Warum Gammeln vor dem Fernseher gut tut

Wer nach einem anstrengenden Arbeitstag vor der Glotze abhängt, muss kein schlechtes Gewissen haben: "Wenn man geistig erschöpft ist, kann gerade das Fernsehen ein geeignetes Mittel sein, um rasch wieder zu Kräften zu kommen", berichtet die Fachzeitschrift "Psychologie Heute" (Aprilausgabe) unter Berufung auf eine US-amerikanische Studie.

Allerdings sollte man sich Lieblingsfilme oder bereits bekannte Wiederholungen einer Fernsehserie anschauen. Das "Eintauchen in vertraute Welten" könne den Zuschauer tatsächlich mit neuer Energie versorgen.

"Menschen haben nur einen begrenzten Vorrat an wertvollen geistigen Reserven", wird die Wissenschaftlerin Jaye Derrick vom Suchtforschungsinstitut der Universität in Buffalo zitiert. Diese verbrauchten sich bei Arbeiten, die Selbstkontrolle erfordern, und benötigten Zeit, um sich zu regenerieren. In der Studie tendierten Probanden, die ihre Willenskraft verbraucht hatten, stärker als sonst dazu, sich einen Lieblingsfilm oder die Wiederholung einer Lieblingsserie anzuschauen oder einen Roman erneut zu lesen.

"Neue Folgen einer Serie oder einfach irgendetwas, das gerade im Fernsehen lief, schauten sie sich dagegen nicht häufiger an", hieß es weiter. Die Forscherin glaube, dass Begegnungen mit fiktiven Personen, die man gut kennt, ähnlich aufbauend wirken, wie echte soziale Kontakte: "Oder sogar noch mehr, denn die Fantasiegestalten verhalten sich beispielsweise nicht ablehnend, was die Willenskraft weiter verringern kann."

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