Vor dem Scherbenhaufen (Deutsche Einflusspolitik in Ägypten)

KAIRO/BERLIN (Eigener Bericht) - Nach dem Putsch in Ägypten bemüht
sich Berlin um neue Möglichkeiten zur Einflussnahme in Kairo. Hatte
die Bundesregierung nach dem Sturz ihres langjährigen Verbündeten
Husni Mubarak Anfang 2011 längere Zeit gebraucht, um mit den Mitte
2012 an die Regierung gelangten Islamisten um Muhammad Mursi neue
Kooperationspartner zu finden, so steht sie nach dem Staatsstreich
gegen Mursi erneut vor der Notwendigkeit, Kräfte vor Ort zur
Kooperation zu bewegen, die hinlänglich Einfluss besitzen.
Politikberater klagen, dass - nach Jahrzehnten der Kooperation mit den
jeweiligen Regimes - kaum Kontakte zur Opposition bestehen, die man in
den derzeitigen Umbrüchen nutzen könnte. Im Gegensatz zu den USA, die
während des Putschs in engem Kontakt zu den Putschgenerälen in Kairo
standen, verfügt Berlin nicht über entscheidenden Einfluss auf das
faktisch herrschende ägyptische Militär. Erst kürzlich hat die
ägyptische Justiz mit empfindlichen Strafen unter anderem gegen die
CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung ein weiteres Berliner
Einflussinstrument ausgeschaltet. Spezialisten sprechen von einer
"schwierige(n) Situation für die deutsche Außenpolitik".

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http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58641

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