Was bedeutet Religion? Teil 2 – Psychologie und Emotion

Albert Einstein musste sich außer seiner Theorie noch einiges mehr ausdenken, um uns emotional zu erreichen. Und auch Jesus musste ziemlich viel erleiden, um unser Mitgefühl zu wecken. Mitgefühl ist schon die halbe Miete – halbe Liebe. Und wenn wir erfahren, dass Jesus das alles auf sich genommen hat, um uns zu reinigen und zu retten, dann kommt auch die Dankbarkeit und Bewunderung hoch.

PSYCHOLOGIE UND EMOTION

Wer kann sich überhaupt noch daran erinnern, dass bei Jesus Geburt Tausende von Kindern ermordet wurden? Jesus Eltern wurden von einem Engel davor gewarnt und konnten mit ihrem Kind fliehen. Und wenn wir jedes Jahr an Weihnachten die Geburt Christi feiern und die Krippe aufstellen, welche eigentlich auf die Flucht vor dem Morden erinnert, gedenkt niemand der ermordeten Kinder. Das würde die Stimmung kaputt machen.

Und auch die Bilder von dem Kindermord in Betlehem sind uns nicht so gut bekannt wie andere Bilder.

Wie kommt es, dass wir so viel Leid ausgerechnet an Weihnachten ignorieren können? Ja komplett verdrängen können, aus dem Gedächtnis verbannen? Weil wir unsere Emotionen manipulieren können. Oder sogar müssen? Wir können zwei so widersprüchliche Gefühle nicht gleichzeitig fühlen. Also müssen wir wählerisch sein. Wir müssen uns zwischen Freude und Trauer entscheiden.

Emotionen sind manipulierbar

Und dadurch ist auch jeder gesunde, normale Mensch über seine Emotionen manipulierbar. Doch die Kinder könnten sich an Weihnachten nicht so sorglos freuen, wenn man ihnen über den Kindermord erzählen würde. Die Kinder beherrschen ihre Gefühle noch nicht so gut wie die Erwachsenen. Also wird die Schandtat mit dem Kindermord in Bethlehem vor allem an Weihnachten verschwiegen. Deswegen erinnert sich praktisch niemand auch im erwachsenen Alter daran. Ob das keine Manipulation ist???

Weihnachten waren ein „heidnisches“ Fest. Mit viel Liebe und Hoffnung auf das Überleben, auf den lebenspendenden Frühling. Deswegen ist dieser Fest auch nicht in Afrika entstanden. Ab Weihnachten wird die böse Dunkelheit der Nächte immer weniger, das Licht der Tage kommt langsam wieder zurück. Ein echter Grund zum Feiern. Und weil dieser Fest nicht auszurotten war, wurde er von der christlichen Kirche vereinnahmt. Ab da wurde in der längsten Dunkelheit des Jahres das Licht Jesus Christi gefeiert. Und die Hoffnung, die uns Jesus schenkt.

Und damit hat die christliche Kirche auch etwas Schönes und Gutes in ihre Rituale eingeführt. An Weihnachten werden die Menschen wegen ihrer Sündhaftigkeit nicht mehr gepeinigt sondern endlich in Ruhe gelassen. Die Weihnachten sind ein willkommener Beweis dafür, dass uns Gott nicht nur seine kritische Ablehnung, sondern auch etwas Gutes und Schönes bieten kann.

Deswegen hat auch der massenhafte Kindermord bei den weihnachtlichen Ritualen nichts zu suchen. Ob das keine Manipulation ist? Auch die emotionale christliche Kirche passt sich den Bedingungen manchmal an. Vor allem wenn sie davon profitieren kann. Und vergisst die Kinder, um sie dann immer wieder auf die unterschiedlichste Art für sich neu zu entdecken….

Suggestion und Autosuggestion

Die Psychologie hat die Suggestion und die Autosuggestion nicht erfunden, sondern nur entdeckt. Und sie ist dabei, diese wahrlich zauberhafte, echt wunderliche Phänomene, zu untersuchen. Wir assoziieren bereits bloße Worte mit Emotionen. Wenn wir schöne Worte hören, bekommen wir schöne Gefühle. Wenn wir schlechte Worte hören, sind auch die Gefühle unangenehm bis schlecht. Das ist die Grundlage der Suggestion.

