Weltdrogenbericht: Mehr Süchtige in Entwicklungsländern


Drogenmissbrauch
Drogensucht gibt es in immer mehr Formen und immer mehr Ländern. © dpa / Frank Leonhardt/Symbolbild


Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP), rief am Welttag gegen Drogenmissbrauch zu einem gemeinsamen Vorgehen über Grenzen hinweg auf. "Die Drogenproblematik ist ein globales Phänomen, dem grenzübergreifend begegnet werden muss", sagte Dyckmans in Berlin.

Die UN-Behörde für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) stellte in ihrem Bericht als weiteren wichtigen Trend fest, dass weltweit immer mehr künstliche chemische Drogen genommen werden. In Afghanistan hat die Opiumproduktion nach einem Rückgang 2010 inzwischen mit 5.800 Tonnen wieder fast den hohen Stand früherer Jahre erreicht.

Der immer größere Drogenkonsum in den Entwicklungsländern und Schwellenländern sei besorgniserregend, sagte UNODC-Direktor Juri Fedotow kurz vor der Präsentation seines Berichts der dpa. Auch in diesem Bereich würden sich diese Länder langsam den Industrieländern annähern.

Inzwischen gibt es allein in China nach offiziellen Zahlen eine Million Heroinsüchtige. Realistisch geschätzt liege die Zahl aber wohl eher bei 2,4 Millionen, sagten die Experten der UN-Behörde. Bis zum Jahr 2100 könnte so die Zahl der Menschen, die Drogen probieren, von jetzt 230 Millionen auf 300 Millionen steigen.

Der weltweite Drogenkonsum ist nach Daten der UNODC seit Jahren etwa konstant. 27 Millionen Menschen sind drogensüchtig - einer von 200 Erdbewohnern. Knapp zehnmal so viel nehmen ab und zu Drogen. 200.000 Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen.

Fedotow wies aber auch daraufhin, dass gerade die erlaubten Suchtmittel gefährlich sind. An den Folgen des Alkoholtrinkens sterben demnach 2,3 Millionen Menschen, am Rauchen 5,1 Millionen.

Der UN-Experte stellte den 100 Seiten umfassenden Bericht am Dienstag, dem Welttag gegen Drogenmissbrauch, der UN-Versammlung in New York vor. "Illegale Drogen verstärken die Kriminalität, untergraben die Menschenrechte und sind ein erhebliches Gesundheitsrisiko", betonte er.

Jugendlicher raucht einen Joint

Einige Teenager sollen erhöhtes Risiko haben, Suchtmittel zu probieren.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon teilte mit: "Drogenmissbrauch und illegaler Drogenhandel haben weiterhin eine sehr negative Auswirkung auf die Entwicklung und Stabilität in aller Welt."

Einer Untersuchung der EU-Drogenbeobachtungsstelle (EBDD) zufolge wächst der Cannabismarkt in Europa und fördert damit auch die Kriminalität. Die durch den Cannabishandel zu erzielenden Gewinne hätten dazu geführt, dass er sich zu einem "zentralen Geschäftsbereich krimineller Organisationen" entwickelt habe, erklärte EBDD-Direktor Wolfgang Götz in Lissabon.

Nach EBDD-Angaben haben mehr als 78 Millionen Europäer im Alter zwischen 15 und 64 Jahren mindestens einmal im Leben Cannabis ausprobiert. Etwa neun Millionen junge Europäer zwischen 15 und 34 Jahren hätten Cannabis im letzten Monat konsumiert. Jährlich würden in Europa rund 700 Tonnen Cannabiskraut und -harz beschlagnahmt.

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