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«Von Hexerei und Magie war die Rede»

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Nach dem Ebola-Ausbruch befinden sich im ostafrikanischen Uganda Dutzende in Quarantäne. Die Ärztin Olimpia de la Rosa ist für Médecins sans Frontières vor Ort und sagt, wie das Virus einzudämmen ist.

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Das Virus gilt als hoch ansteckend: Angestellte der World Health Organization (WHO) in der Nähe von Kampala. (28. Juli 2012)
Bild: Keystone


Die Ärztin Olimpia de la Rosa ist Nothilfekoordinatorin bei Médecins sans Frontières in Uganda. (Bild: Agus Morales/Médecins sans Frontières)

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Frau de la Rosa, wie ist die gegenwärtige Situation in Uganda und wie viele Menschen sind betroffen?
Bisher ist von 36 Ebola-Fällen berichtet worden, 14 Menschen sind bereits daran gestorben. Labortests haben bestätigt, dass es sich um das Ebolavirus handelt.

Wo ist Ebola zuerst ausgebrochen?
Im Bezirk Kibaale im Westen Ugandas wurden 18 Menschen mit Ebola in das Krankenhaus in Kagadi gebracht. Am 31. Juli startete ein Team von MSF in Kagadi den Nothilfeeinsatz, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

Haben die Menschen in Kagadi Angst, dass sich das Ebolavirus weiter ausbreitet?
Die Menschen hier sind sicherlich besorgt, aber die Situation in der Umgebung ist ruhig und das Krankenhaus bleibt weiterhin offen. Wenn wir es schaffen, die Ausbreitung des Ebolavirus einzudämmen, können wir die Epidemie unter Kontrolle bekommen.

Was halten Sie von dem Ratschlag des ugandischen Präsidenten, den direkten Kontakt mit anderen Menschen einzuschränken?
Es ist wahr, dass die Vermeidung von direktem Kontakt mit anderen eine gute Möglichkeit ist, sich zu schützen. Doch Menschen, die keine Symptome haben, sind auch nicht ansteckend. Es braucht also niemand Angst zu haben, auf die Strasse zu gehen. Den Kontakt mit Körperflüssigkeiten von anderen zu vermeiden, ist aber der beste Weg, um einen Ebola-Ausbruch zu begrenzen. Dies ist jedoch nur in der Region Kagadi wirklich nötig.

Ist Ebola heilbar?
Es gibt keine spezifische Behandlung für Ebola. Trotzdem gibt es Menschen, die die Krankheit überleben. Die Sterblichkeitsrate hängt von dem Ebola-Typus ab, von dem es fünf verschiedene gibt. Bei diesem Ausbruch handelt es sich um den Ebola-Sudan-Stamm, der erstmals im Sudan im Jahr 1976 aufgetreten ist. Es ist nicht die tödlichste Ebola-Form, dennoch sterben bis zu 70 Prozent der Erkrankten daran.

Welche Behandlung bekommen die Patienten?
Menschen, die schwer erkrankt sind, bekommen eine intensive, unterstützende Behandlung. Die Patienten sind häufig dehydriert und brauchen eine orale Trinklösung. Bislang gibt es aber keine spezifische Behandlung und keinen Impfstoff gegen das hämorrhagische Ebolafieber. Mehrere mögliche Impfstoffe werden derzeit getestet, aber es könnte noch mehrere Jahre dauern, bis ein Impfstoff tatsächlich verfügbar ist.

Was tut Ihre Organisation, die Médecins sans Frontières, um den Ausbruch in Uganda zu bekämpfen?
Wir versuchen, die Ausbreitung der Seuche verhindern. Wir behandeln infizierte Menschen und bauen ein Erfassungssystem auf, anhand dessen wir neue Fälle schnellstmöglich identifizieren, isolieren und behandeln können. Wir haben zudem Präventionsteams aufgestellt, um die Bevölkerung auf die Symptome des Virus hinzuweisen und sie darin zu beraten, wie sie das Risiko einer Ansteckung mindern können.

Wie schützen sich Ihre Mitarbeiter bei der Behandlung der Ebola-Patienten?
Ebola ist ein hämorrhagisches Fieber und breitet sich schnell durch direkten Kontakt mit infizierten Menschen oder Tieren aus. Es kann durch Blut, Körperflüssigkeiten und sogar die Kleidung einer infizierten Person übertragen werden. Die Teams tragen spezielle Anzüge, um eine Ansteckung zu vermeiden.

Wann wurden die ersten Fälle von Ebola erkannt?
Der Ebola-Ausbruch wurde offiziell am 28. Juli bekannt gegeben, die ersten Fälle aber gab es am 12. Juli. Der erste Fall scheint ein kleines Mädchen von drei Monaten gewesen zu sein, dessen Mutter auch krank war. Als das Mädchen starb, versuchte ihre Familie herauszufinden, woran sie gestorben ist, konnte aber keine Antwort finden. Von Hexerei und Magie war die Rede. An der Beerdigung des kleinen Mädchens nahmen 65 Menschen teil, von denen 15 krank wurden. Elf von ihnen sind inzwischen verstorben.

Ist das Ansteckungsrisiko denn bei einer Beerdigung besonders gross?
Beerdigungen sind ein echter Grund zur Sorge, insbesondere, wenn beim Kontakt mit der Leiche keine Schutzmassnahmen getroffen werden. Die Mehrzahl der Menschen, die bei diesem Ausbruch starben, sind bislang diejenigen, die an der Beerdigung des kleinen Mädchens teilgenommen haben.

(mw/Médecins Sans Frontières)

Erstellt: 02.08.2012, 21:51 Uhr


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