Und wenn man mit sich selbst redet, besser gesagt: wenn man sich schöne Dinge vorstellt, bekommt man schöne Gefühle. Und umgekehrt natürlich auch. Das ist die Grundlage der Autosuggestion. Ob ein Gebet nur eine Art Danksagung sei oder bereits Autosuggestion, das hat die Psychologie bislang noch nicht so genau untersucht.

Die Suggestion kann um so stärker sein, je höhere Autorität für uns ein Mensch besitzt. Wir nehmen seine WORTE viel ernster als bei anderen Menschen. Und es waren die Religionen, welche die MACHT des Wortes für sich schon vor sehr langer Zeit entdeckt haben. Viele Prediger nutzten die Macht des Wortes sogar dazu, um Wunder herbeizuführen. Manche machen es bis heute. Die Schamanen und andere Zauberer haben übrigens das Gleiche getan. Was bedeutet, dass die Prediger die Kunst der Schamanen und Zauberer für sich vereinnahmten, um diese Kunst ihrer jeweiligen Religion einzuverleiben. Und die Schamanen und Zauberer wurden als unbeliebte Konkurrenz verjagt.

Die Autorität

In den monotheistischen „Schrift-Religionen“ wird die Autorität Gottes dazu missbraucht, um die Aufmerksamkeit der Menschen auf den Prediger zu fixieren. Wodurch dann eine sehr suggestive Situation entsteht. Und das geschieht bei den Predigern genauso wissentlich wie auch unwissentlich. Die Prediger müssen nicht so genau wissen, WARUM ihnen der liebe, autoritäre Gott so viel Respekt und Autorität vor den Menschen verleiht. Hauptsache – es funktioniert. Und sie wissen wenigstens, dass dieser Wunder von Gott kommt.

Um von den Zuhörern ernst genommen zu werden, muss sich niemand ausschließlich auf Gott berufen. Es reicht manchmal, wenn wir auf Richard von Weizsäcker, auf Tutanchamun, Karl Marx, Süleyman I., den Prächtigen oder auf Albert Eistein hinweisen, um ernst genommen zu werden. Es kommt halt auf die Zuhörer an, bei welchem Nahmen es bei ihnen so richtig „klingelt“. Gott ist aber mit Sicherheit die erste und beste Wahl.

Die Autorität im Hirn

Als einige Neurobiologen bei der Untersuchung von Epileptikern und im Vergleich dazu auch bei sehr gläubigen Menschen in Aktion, zum Beispiel beim Gebet, einige Veränderungen im Hirn der Epileptiker und der Gläubigen bemerkten, entstand der Verdacht, dass in unserem Gehirn ein Bereich existiert, der für den lieben Gott reserviert ist. Bei den Patienten mit den epileptischen Krampfanfällen hat man beobachten können, dass bei ihnen während des Anfalls manchmal stark religiös geprägte Erlebnisse auftreten. Bei den Gläubigen konnte man feststellen, dass bei ihnen während des Gebets die gleichen Hirnregionen aktiviert und andere gelähmt werden, wie bei den Patienten mit epileptischem Krampfanfall.

Daher stellt sich auch die Frage, ob unser religiöser Glaube nicht im Endeffekt auf bestimmte Aktivität in unserem Gehirn reduziert werden kann. Was man aber bei der Forschung noch nicht bedacht hat, ist die Tatsache, dass Menschen, denen die Besessenheit durch den Teufel eingeredet wurde, ähnliche krampfartige Anfälle während der „Teufelsvertreibung“ bekommen wie bei der Epilepsie. Dafür spekulieren aber schon einige unternehmungslustige Menschen über die Entwicklung und den Vertrieb von Hirnbeeinflussungsmaschinen, mit denen man dann religiöse Erlebnisse wortwörtlich produzieren kann.

Doch im Gegensatz zu den Epileptikern bleibt das Gehirn mancher Autisten, zum Beispiel bei den Aspies, gegenüber jeder Gotteswahrnehmung stur. Und falls der Glaube an Gott wirklich die alleinige Rettung sein sollte und auch die einzige Voraussetzung für eine neue Karriere im himmlischen Paradies, dann können wir leicht erahnen, wer das Wettrennen um die besten Plätze im Paradies längst verloren hat: Die Autisten

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