilte Interessen sind, die eine Beziehung stabilisieren, sondern gar nicht so selten ein gemeinsam gepflegtes solides Unglück. (ef)

Erstaunliche Erkenntnisse: Was eine Beziehung beständig macht - lesen Sie in der Textstrecke einige Beispiele.  


Unsicherer Mann, sichere Frau

Man muss gar nicht den gefestigten, souveränen Partner finden, um zusammen alt zu werden. Im Gegenteil: Ein unsicherer Partner, der ständig zögert und zweifelt und Angst vor Entscheidungen hat, kann ebenfalls eine gute Wahl sein. Seine Angst vor der Entscheidung, den anderen zu verlassen ist nämlich so groß, dass eine Trennung nicht in Frage kommt.

Alle Beispiele aus: Werner Bartens, Was Paare zusammenhält. Warum man sich riechen können muss und Sex überschätzt wird, Knauer, 12,99 Euro.

Werner Bartens, Was Paare zusammenhält. Warum man sich riechen können muss und Sex überschätzt wird, Knauer, 12,99 Euro.

Unter Stress stehen Männer auf dickere Frauen
Gestresste Männer bevorzugen fülligere Frauen. Zu diesem Ergebnis kommt eine britische Studie, die in der Fachzeitschrift „PLoS ONE“ veröffentlicht wurde. Nach einer stressigen Situation neigten Männer in dem Versuch dazu, dickere Frauen auf vorgelegten Fotos attraktiv zu finden. Die Wissenschaftler vermuten, dass Menschen wie Tiere in Stresssituationen auf Sicherheit setzen und weiblichere Formen mehr Nahrung und eine stabilere Gesundheit symbolisieren.

Foto: dpa


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